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„Herr, wie lange ...?“

Aus der Dezember 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Sterblichen, die von ihren eigenen Annahmen gefangen gehalten werden, glauben, daß ein Gedankenzustand ein Zustand der Materie sei oder daß es eine Kette von unabänderlichen Umständen gäbe, denen sie nicht entrinnen können. Sie mögen sogar voller Verzweiflung denken, daß Gott sie vergessen habe.

Es muß Zeiten gegeben haben, wo der Psalmist ebenso dachte, denn bei einem Anlaß schrieb er: „Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir? Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängsten in meinem Herzen täglich? Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?" Ps. 13:2, 3, 6; Doch er war weise und fuhr nicht in diesem Gedankengang fort, sondern wandte sich von der traurigen Betrachtung seiner Besorgnisse ab und bejahte Gottes Gnade und Güte mit den Worten: „Ich aber traue darauf, daß du so gnädig bist; mein Herz freut sich, daß du so gerne hilfst. Ich will dem Herrn singen, daß er so wohl an mir tut.”

Auch wir können auf die gleiche Weise Befreiung finden, das heißt, wir können uns von der Betrachtung der Situation, wie sie zu sein scheint, abwenden und mit Danksagen und Loben die Wahrheit behaupten. Es mag jedoch jemand fragen: Wenn die Situation nicht wahr ist, was ist die Wahrheit darüber, und wie kann ich sie wissen?

Mrs. Eddy schreibt: „Der Mensch ist mehr als eine materielle Form mit einem Gemüt darin, das seiner Umgebung entrinnen muß, um unsterblich zu sein. Der Mensch spiegelt Unendlichkeit wider, und diese Widerspiegelung ist die wahre Idee Gottes." Wissenschaft und Gesundheit, S. 258; Der Mensch ist unbeschränkt. Da der Mensch die Unendlichkeit widerspiegelt, ist er unbegrenzt, schrankenlos, frei und unbehindert. Mit anderen Worten, der Mensch ist eine Idee, geistig, unsterblich und ewig. Wir können nur so lange unter dem Begriff der Beschränkung leiden, wie wir uns für sterblich halten. Der irdische, fleischliche Mensch, der durch die materiellen Sinne erkannt wird, sollte nicht mit dem wahren Menschen verwechselt werden, der zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffen ist. Völlige Hingabe an Gott schaltet solch einen Fehler aus und ermöglicht dem göttlichen Gemüt, das Bewußtsein zu erleuchten. Durch ein erleuchtetes Bewußtsein erfassen wir die Wahrheit von der geistigen Freiheit des Menschen, und die Auswirking dieses Lichtblicks zeigt sich im menschlichen Leben als Befreiung von beschränkenden Elementen.

Das Neue Testament berichtet von zwei außergewöhnlichen Heilungen von langwierigen Krankheiten, und zwar von der Heilung des Mannes, der 38 Jahre am Teich Bethesda saß, und der Frau, die 18 Jahre gekrümmt war. Fraglos gab es Zeiten, wo der Schrei: „Herr, wie lange. . .?” verzweifelt im Herzen dieser beiden Menschen nachhallte; doch als Christus Jesus die Situation handhabte, wurden beide augenblicklich geheilt.

Bei der Heilung am Teich wandte Jesus das Denken des Mannes von der Annahme ab, daß die Hilfe durch menschliche Mittel kommen müsse. Sein unerwarteter Befehl: „Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin!8 Joh. 5:8; brach den Mesmerismus der Knechtschaft, und der Mann wurde aufgerüttelt, seine Freiheit zu akzeptieren.

Die verkrüppelte Frau wurde befreit, weil Jesus die Natur ihrer Knechtschaft erkannte. Er sprach von ihr als von jemandem, den „der Satan gebunden hatte.” Luk. 13:16; In anderen Fällen stellte Jesus das Böse als einen Lügner bloß. Sobald Jesus die Lüge des Bösen aufdeckte, es verneinte und durch die Wahrheit vertrieb, litt die Frau nicht mehr unter den Wirkungen der Lüge, sondern „richtete. .. sich auf." V. 13;

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß das Bewußtsein, nicht die Umstände, unser Erleben bestimmen. Wenn wir wollen, daß sich unser Erleben ändert, müssen wir unser Bewußtsein ändern. Das bedeutet nicht, daß wir uns falschen Vorstellungen hingeben oder vorschreiben, wie wir uns eines besseren körperlichen Befindens erfreuen können. Es bedeutet, sich die Wahrheit des Seins zu eigen zu machen, sie aufrichtig zu lieben und sie zu leben. Wenn wir die Wahrheit lieben, sind wir imstande, jede Suggestion von ihrer Abwesenheit zu verwerfen, denn dann verstehen wir, daß so etwas unmöglich ist. Wir werden uns nicht wundern, warum der Irrtum fortzubestehen scheint; wir werden erkennen, daß auch dies unmöglich ist. Wenn die Last, die wir für so schwer hielten, nicht mehr vom Glauben an sie gestützt wird, wird sie nicht mehr bestehen, denn, wie Mrs. Eddy sagt: „In dem Verhältnis, wie sich die Sterblichen dem Verständnis der Christlichen Wissenschaft nähern, erfassen sie die Harmonie, und die Last des Materiellen verschwindet." Nein und Ja, S. 38.

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