Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das „Kartoffelland“

Aus der Dezember 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Hast du je versucht, an einem sehr klaren Tag zur Sonne hinzublicken, und festgestellt, daß ihr Glanz die geringste Andeutung von Dunkelheit unmöglich macht? Die Propheten in der Bibel verglichen den Strahlenglanz der Sonne mit Gottes reiner Liebe, wo Dunkelheit unbekannt ist, und der Psalmist sang: „Gott der Herr ist Sonne und Schild." Ps. 84:12;

Einen weiteren Hinweis auf die Allheit der reinen Liebe Gottes finden wir im Buch der Offenbarung. Gottes Regierung und Seine Allgegenwart werden dort als die heilige Stadt, die Stadt, die viereckig liegt, beschrieben; sie „bedarf keiner Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm" Offenb. 21:23;. Da war keine Nacht.

Hiermit wurde auf andere Weise gesagt, daß Gott unendlicher Geist ist und daß Er allen Raum erfüllt. Gott ist Liebe, und Seine Liebe erfüllt allen Raum und läßt keinen Platz für das Gegenteil der Liebe, ebenso wie der Glanz der Sonne keinen Platz für Dunkelheit läßt.

Da es nur einen Gott gibt und Er Gemüt ist, wie die Heilige Schrift andeutet, kommen wir zu dem Schluß, daß es nur ein Gemüt gibt und daß Gott das Gemüt von allem ist. Die nächste logische Folgerung ist, daß alles heute in der Welt, was dem Gemüt unähnlich ist und nicht die Eigenschaften des Gemüts bekundet, nicht von Gott ist und daher keine Wirklichkeit oder Macht hat, sondern ein falscher Begriff ist, eine unwirkliche Annahme, eine Illusion. In einem Aufsatz betitelt „Eine Ursache und eine Wirkung" spricht Mrs. Eddy über die Unterschiede zwischen menschlichen Hypothesen und dem, was von Gott stammt, und erklärt dann: „Der einzig folgerichtige Schluß ist, daß alles Gemüt und seine Offenbarung ist, vom Kreisen der Welten im klarsten Äther bis hinab zu einem Stückchen Kartoffelland." Vermischte Schriften, S. 26;

Wir können sagen, daß jeder von uns seine eigenen „Kartoffelland-Erfahrungen” hat, was auch immer sein Platz und seine Stellung im Leben sein mag. Wir alle erleben Situationen, die alltäglich sind, von denen die Welt wenig oder gar keine Notiz nimmt und die doch für uns wichtig sind. Wir müssen mit ihnen fertig werden; wir können ihnen nicht entgehen.

Die Allheit Gottes und die Nichtsheit von etwas Ihm Unähnlichem wird durch die göttliche Wissenschaft offenbart, die im ganzen Universum wirksam ist und in jeder einzelnen Erfahrung bewiesen werden kann. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gottes Vollkommenheit und die Vollkommenheit Seiner Schöpfung die geistige Wahrheit ausmachen, die stets vorhanden ist, um zu heilen und zu erretten. Wie strahlend auch die Sonne für das menschliche Auge zu sein scheint, der Sonnenschein der Liebe Gottes ist noch viel heller als die Sonne und schließt keinen dunklen Fleck in Form von Krankheit, Überdruß, Kummer, Furcht, Disharmonie und Tod ein. Folgendes ist die Grundlage für erfolgreiches Gebet: ein Verständnis, daß alles, was nicht von Gott ist, ausgelöscht werden kann, weil Gottes immergegenwärtige Liebe alles zerstört, was der Liebe unähnlich ist.

Als Frau eines Viehzüchters beobachtete eine Christliche Wissenschafterin, wie ihr Mann viele Stunden damit zubrachte, neue Brunnen zu graben, neue Wasserpumpen anzulegen und neues Weideland zu suchen, in dem Bemühen, die Probleme einer großen Trockenheit zu überwinden. Sie sah auch, wie sich ihr Verdienst durch die damit verbundenen Extraausgaben verminderte. Wo war die Allheit des Gemüts und die Offenbarwerdung des Gemüts in dieser Erfahrung? Die Wissenschafterin erkannte die Tatsache an, daß dieses Problem nur durch Gottes Hilfe gelöst werden konnte. Sie folgerte, daß Gott, der Gemüt, unendliche Intelligenz ist, ganz gewiß eine weise und befriedigende Lösung für das Problem herbeiführen werde und daß, wenn sie sich enger an Ihn hielte und in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz lebte, sie dazu geführt werden würde, den Sonnenschein der Liebe Gottes ebenda zu sehen, wo die Dunkelheit zu sein schien.

Ihre Überzeugung, daß Trockenheit und Mangel keine Macht haben, weil sie nicht von Gott kommen, fand biblische Autorität in Stellen wie der folgenden aus dem Buch des Propheten Jesaja: „Die Steppe wird jubeln und wird blühen wie die Lilien. .. Es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme im dürren Lande. Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es dürre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein." Jes. 35:1, 6, 7; Solcher Art sind die Möglichkeiten, die durch Gottes große Herrlichkeit für die Menschen vorhanden sind.

