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Der Frieden des Reiches Gottes

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Oktober 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Frieden ist ein grundlegender Zustand des Reiches Gottes. Frieden bedeutet die Vergegenwärtigung, daß der Mensch als Gottes Idee eins ist mit dem himmlischen Vater, eins mit der ganzen Schöpfung Gottes. Frieden demonstrieren bedeutet ein glückhaftes und harmonisches Zusammenarbeiten. Nur auf dem Boden des Friedens sind ungestörte Entwicklung, die dauernde Entfaltung der göttlichen Herrlichkeit, und Vollkommenheit möglich. Frieden durchdringt Gottes Reich, da dort das Gesetz der Liebe das Grundgesetz ist. Der göttliche Vater erfüllt alles mit Leben, und in Seiner unendlichen Weisheit ordnet Er alles mit Liebe.

Christus Jesus kannte den „Friede[n] Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft“ Phil. 4:7;, denn er war sich seines Einsseins mit dem Vater bewußt. Er sagte: „Ich und der Vater sind eins“ Joh. 10:30, und: „Glaubst du nicht, daß ich im Vater und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst. Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut seine Werke.“ 3 14:10;

Der Meister verstand, daß die Werke nicht durch eine machtvolle menschliche Persönlichkeit getan wurden, sondern dadurch, daß er die ihm von Gott verliehenen Eigenschaften und Fähigkeiten betätigte. Er hatte ein volles Verständnis von der Wirklichkeit, von Gott und Seinem Reich. Durch seine Lehren und Werke, die von der Christlichen Wissenschaft geistig ausgelegt werden, haben wir heute Gelegenheit, etwas über das Göttliche zu wissen und etwas von dem Frieden zu erkennen und zu erleben, der zur Idee Gottes gehört.

Die Christliche Wissenschaft zeigt klar den Unterschied zwischen der Materie, die in dem Scheinreich des sterblichen Gemüts weilt, und den Ideen, die in dem Reich Gottes, des Geistes, wohnen. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“: „Wie kann man wahrhaftige Ideen von Illusionen unterscheiden? Dadurch, daß man den Ursprung beider ergründet. Ideen sind der Ausfluß des göttlichen Gemüts. Gedanken, die dem Gehirn oder der Materie entspringen, sind Schößlinge des sterblichen Gemüts; sie sind sterbliche, materielle Annahmen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 88; Somit ist es also klar: Alles, was von Gott stammt, muß Seinem Wesen entsprechen und daher vollkommen, gut, geistig und ewig sein; und alles, was dem nicht entspricht, ganz gleich, wie es auch für das Sinnenzeugnis aussieht, ist nur eine Illusion.

In Hinblick auf die allgemeine Weltlage mag vielleicht jemand fragen: „Was kann ich für den Frieden tun?“ Die Großen, das sind die Staatsmänner, die an der Spitze der Regierungen, der Nationen stehen, scheinen über Krieg und Frieden zu entscheiden, und die kleinen Leute müssen die Entscheidungen und Handlungen derjenigen, die die Macht haben, über sich ergehen lassen.

Dies ist eine völlig passive Einstellung und sollte von einem Christlichen Wissenschafter niemals angenommen werden. Denn die Christliche Wissenschaft ist aktiv, liebevoll und bejahend.

Ein echter Christlicher Wissenschafter wird von der Tatsache ausgehen, daß er in Wahrheit eine Idee Gottes und als solche ein wichtiger Faktor in Gottes unendlichem Reich ist, ganz gleich, welchen bescheidenen Posten er menschlich gesehen innehat. Er wird sich nie anmaßen, das Denken der regierenden Staatsmänner ändern zu wollen. Aber er wird sie — wie alle Menschen — als Ideen Gottes ansehen und von ihnen Gutes, Gerechtigkeit, Weisheit erwarten, Eigenschaften, die von Gottes Ideen zum Ausdruck gebracht werden müssen. Der Wissenschafter wird seine Zeit nicht damit verschwenden, über eine böse, schwache, menschliche Persönlichkeit nachzudenken, sondern er wird über die Wahrheit des Menschen als der Idee Gottes nachdenken und wird sich bewußt sein, daß es die Wahrheit ist, die überall gegenwärtig ist, ganz gleich wie der Augenschein sein mag.

Die Christliche Wissenschaft ist praktisch. Nur mit Taten kann sie bewiesen werden, und nur dann ist Fortschritt möglich. Daher wird sich der Christliche Wissenschafter überlegen, was er gerade an dem Platz, an dem er steht, für den Frieden tun kann. Er wird mit sich anfangen und sehen, daß er seinen inneren Frieden hat und sich seines Einsseins mit dem himmlischen Vater bewußt ist. Dann wird er seine Beziehungen zu seinen Mitmenschen, den Familienmitgliedern, Freunden, Kollegen, Mitarbeitern — kurz, mit allen, mit denen er in Berührung kommt — genau betrachten, und er wird jederzeit so arbeiten, daß diese Beziehungen harmonisch und friedevoll sind.

Dies ist keine geringe Aufgabe und bedeutet, Liebe zu leben. Wenn dies sein größtes Anliegen ist, wird er es auch durch die Kraft Gottes und sein Wissen um des Menschen Einssein, oder seine Einheit, mit dem Vater ausführen. Er ist dann ein Beispiel für den Frieden, ein Beweis, daß Frieden möglich ist.

Wenn wir daran denken, daß jeder aktive Christliche Wissenschafter daran arbeitet, einen wahren Begriff von Frieden zu demonstrieren, sind wir von Dankbarkeit erfüllt, und unsere Zuversicht nimmt zu, weil wir wissen, daß es in vielen Teilen der Welt Christliche Wissenschafter gibt. Ihre Demonstrationen bringen das göttliche Prinzip der Harmonie zum Ausdruck, das das menschliche Bewußtsein durchdringt und die Gedanken des sterblichen Gemüts auflöst.

Ein Christlicher Wissenschafter wird immer das Gute für möglich halten, selbst wenn sich zum Beispiel eine politische Lage so zugespitzt hat, daß das menschliche Gemüt kaum einen Ausweg ohne eine kriegerische Auseinandersetzung sieht. Er wird das Gewicht seines Glaubens, Hoffens und Erwartens auf die Seite des Guten, der Einsicht, der Weisheit, der Wahrheit legen und keine angstvollen, verneinenden Gedanken in sich aufkommen lassen. Er wird an der göttlichen Regierung als über allem stehend festhalten und alle Menschen als Kinder des einen Vaters sehen, gleich welchem Volke, welcher Nation oder welcher Rasse sie angehören.

Und er wird Gott, dem Vater, dafür danken, daß er sich dessen bewußt ist, wo sein wahres Zuhause ist — das Zuhause aller Menschen —, die Stätte des Friedens, das Reich Gottes. Er wird sich der Worte Mrs. Eddys erinnern: „Man sollte es von Grund aus verstehen, daß alle Menschen ein Gemüt, einen Gott und Vater, ein Leben, eine Wahrheit und eine Liebe haben. Die Menschheit wird in dem Maße vollkommen werden, wie diese Tatsache sichtbar wird, der Krieg wird aufhören, und die wahre Brüderschaft der Menschen wird begründet werden.“ S. 467.

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