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Keine angeborene Schwäche im Menschen

Aus der April 1966-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach menschlicher Beobachtung sind manche Kinder bei der Geburt kräftig und verheißen eine vielversprechende geistige Entwicklung, andere wieder sind mit Schwächen verschiedenster Art behaftet. Stellt eine solche Wahrnehmung den unveränderlichen Ausblick auf die Zukunft eines Kindes dar, das irgendeine angeborene Schwäche zeigt, oder gibt es einen Weg, es aus der Verdammung solch trüber Aussichten durch die Zerstörung des mentalen Defektes oder der körperlichen Kennzeichen, die das menschliche Gemüt ihm anzuheften scheint, zu befreien? Die Christliche Wissenschaft gibt eine bejahende Antwort, eine Antwort, die eines praktischen Beweises durchaus fähig ist.

Jedes scheinbare Gebrechen oder jede scheinbare Benachteiligung, die eine tief eingewurzelte menschliche Annahme einem Kind aufzuerlegen meint, sogar bevor es geboren ist, kommt daher, daß der materielle Sinn vom Sein darauf beharrt, daß seine Auffassung vom Menschen und dessen Leben wahr ist. Er besteht darauf, daß das Kind ein materieller Sterblicher ist, daß es von materiellen Eltern empfangen wurde, daß es von der Materie geboren werden wird und daß es sogar vor seiner Geburt den gefühllosen materiellen Gesetzen unterworfen ist, die ihm entweder mentale und körperliche Gesundheit zusichern oder es ihrer für das ganze Leben berauben.

Dieser irrige Sinn kennt nichts außer Materie und ist daher unfähig, die Wirklichkeit als ganz und gar geistig zu begreifen. Daher baut er seine Vorstellungen über den Menschen, seinen Ursprung, die Quelle seiner Fähigkeiten und seiner Gesundheit auf die illusorische Grundlage von lebendiger Materie und materiellen Gesetzen auf. Sein Begriff vom Menschen ist der eines hilflosen Sterblichen, dessen Gesundheit, Mentalität und gesamtes Lebensglück durch automatisch ablaufende biologische Prozesse vorausbestimmt sind.

Es ist ein großer Trost für die Eltern zu entdecken, daß diese Annahme sowohl in ihren Voraussetzungen wie in ihren Schlußfolgerungen falsch ist. Sie beschreibt den Menschen nicht so, wie er in Wahrheit ist, sondern nur seine materielle falsche Darstellung. Die Christliche Wissenschaft berichtigt diesen falschen Begriff, macht dadurch seine beklagenswerten Wirkungen null und nichtig und läßt sie so zu unendlichen Segnungen für diejenigen werden, die durch sie niedergedrückt, jedoch willens sind, diese seit langem erprobte Wissenschaft des Christus, der zu Wahrheit, zu erforschen.

Die Christliche Wissenschaft bietet eine unendliche Grundursache dar, und zwar nicht als Materie, sondern als Geist, göttliches Gemüt, Gott, und sie zeigt, daß der Mensch in Wirklichkeit Sein Ausdruck oder Seine Idee ist. Daher ist der Mensch nicht ein bißchen belebte Materie, der tyrannischen Herrschaft der materiellen Gesetze unterworfen, sondern ein geistiges Wesen, das direkt dem Gemüt entspringt und mit ihm zusammen besteht. In Wahrheit ist der Mensch das Kind Gottes, Sein genaues geistiges Gleichnis, das die Intelligenz, die Liebe, die Güte und die Macht des Lebens durch Widerspiegelung in vollkommener individueller Verbindung und in vollkommenem individuellem Gleichgewicht besitzt.

Unsere Führerin schreibt über ihn (Wissenschaft und Gesundheit, S. 63): „In der Wissenschaft ist der Mensch der Sprößling des Geistes. Das Schöne, das Gute und das Reine sind seine Ahnen. Sein Ursprung liegt nicht im tierischen Instinkt wie der Ursprung der Sterblichen, noch geht der Mensch durch materielle Zustände hindurch, ehe er die Intelligenz erreicht. Geist ist seine ursprüngliche und endgültige Quelle des Seins; Gott ist sein Vater, und Leben das Gesetz seines Seins.“

Der Mensch bringt alle Eigenschaften und Fähigkeiten seiner Quelle, des göttlichen Prinzips, des ureigensten Gemüts des Menschen und des Weltalls, zum Ausdruck. Das anziehende Wesen des Menschen, seine Wirksamkeit und sein Erfolg sind niemals beeinträchtigt, denn er wurde vom Gemüt erzeugt und ausgestattet und wird durch das geistige Gesetz gestützt, regiert und geschützt. Jede Idee des Gemüts, jeder individuelle Mensch, hat die Macht, in ununterbrochener Fortdauer die angeborene und angestammte Vollkommenheit, Stärke, Harmonie, Schönheit und Freiheit des Seins in vollem Maße zum Ausdruck zu bringen und zu nutzen.

