Ich hatte die Christliche Wissenschaft schon eine geraume Zeit gekannt, aber erst als ich einen Vortrag über dieses Thema besuchte, wurde ich in etwas des Guten gewahr, das diese Religion der Menschheit bringt. Ich war überrascht, als der Vortragende mit der Bemerkung begann: „Ich erwarte hier heute abend Heilungen.“ Meine Gedanken wanderten zu dem Geschwür, das sich seit einiger Zeit in meiner Brust zu bilden begann und immer empfindlicher wurde. Ich weiß heute nicht mehr, wer der Vortragende war oder gar wie das Thema des Vortrags hieß, aber ich weiß, daß ich bei dem Vortrag geheilt wurde.
Erst etwa zwei Wochen später dachte ich wieder an das Geschwür, das mir vor dem Vortrag fast unaufhörlich im Sinn gelegen hatte, aber ich konnte nichts finden. Ich war vollkommen normal!
Ich wünschte, ich könnte sagen, daß ich wie der eine von den zehn Aussätzigen war, die Jesus heilte und von dem es heißt: „ ... da er sah, daß er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme“ (Luk. 17:15). Dies war jedoch nicht der Fall. Statt dessen ging ich in den fünf folgenden Jahren einen falschen Pfad nach dem anderen bergab und fand am Ende eines jeden Enttäuschung, Fehlschlag, Unglück und gewiß niemals das, was ich zu finden hoffte. Eines Tages wußte ich dann, daß dieses blinde Umherwandern aufhören mußte. Ich hatte in alle Richtungen nach Glück ausgeschaut, nur nicht nach Gott. In meiner Verzweiflung war ich so weit, Gott auszuprobieren, und ich sollte herausfinden, was Gott für Seine Kinder tun kann.
Ich lebte von meinem Mann, einem Anhänger der Christlichen Wissenschaft, getrennt, und obgleich unbeugsamer Stolz und Eigenwille mich davon zurückgehalten hatten, diese Religion für mich selbst zu untersuchen, schien ich nichts zu haben, an das ich mich wenden konnte, und so entschloß ich mich, sie einer ehrlichen Prüfung zu unterziehen. Da gab es viel zu überwinden — viele Charakterfehler mußten abgelegt und durch Liebe, Selbstlosigkeit und Freundlichkeit ersetzt werden. Aber, wie Paulus fragte (Röm. 8:31): „Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?“
Von dem Tage an änderte sich alles. Mein Mann und ich versöhnten uns sehr bald. Wir begannen die Gottesdienste regelmäßig zu besuchen, und unsere Kinder wurden in der Sonntagsschule angemeldet. Wir alle machten als Familie und jeder für sich große Fortschritte. Mein Mann und ich wurden Mitglied der Zweigkirche, die wir besuchten, und dann Der Mutterkirche. Jeder Schritt brachte uns neue Segnungen und mehr Freude und diente dazu, uns immer fester miteinander zu verbinden.
Das Vorwort zu dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy beginnt mit dieser zusichernden Erklärung (S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Das ist es wahrlich! Welch großes Glück und welcher Reichtum werden in einem Heim erlebt, in dem die Christliche Wissenschaft gelebt und geliebt wird! Was für eine Freude ist es zu sehen, wie unsere Kinder nahezu alle ihre Probleme mit den einfachen Wahrheiten lösen, die sie in der Sonntagsschule lernen! Was für ein Gefühl des Einsseins bekommen wir, wenn wir als Familie bei einem gemeinsamen Problem in dieselbe Richtung blicken! Was für ein Trost ist es, das gesegnete Gefühl der Immergegenwart und des Schutzes der Liebe zu haben, ganz gleich, wie die Umstände sind!
Eine Heilung, die wir kürzlich in unserer Familie erlebten, war die von den Folgen eines Unfalls. Eines Tages überquerte ich mit unserer kleinen Tochter eine Straßenkreuzung, als ein Lastauto, das nicht gehalten und gewartet hatte, um die Ecke kam und uns anfuhr. Das Kind, das dem Lastauto am nächsten war, erhielt schwere Schnitt- und Quetschwunden im Gesicht. Ich kniete mitten auf der Straße nieder und hielt die Kleine und erklärte laut geistige Wahrheiten. Die Kraft, die ich empfing, besänftigte sofort meine Furcht, und das Kind hörte auf zu weinen.
Ich konnte der freundlichen Besorgtheit des Fahrers und des Polizisten widerstehen, die darauf bestanden, daß das Kind von einem Arzt versorgt werden müßte. Als ich zu Hause ankam, bat ich eine Ausüberin um Hilfe. Innerhalb von zehn Tagen war auf dem Gesicht des Kindes keine Spur mehr von dem Unfall vorhanden. In kurzer Zeit wurde die Furcht vor Lastautos, die als Folge des Unfalls bei ihr aufgetreten war, ebenfalls vollständig zerstört.
Worte sind unzulänglich, meine Dankbarkeit auszudrücken für Christi Jesu Liebe und Opfer, die Wissenschaft des Seins zu demonstrieren, für Mrs. Eddys Selbstlosigkeit und Mut, uns ihre Offenbarung dieser Wissenschaft zu geben, für die hingebungsvollen Ausüber, für die erhebende Tätigkeit in einer Zweigkirche, für unsere Lektionspredigten, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft vorgesehen sind, und für die zahllosen Segnungen des Klassenunterrichts. Für diese und die vielen, vielen anderen Segnungen, die die Christliche Wissenschaft mir und den Meinen gebracht hat, bin ich Gott tief und demütig dankbar. — , Medfield, Oregon, U.S.A.
