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Die Bibel als Zusammenhängendes Ganzes

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

Das dritte Gebot

Aus der März 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


An dritter Stelle in der Reihe der Zehn Gebote steht die Forderung (2. Mose 20: 7): „Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen“, der die Warnung folgt, daß Ungehorsam gegen diese wesentliche Vorschrift von dem Herrn selbst nicht geduldet werden wird.

Unter dem Gesetz des dritten Buches Mose (24:16) wurde Gotteslästerung als ein Hauptvergehen betrachtet, und in der Bibel finden wir häufig, daß falsche oder sogar meineidige Zeugenaussagen mit Bezug auf das Begehen dieses Verbrechens entgegengenommen wurden, und es wurde die höchste Strafe vollzogen. Dies geschah im Falle Naboth (siehe 1. Kön. 21:12–16) und Stephanus, des ersten christlichen Märtyrers (siehe Apg. 6:13; 7: 58, 59); und tatsächlich war ja die Beschuldigung der Gotteslästerung eine der falschen Anklagen, die direkt zur Kreuzigung des Meisters beitrugen.

Für das hebräische Volk hatte das Wort Shem (Name) eine besonders tiefe Bedeutung, es war von weit größerer Wichtigkeit, als wir gewöhnlich dem entsprechenden deutschen Wort zuschreiben, obwohl wir oft davon sprechen, daß ein Mensch einen guten Namen hat, und damit seinen Charakter oder Ruf meinen. Das hebräische Wort deutet nicht nur dieses an, sondern auch die Natur, Wesenheit oder Ehre einer Person.

Der mit „mißbrauchen“ wiedergegebene Ausdruck, der im dritten Gebot zweimal genannt wird, hat auch einen tieferen Sinn, denn er bedeutet hauptsächlich „Leerheit“, oder wiederum, „Nichtigkeit, Hohlheit, Falschheit, Sünde, Verderbtheit, Unheil“; während das mit „nehmen“ (in Mißbrauch nehmen) übersetzte Verb weitgehend im anderen Sinne gebraucht wird, im Sinne von „heben, tragen, halten oder annehmen.“ Somit ist es augenscheinlich, daß das Tragen, oder Annehmen, des Namens oder Wesens Gottes gleichzeitig eine Ehre und eine Herausforderung ist, die man nicht leicht auf sich nimmt.

Kann es daher nicht sein, daß ein Versagen, das Wesen und den Charakter Gottes — wie in der Heiligen Schrift offenbart — beständig auszudrücken, mit Recht als ein Übertreten des dritten Gebots angesehen wird? Darüber hinaus kann das Beanspruchen der Vorrechte unserer Gotteskindschaft, ohne die dazu gehörigen Verantwortungen zu übernehmen, daran grenzen, von dem Namen Gottes leichtfertig oder mißbräuchlich Besitz zu ergreifen.

Dem Namen des Herrn scheint von dem Volk Israel die ehrerbietigste Hochachtung entgegengebracht worden zu sein, denn ihm war gesagt worden, daß es vor allen Menschen offenkundig werden wird, daß es „nach dem Namen des Herrn genannt“ werden würde (5. Mose 28:10), wenn es als ein Volk den Geboten des herrn gehorchen und Seinen Weisungen folgen würde. Für die Hebräer bedeutete und gewährte es Sicherheit und Schutz, denn sie konnten den Namen des Herrn als einen starken Verteidigungsturm sehen (siehe Spr. 18:10) und dann wiederum als etwas, mit dessen Hilfe man sicher wandeln konnte (siehe Micha 4:5). Dieser erhabene Name war ihr Ausweis — ihre Identifizierung —, die Autorität, mit der und durch die ihr Fortschritt begründet und gesichert war.

In der Heiligen Schrift scheint der Name des Herrn, beziehungsweise der Seines Messias’, mit dem Begriff des Heilens eng verbunden gewesen zu sein. Daher konnte der Verfasser des Buches Maleachi, der im Namen Gottes schrieb, seinen Lesern versichern: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln“ (3:20 [4:2]) — „fürchten“ natürlich nicht im Sinne von „Schrecken“ gebraucht, sondern vielmehr im Sinne von Ehrfurcht und Verehrung für den Namen des Herrn in all seinen weiten und aufbauenden Bedeutungen.

Als Petrus den lahmen Mann „vor des Tempels Tür, die da heißt die schöne,“ heilte, hatte er keine Bedenken, den „Namen Jesu Christi von Nazareth“ so erfolgreich anzurufen, daß der Mann, der von Geburt an ein Krüppel war, auf seine Füße sprang und ging (siehe Apg. 3:1–8).

Es mag beachtet werden, daß der Meister selbst, als er seinen Nachfolgern das Gebet gab, das wir als das Gebet des Herrn kennen, den Gedanken des dritten Gebots deutlich bestätigte, allerdings in positiver Form, indem er sie ausdrücklich lehrte, den Namen Gottes heilig zu halten.

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