Die Sorgfalt, mit der Mary Baker Eddy über die Mitglieder ihrer Kirche wachte, ist für diejenigen, die die Weisheit erkennen, die sie an den Tag legte, stets etwas Wunderbares. Ihre Liebe zu den Mitgliedern, die ihren großen Erlösungsplan für die Menschheit fortführen sollten, kommt nirgends besser zum Ausdruck als in der Satzung über „Pflichttreue“ in ihrem Handbuch Der Mutterkirche (Art. VIII Abschn. 6). Sie lautet: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen. Nach seinen Werken wird er gerichtet, und zwar gerechtfertigt oder verdammt.“
Wenn wir auch menschlich gesehen einzig und allein mit unseren eigenen Gedanken zu leben scheinen, so sind wir doch der Annahme nach von den Gedanken von Millionen Sterblicher umgeben, und wenn wir nicht wissen, wie wir unsere mentale Integrität durch gebetvolle metaphysische Bemühungen aufrechterhalten können, so werden wir uns wahrscheinlich durch die Reibungen, Befürchtungen und Sünden beeinflussen lassen, die die Atmosphäre einer materialistischen Welt ausmachen.
Wir brauchen nicht genau zu wissen, was einen mentalen Krankheitsstoff erzeugt, aber wir können die Existenz des Bösen auf der Grundlage der Allheit und Gegenwart des göttlichen Gemüts leugnen; und dies wird uns helfen, uns gegen die aggressive Suggestion zu schützen, daß wir Erscheinungsformen des Bösen irgendwelcher Art unterworfen sind. Wenn wir wissen, gegen welche besonderen Erscheinungsformen des Bösen wir uns schützen müssen, dann sind wir noch besser in der Lage, dies zu tun.
Es ist stets eine Freude, uns täglich als die vollkommene, geistige Idee Gottes zu identifizieren; zu erklären, daß wir als Sein Ausdruck eins mit Gott sind; zu wissen, daß wir in Ihm leben als die Verkörperung des Lebens und des Gemüts. Aber wir müssen mehr tun als diese oder ähnliche Wahrheiten zu bejahen, so hilfreich und läuternd sie auch sein mögen. Wir müssen uns im Gebet verständnisvoll die Machtlosigkeit des aggressiven Bösen vergegenwärtigen, das uns seine unharmonischen und zerstörerischen Annahmen aufdrängen und sie als Gesetze in unserer menschlichen Erfahrung wirken lassen möchte. Und diese Tatsache müssen wir uns gründlich und täglich vergegenwärtigen.
In unserem augenblicklichen Stadium geistigen Fortschritts ist es nicht weise, unser Denken unbewacht zu lassen, so daß sich heimtückische Irrtümer einschleichen können. Mentale Systeme, die das Denken jeden Morgen für Gott öffnen, sich aber nicht an das Verfahren halten, das Denken gegen aggressive mentale Suggestionen zu schützen, lassen ihre Anhänger in einer peinlichen Lage. Das System der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. enthält keine Lücken, durch die das Böse hineineinschlüpfen könnte.
Solange wir Sterbliche zu sein scheinen, müssen wir diese Schutzarbeit für uns selbst fortsetzen, denn es ist die Annahme, daß wir eine sterbliche Selbstheit besäßen, die dem Irrtum etwas gibt, zu dem er kommen kann. Wir müssen auf den tierischen Magnetismus, die Tätigkeit des sogenannten sterblichen Gemüts, achthaben und ihm als einer falschen Tätigkeit entgegentreten, die völlig machtlos ist, eine Wirkung zu erzeugen.
Der tierische Magnetismus ist wie fallendes Wasser — er findet seine eigene Ebene. Er muß irgendeine Ebene des tierischen Wesens in seinem Opfer finden, wenn sein zerstörerisches Wirken Erfolg haben soll. Wer sein Bewußtsein zu moralischen und geistigen Höhen erhebt und das, was er über sich selbst und andere denkt, in Einklang mit den erhabenen und machtvollen Wahrheiten des Seins hält, wird dem Bösen keine Ebene darbieten, auf die es sich herabsenken kann.
Christus Jesus wußte, daß unser Denken einer starken Verteidigung bedarf, und er sagte über seine eigene Verteidigungsmethode: „Es kommt der Fürst der Welt. Er hat keine Macht über mich“ (Joh. 14:30). Es ist daher klar, daß die Stärke unserer Verteidigung darin liegt, kein unzerstörtes Element des Bösen in uns zu haben, das unter die Herrschaft der aggressiven Suggestion kommen kann.
In der Heiligen Schrift steht „Dan“ als ein Symbol für das Böse, „eine Schlange ... auf dem Wege“ (1. Mose 49:17). Mrs. Eddys Definition von „Dan“, die sich auf Seite 583 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ findet, lautet wie folgt: „Tierischer Magnetismus; sogenanntes sterbliches Gemüt, das sterbliches Gemüt beherrscht; Irrtum, der die Pläne des Irrtums ausarbeitet; eine Annahme, die über die andere herfällt.“
Den Mitgliedern Der Mutterkirche, die deren Glaubenssätze unterzeichnet und deren Satzungen beigestimmt haben, obliegt eine doppelte Pflicht. Sie müssen ihr innerstes Denken so wirksam läutern, daß sie nicht zu Kanälen für boshafte oder untreue Gedanken werden können; und sie müssen gegen die mentale Atmosphäre, in der sie leben, so wachsam sein, daß sie nicht die Opfer böser Kräfte werden können, die sie von außen zu beeinflussen beanspruchen.
Die Christlichen Wissenschafter sind in der Lage, das Menschengeschlecht täglich gegen die aggressiven Suggestionen des Bösen schützen zu helfen, denn sie sind eine geistig mentale Methode gelehrt worden, die Einflüsterungen des einen Bösen zum Schweigen zu bringen — nämlich den Glauben an ein Gott entgegengesetztes Gemüt. Die Wissenschafter wissen, wie sie solche Suggestionen erkennen und wie sie den Gedanken von Haß und Sinnlichkeit und Furcht, die beanspruchen, eine zerstörerische mentale Atmosphäre zu erzeugen, Existenz und Macht absprechen können. Sie sind entschlossen, ihre Pflicht gegen Gott, der Wahrheit ist, auszuführen; gegen ihre Führerin, die die Wahrheit offenbart und die Schleichwege des tierischen Magnetismus bloßgestellt hat; und gegen die Menschheit, die der Verteidigung der Wahrheit gegen alles Böse so dringend bedarf. An ihren Werken wird man ersehen, ob sie gehorsam sind oder nicht.