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Moral und Identität

Aus der März 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es wird heute viel über Moral gesprochen. Einige bestehen darauf, daß die Zivilisation zugrunde gehen werde, wenn die Menschheit nicht in Gehorsam gegen das moralische Gesetz lebe, wie es in den Zehn Geboten dargelegt ist. Andere erklären, daß solch ein Sittenkodex unnatürlich sei und daß die Zivilisation sich nur weiterentwickeln könne, wenn sie einen Sittenkodex ausarbeite, der mit den Naturgesetzen übereinstimme.

Die materialistische Psychologie liefert Beweise, die uns, wenn sie nur von einem materiellen Standpunkt aus betrachtet werden, glauben lassen möchten, daß wir ein befriedigenderes Leben führen könnten, wenn wir unsere Bindung an das moralische Gesetz aufgäben. Einige Theologen, die diese Beweise akzeptieren, schließen sich den Bestrebungen nach einer neuen Moral an. Andere sehen in dieser Tendenz den Verlust der Identität des Menschen als des Kindes Gottes und den daraus folgenden Verfall der Zivilisation.

Die geteilte Meinung bezieht sich im Grunde nicht auf den praktischen Wert des moralischen Gesetzes. Sie bezieht sich auf das Wesen des Menschen. Die grundlegende Frage ist, ob der Mensch materiell oder geistig ist. Wenn wir zugeben müßten, daß der Mensch materiell ist, würden wir uns dem niederdrückenden Beweismaterial auf seiten des Materialismus zu fügen haben. Aber wir haben den Beweis, daß der Mensch geistig ist. Christus Jesus erbrachte uns diesen Beweis durch sein Wiedererscheinen nach der Kreuzigung. Heutzutage haben wir weitere Beweise durch die heilende Wirkung eines geistigen Verständnisses vom Leben. Und Paulus sagte (1. Kor. 3:19): „Dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott.“

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