Symptome einer angeborenen Schwäche oder Entstellung, die sich bei einem neugeborenen Kinde zeigen, können bei den Eltern sehr wohl einen gewissen Schock und großen Kummer auslösen. Von einem menschlichen Standpunkt aus ist dies verständlich. Wenn sich die Eltern aber von der Traurigkeit mesmerisieren lassen, nehmen sie das Sinnenzeugnis als wahr an und verankern es dadurch in ihrem eigenen Denken und damit auch im Denken des Kindes. Anstatt dies zu tun, sollten sie die grundlegende Erklärung unserer Führerin verständnisvoll bejahen (ebd., S. 307): „Der Mensch wurde nicht von einer materiellen Grundlage aus erschaffen, noch wurde ihm geboten, materiellen Gesetzen zu gehorchen, die Geist niemals gemacht hat; die geistigen Satzungen und das höhere Gesetz des Gemüts sind sein Gebiet.“

Eltern können der Versuchung widerstehen, irgendeinen entmutigenden Augenschein als Teil der wahren Identität ihres Kindes anzunehmen, wenn sie sich sofort vergegenwärtigen, daß das, was sie sehen, nichts Substantielleres oder Wirklicheres darstellt als die falsche, zeitliche Annahme des sogenannten sterblichen Gemüts, das seine eigene Illusion als Wirklichkeit ansieht, das heißt, als einen Gegenstand oder einen Zustand außerhalb seiner selbst. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es keine Materie außerhalb des sterblichen Gemüts gibt, daß das sterbliche Gemüt sterblich ist, das heißt unwirklich und machtlos, denn es ist nur eine Lüge über Leben und seine Offenbarwerdung; daher besitzt es bloß die scheinbare Macht einer Lüge.

Die Christliche Wissenschaft hat unzählige Male bewiesen, daß sowohl der falsche sterbliche Begriff wie auch seine scheinbare Vergegenständlichung verschwinden, wenn sie durch die geistige Idee vom Menschen verständnisvoll ersetzt werden. Wenn wir beharrlich an der alleinigen Elternschaft Gottes, des göttlichen Gemüts, festhalten, das die göttliche Idee, das heißt, die wahre Identität des Kindes, erzeugte, werden wir sehen, daß trotz eines gegenteiligen materiellen Augenscheins diese Identität gerade jetzt in jeder Hinsicht vollkommen ist. Sie ist vollkommen gestaltet, frei von schlechten Veranlagungen und vollkommen fähig, allen Anforderungen gerecht zu werden, die an sie gestellt werden.

Wir werden auch klar erkennen, daß das Kind in Wahrheit von sogenannten physiologischen und medizinischen Gesetzen und von anderen falschen Mutmaßungen des menschlichen Gemüts unberührt ist. Auf diese Weise werden wir erfolgreich mit den Einflüsterungen und Einschüchterungen von angeborener Schwäche fertig werden.

Als Jesus im Vorübergehen einen Mann erblickte, der von Geburt an blind war — sicherlich ein tragischer Geburtsfehler —, teilte er nicht einen Augenblick die allgemeine Annahme, die ihm gegenüber so herausfordernd geäußert wurde, nämlich, daß angeborene und vererbte Schwäche oft die Folge der Sünden der Vorväter ist und daß Gott den Unschuldigen anstelle des Schuldigen bestraft — Annahmen, die in unseren Tagen genauso weit verbreitet sind wie damals. Mit der Klarheit und Bestimmtheit, die aus seinem natürlichen Verständnis des Christus geboren waren, erklärte der Meister (Joh. 9:3): „Es hat weder dieser gesündigt, noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.“

Indem er nur den geistigen Menschen und seine makellose Identität sah, brach Jesus den Mesmerismus der Blindheit und stellte so des Menschen göttliches Geburtsrecht der Gesundheit und der ungehinderten Fähigkeit wieder her. Die Unwirklichkeit angeborener Krankheit wurde auch von Paulus sofort bewiesen, als er den Menschen heilte, „der schwache Füße hatte und nur sitzen konnte; er war lahm von Mutterleibe und hatte noch nie gehen können“ (Apg. 14:8).

Es gibt keinen hoffnungslosen Fall eines angeborenen Gebrechens, denn es gibt keinen Irrtum, den Wahrheit nicht berichtigen wird. Unsere Fähigkeit zu heilen beruht auf unserer Bereitschaft, uns entschlossen von dem herausfordernden Sinnenzeugnis als mesmerisch und gänzlich falsch abzuwenden, sowie darauf, daß wir die Wahrheit mit Verständnis annehmen. Wir haben das Recht, darauf zu bestehen, daß die endgültige Antwort in bezug auf die Beschaffenheit und die Zukunft jedes einzelnen nicht von der Materie, sondern von dem Christus gegeben wird.

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