Als die Regierung das Gebiet, in dem die Christliche Wissenschafterin lebte, als Notstandsgebiet bezeichnete, weigerte sie sich mental, die Suggestion zu akzeptieren, daß ein Kind Gottes, des Geistes, in einer solchen materiellen Lage verbleiben konnte. Sie stützte sich dabei auf die Worte des Apostels Paulus: „In ihm leben, weben und sind wir." Apg. 17:28; Ganz gleich, wie mächtig die Dunkelheit zu sein schien, die Wissenschafterin erkannte die Allheit des Gemüts und der Offenbarwerdung des Gemüts an sowie die Nichtsheit von irgend etwas Gott Unähnlichem, „vom Kreisen der Welten im klarsten Äther bis hinab zu einem Stückchen Kartoffelland." Dadurch hörte sie auf, das Problem zu fürchten, sie vermochte sich an Gott zu wenden und fühlte, daß Seine Liebe bei ihr war.

Da Gott überall ist und Gottes Liebe keinen Mangel kennt, ebenso wie die Sonne keine Dunkelheit kennt, existierte dieses Problem, so schloß sie, nur in einem sogenannten sterblichen Gemüt — die christlich-wissenschaftliche Bezeichnung für eine materielle Auffassung von den Dingen. Trockenheit und Mangel können in der Gegenwart der reinen Liebe Gottes nicht bestehen.

Jesus zeigte, daß es Gott ist, der Nahrung für den Gebrauch des Menschen gibt, und speiste die Menge. Er sagte von den fünf Broten und zwei Fischen, der einzigen sichtbaren Nahrung für die Menge: „Bringet mir sie her”, und „er hieß das Volk”, wie es im Matthäusevangelium lautet, „sich lagern auf das Gras und nahm die fünf Brote und die zwei Fische, sah auf gen Himmel und dankte und brach's und gab die Brote den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk." Matth. 14:18, 19. Und alle Anwesenden wurden reichlich gespeist.

Gott, Geist, speist, kleidet, nährt und erhält alles, was in Gottes Universum existiert. Gemüt und seine Offenbarwerdung enthüllte der Wissenschafterin, daß Gott niemals abwesend ist, daß Er Liebe ist und allmächtig ist, selbst in dieser Weidelanderfahrung! Und der griefbare Augenschein dieser geistig wissenschaftlichen Tatsache zeigte sich in fortgesetztem reichlichen Ertrag während der ganzen Trockenheit.

Mehrere Monate gingen dahin, und während dieser Zeit empfand sie den Frieden Gottes, als sich die anderen Mitglieder des Haushalts ebenfalls im Gebet an Gott wandten. Allmählich durchtränkten überdurchschnittliche Regenfälle das ganze Gebiet. Mehr als genug war vorhanden, um die Herden mit dem notwendigen Gras zu versorgen. Staubecken, die mehrere Jahre lang leer gewesen waren, füllten sich wieder.

Kein Versuch war gemacht worden, das Wetter zu ändern, und Gott war nicht um Regen angefleht worden. Es wurde betenden Herzens anerkannt, daß „alles Gemüt und seine Offenbarwerdung" ist, und diese enge Verbindung mit Gott heilte die falsche Annahme von Mangel, extremen Wetterverhältnissen, Trockenheit, Furcht, Begrenzung.

Es mag nicht schwierig sein, die Allheit des Gemüts und der Offenbarwerdung des Gemüts im „Kreisen der Welten im klarsten Äther" anzuerkennen, denn viele Menschen sind zu der Annahme erzogen worden, daß in dem unermeßlichen Jenseits, irgendwo, ein Gott ist. Da jedoch Gott, Geist, Alles-in-allem ist, herrscht Seine Allheit auch in dem „Stückchen Kartoffelland", in den alltäglichsten Umständen oder Bedingungen. Wie sehr entspricht es doch Mrs. Eddys Art, ihre Nachfolger über die Allmacht Gottes zu unterrichten und sie auch an die Notwendigkeit zu erinnern, Gottes Allmacht zu beweisen, in welche Richtung die menschlichen Ereignisse auch führen mögen.

Wenn uns der Tag durch schlechtes Befinden, Mangel an Liebe, Furcht vor der Zukunft, unlautere Regierung — was immer das Argument des materiellen Sinnes sein mag — umwölkt erscheint: der Sonnenschein der Liebe Gottes wird, wenn wir sie anerkennen und ihrer Weisung folgen, die scheinbare Dunkelheit mit der Allheit des Gemüts vertreiben und das Licht der heilenden Liebe Gottes ausströmen, ein Licht, das stärker ist als die Sonne.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1967

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.