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DIE BIBEL ALS ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

Die Begründung der Monarchie in Israel: Erster Teil

Aus der Dezember 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Niederlage einer Armee der Philister bei Eben-Ezer (siehe 1. Sam. 7:10–13) schien die Streitkräfte der Philister für eine geraume Zeit in Schach gehalten zu haben, wodurch Samuels Position als Führer der Israeliten aufrechterhalten blieb. In seinen späteren Jahren bestimmte er jedoch seine beiden Söhne, mit ihm seine Pflichten zu teilen — das Richteramt behielt er sich aber selbst vor —, und stationierte sie in dem südlichen Grenzort Beerseba. Dies war keine kluge Wahl, denn sie „nahmen Geschenke und beugten das Recht", was die „Ältesten Israels" veranlaßte, ihre Absetzung zu fordern; auch verlangten sie von Samuel: „So setze nun einen König über uns, der uns richte, wie ihn alle Heiden haben” (8:3–5).

Es wird allgemein zugestanden, daß das erste Buch Samuel zumindest zwei verflochtene, wenn auch weit voneinander abweichende Berichte über die Ernennung Sauls zum ersten König Israels enthält. Einer dieser frühen Schreiber sieht dies als eine normale Entwicklung vom Richteramt zur Monarchie an, die vom Volk und dessen Ältesten verlangt wurde, eine Entwicklung, die außerdem in Einklang mit dem wachsenden Ansehen Israels als einer starken in sich zusammengeschlossenen nationalen Gruppe stand.

Ein anderer Schreiber, und wahrscheinlich hat er später gelebt, betrachtet den Aufstieg zum Königtum jedoch als eine unerhörte Verleugnung der alleinigen Führerschaft des Gottes Israels. Die erste Quelle betrachtet somit die Monarchie als einen praktischen und aufbauenden Schritt, der in keiner Weise mit der über allem stehenden Regierung der Gottheit in Konflikt zu geraten braucht. Der spätere Bericht, der vielleicht eine mehr kirchliche Ansicht vertritt, setzt sich für die ausschließliche Herrschaft Gottes ein, die keine Spur oder keinen Makel menschlicher Regierung haben darf.

So wird im 9. Kapitel, in einer Stelle, die Samuels Befürwortung von Saul stark unterstützt und sie gut heißt, dieser junge Benjaminiter, der Sohn von Kis, als schön und von stattlicher Größe vorgestellt. Darüber hinaus wird berichtet, daß Saul vom Herrn selbst befürwortet wurde: „Als nun Samuel Saul sah, tat ihm der Herr kund: Siehe, das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, daß er über mein Volk herrschen soll" (Vers 17).

Im folgenden Kapitel tauchen bedeutsame Omen auf, die zum einen das tiefe Interesse hervorheben, das der betagte Prophet Saul entgegenbringt, und zum anderen Samuels strikten Gehorsam den Plänen und Verheißungen gegenüber unterstreichen, die seiner Meinung nach diesen vielversprechenden jungen Mann erwarteten, der sich noch nicht gänzlich seiner königlichen Bestimmung bewußt war.

Ja, der Prohpet hatte Saul bereits versichert, daß „das Sehnen Israels" (n. der engl. Bibel) — vermutlich das inbrünstige Hoffen und Sehnen der Nation — auf ihm und seiner Familie ruhte. Saul wunderte sich, wie das nur sein konnte, denn der Stamm Benjamin war der kleinste aller Stämme und seine eigene Familie die geringste unter diesen Geschlechtern (siehe Verse 20, 21).

Aber Gottes Plan für Saul, so wie Samuel ihn sich vorstellte, konnte nicht verleugnet werden, und er salbte den jungen Mann im Namen Gottes „zum Fürsten über sein Erbteil" (10:1). Samuel verhieß auch, daß das übliche Zeichen der göttlichen Zustimmung — „der Geist des Herrn" — über ihn kommen und ihn befähigen werde, mit den Propheten in Verzückung zu geraten — ein Begebnis, das sein innerstes Wesen ändern sollte (siehe Vers 6).

Als Saul später die Stadt Jabesch in Gilead unverzüglich von einem Angriff durch die Ammoniter befreite, erkannten die Israeliten, was für große Fähigkeiten er als General hatte (siehe 11:1–11). Auf Samuels Vorschlag hin bestätigten sie die von Gott angeordnete geheime Salbung Sauls: „Da ging das ganze Volk nach Gilgal, und sie machten Saul dort zum König vor dem Herrn in Gilgal” (Vers 15).

Dies ist die Darlegung des ersten Berichts darüber, wie Saul König wurde; er zeigt ihn als von Gott erwählt, von Samuel gesalbt und schließlich von seinen Untertanen voller Freude angenommen. Die spätere und andere Auslegung wird in einem weiteren Artikel diskutiert.

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