Ich hatte drei Jahre lang an Tuberkulose gelitten, und mir war von Spezialisten gesagt worden, daß nichts mehr für mich getan werden könnte, und daß selbst wenn ich am Leben bleiben würde, ich niemals mehr ein normales Leben führen könnte.
Die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr´istjən s´aiəns. war mir zweimal angeboten worden, aber ich wollte nichts mit ihr zu tun haben. Da ich in einer orthodoxen Kirche sehr streng erzogen worden war, war ich gelehrt worden, daran zu glauben, daß es Gottes Wille für mich sei, immer so zart zu bleiben. Durch eine freundliche Nachbarin, die meinen verzweifelten Zustand sah, wurde mir jedoch wiederum die Christliche Wissenschaft angeboten. Diesmal stimmte ich zu, wenn auch recht unwillig, eine Ausüberin aufzusuchen; ich meinte, daß diese Wissenschaft mir nicht schaden könnte, da ich bereits alles andere versucht hatte.
Ich werde diesen Besuch niemals vergessen. Es war ein wunderbares Ereignis. Nachdem ich einige Zeit mit der Ausüberin gesprochen und ihr eine lange Leidensgeschichte erzählt hatte, sah sie mich sehr freundlich an und sagte: „Aber Sie brauchen nicht krank zu sein. Gott hat Sie nicht krank geschaffen.“
Jene Worte klangen in meinen Ohren wie eine laute Glocke. Es war das erstemal in meinem Leben, daß mir jemand gesagt hatte, ich brauchte nicht krank zu sein. Die Ausüberin fragte mich, ob ich in eine christlich-wissenschaftliche Behandlung einwilligen würde. Ich sagte, daß ich gewillt wäre, daß ich aber absolut keinen Glauben in sie hätte, und auf keinen Fall würde ich meine Religion wechseln.
Daraufhin gab mir die Ausüberin eine Behandlung, und als ich so dasaß und mich wunderte, was alles vor sich gehen würde, verspürte ich eine wohlige Wärme. Ich hörte auf zu husten und fühlte mich glücklich und frei. Als ich das Büro der Ausüberin verließ, fühlte ich mich kräftig und gesund, und es war mir, als ob ich auf Wolken schwebte.
An jenem Abend erzählte ich meinem Mann, was geschehen war, und obwohl er mir gut zusprach, meinte er, daß ich Pillen, die mir der Spezialist verschrieben hatte, noch weiterhin einnehmen sollte. Im Laufe der Nacht bekam ich einen starken Hustenanfall, und die Arznei wurde an mein Bett gebracht; aber ich sagte: „Nein, ich nehme keine Medizin mehr ein. Ich will mich jetzt auf dieses Buch verlassen.“ Ich meinte „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy. Mir war ein Exemplar geliehen worden, und ich las es zur Zeit. Von nun an machte ich wunderbaren Fortschritt.
Ich hatte nur drei Behandlungen, aber recht oft ermunternde Gespräche mit der Ausüberin, die jederzeit so viel Liebe zum Ausdruck brachte. Während dieser Zeit pflegte ich bei meiner Hausarbeit zu sagen: „Wie wunderbar! Ich brauche nicht krank zu sein. Gott hat mich niemals krank geschaffen.“ In sehr kurzer Zeit begannen sich meine hohlen Wangen auszufüllen, und in drei Monaten war ich vollkommen gesund. Einige Jahre danach ließ ich meine Lungen durchleuchten, um einige Verwandte zufriedenzustellen, und mir wurde gesagt, daß von der Krankheit keine Spur vorhanden sei.
Durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft habe ich wahrhaftig gelernt, daß Gott Liebe ist. Ich muß festellen, daß ich die tiefe Dankbarkeit, die ich in meinem Herzen verspüre, durch Worte nicht völlig zum Ausdruck bringen kann. — Wellington, Neuseeland.