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Der Geist der Ehrfurcht

Aus der Oktober 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unser Zeitalter ist nicht gerade ein Zeitalter der Ehrfurcht. Wenn man die Veränderungen betrachtet, die sich im Laufe der Jahrhunderte hinsichtlich der Gegenstände und der Natur menschlicher Ehrfurcht vollzogen haben, ist es nicht verwunderlich, daß diese gedankliche Haltung heute weitgehend fehlt.

In frühgeschichtlicher Zeit riefen Geschöpfe des Aberglaubens und Personifizierungen von Naturerscheinungen eine Mischung aus Furcht und Verehrung hervor. Während der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft war der Gegenstand dieses bedrückenden Gefühls manchmal ein tyrannischer Herrscher, wie der römische Kaiser, der sich nach und nach einen heiligen und erhabenen Charakter anmaßte. Und später forderte das mittelalterliche Christentum Ehrfurcht vor seinen menschengemachten religiösen Dogmen, die sich auf einen vermenschlichten Gott und Seinen Christus bezogen, eine Ehrfurcht, die immer noch Furcht und Bedrückung hervorrief. Aber als sich die Menschheit allmählich aus der Unwissenheit über ihre physische Umwelt und aus ihrem Aberglauben erhob, kam es zu einem eifrigen Streben nach Tatsachen auf allen Gebieten. So wurde das Zeitalter des Zweifels, des Fragens und des Verlangens nach Wissen — das Zeitalter der Befreiung — geboren.

Doch wenn das menschliche Gemüt seiner uralten falschen Stützen beraubt wird, ohne einen neuen Rückhalt gefunden zu haben, wird es verwirrt und sogar respektlos, denn es kann keine Ehrfurcht geben ohne einen Gegenstand, auf den sie sich richtet. Wer keine Ehrfurcht besitzt, neigt dazu, ein Zyniker oder ein Atheist zu werden. Er ist unzufrieden, unglücklich und ohne wirkliches Ziel, denn er hat kein festes Vertrauen in das Gute und daher auch keine wahre Ehrfurcht vor ihm.

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