Der geliebte Jünger Johannes hatte ein klares geistiges Verständnis von Gott, von der Allheit der göttlichen, allgegenwärtigen, unendlichen Liebe. Er schrieb: „Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Joh. 4:16; Johannes erkannte, daß Gott, die göttliche Liebe, keine Furcht, keinen Haß, keine Unruhe oder Uneinigkeit in sich schließt, daß Gott uns liebt und uns nur das Gute gibt.
Der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis ist das Ebenbild des Lebens, der Wahrheit und der Liebe. Der wahre, geistige Mensch liebt Gott. Er drückt die wesentlichen Elemente der Liebe Gottes aus, wie Weisheit, Reinheit, Gesundheit und Heiligkeit. Mrs. Eddy schreibt: „Die einfache Bitte, daß wir Gott lieben mögen, wird uns nie dahin bringen, Ihn zu lieben; aber das Sehnen, besser und heiliger zu werden, das sich in täglicher Wachsamkeit ausdrückt und in dem Streben, sich dem göttlichen Charakter immer mehr anzugleichen, wird uns modeln und neugestalten, bis wir in Seinem Gleichnis erwachen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 4;
Wenn wir durch die Lehre der Christlichen Wissenschaft gelernt haben, Gott von ganzem Herzen zu lieben, dann werden wir in Seiner Liebe bleiben. Und wenn wir ständig in Seiner Liebe bleiben, kann uns das sogenannte sterbliche Gemüt keine Furcht einflößen; es kann uns nicht bewegen, an irgend etwas zu glauben, was nicht zu Ihm gehört oder nicht seinen Ursprung in Ihm hat.
Jesus war immer liebevoll. Er liebte die Menschheit. Durch Liebe, die er stets ausdrückte, heilte er die Kranken, weckte Tote auf und brachte andere wunderbare Beweise der Fürsorge Gottes ans Licht. Selbst am Kreuz drückte Jesus soviel Liebe aus, daß er denen vergeben konnte, die ihn kreuzigten. Durch seine Demonstration der göttlichen Liebe triumphierte er über den Tod und das Grab.
Wenn wir Gott lieben, dann lieben wir Seine Gebote. Wir lieben den Christus. Christus ist die immergegenwärtige Wahrheit, die zum menschlichen Bewußtsein spricht. Er ist die heilende und tröstende Botschaft für die Menschheit. Christus, Wahrheit, wartet darauf, von der Menschheit verstanden und geliebt zu werden. Paulus, der zuerst ein Verfolger der Christen war, lernte Gott und den unpersönlichen Christus lieben.
Durch die vollständige Umwandlung seines Denkens und Charakters wurde Paulus von dem Christusgeist erfüllt, und er wurde ein Heiler und Prediger des wahren Christentums, das Jesus einführte und gründete. Er fing an, seine Liebe zu Gott und den Menschen zu beweisen. Unsere Führerin schreibt: „Als dem Paulus die Wahrheit in der Wissenschaft zuerst erschien, wurde er mit Blindheit geschlagen, und seine Blindheit machte sich fühlbar; aber das geistige Licht befähigte ihn bald, dem Beispiel und den Lehren Jesu zu folgen, indem er die Kranken heilte und das Christentum in ganz Kleinasien, Griechenland und sogar im kaiserlichen Rom predigte.“ S. 324;
Liebe schließt geistige Freude, Frieden und himmlische Inspiration in sich. Liebe ist geistige Macht. Wir müssen das sogenannte materielle und lieblose Denken ablegen, wenn wir die Liebe, die Gott ist, erkennen wollen. Der geistige Sinn allein liebt Gott. Wenn wir Gott lieben wollen, so ist es von größter Wichtigkeit, sich rein geistiges, christusgleiches Denken anzueignen und es zu pflegen. Durch beständige Wachsamkeit unseres Denkens lassen wir nur die Gedanken von Gott in unser Bewußtsein einströmen. Das von göttlicher Liebe erfüllte Bewußtsein hat keinen Raum für das Ungleichnis von Gottes Liebe.
Gott liebt Seine Schöpfung. Er gibt dem Menschen gute und vollkommene Gaben. Wo Gott ist, da ist die Fülle. Gottes Liebe nimmt nicht ab und verändert sich nicht. Seine Liebe ist Substanz, das, was nie begrenzt ist.
Wir lieben Gott, wenn wir Liebe zu unserem Nächsten zum Ausdruck bringen. Nächstenlibe hat eine heilende und tröstende Wirkung. Wahre Nächstenliebe kommt von Gott; daher ist sie geistig. Sie ist nicht materiell oder sinnlich. Da sie untrennbar von Gott ist, ist solche Liebe heilig und rein. Um wahre Liebe auszudrücken, müssen wir ehrliche, aufrichtige und aufbauende Gedanken hegen. Wir müssen für alles, was Gott erschaffen hat, dankbar sein. Wir lieben Gott, wenn wir die Wissenschaft des Christentums im täglichen Leben anwenden, Beweise der göttlichen Liebe hervorbringen, Übel austreiben und die Kranken heilen.
Mrs. Eddy schreibt: „Damit du einen Gott haben und dir die Kraft des Geistes zunutze machen kannst, mußt du Gott über alles lieben.“ S. 167.