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Das Reich in uns

Aus der Dezember 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist normal, daß sich jeder in seinem Leben Harmonie wünscht, aber die Meinungen darüber, wie dieses Gute zu erlangen ist, gehen weit auseinander.

Die Welt glaubt im allgemeinen, daß das Gute grundsätzlich materiell sei und hauptsächlich von materiellen Faktoren regiert werde. Gesundheit, so heißt es, hänge von unserer Befolgung der physischen Gesundheitsgesetze ab. Reichliche Versorgung, so glaubt man, sei das Resultat angestrengter menschlicher Bemühungen, die sich auf starken Eigennutz gründen, oder sie sei nur das Ergebnis des Zufalls. Viele Menschen versuchen dadurch innere Befriedigung zu finden, daß sie in irgendeiner Form der Sinnlichkeit frönen. Aber in jedem Fall fehlt das echte Wohlbefinden, weil der überaus wichtige geistige Faktor übersehen wird.

Wir beschreiben oft einen Zustand des Glücks unter Benutzung des Wortes „Himmel". Wenn wir einen glücklichen Zustand oder ein glückliches Ereignis ins Auge fassen, sagen wir zuweilen: „Wäre das nicht himmlisch?" In der Bibel wird manchmal vom Himmelreich als dem Reich Gottes gesprochen, womit ein Zustand höchster geistiger Befriedigung und Glückseligkeit gemeint ist. Mrs. Eddy erhebt die Bedeutung des Wortes „Himmel" in erhabene Höhen, wenn sie es in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit als „Harmonie; die Herrschaft des Geistes; Regierung durch das göttliche Prinzip; Geistigkeit; Glückseligkeit; die Atmosphäre der Seele" Wissenschaft und Gesundheit, S. 587; definiert.

Diese Definition des Wortes Himmel schaltet offensichtlich jede materielle Bedeutung aus. Sie zeigt, daß das himmlische Reich ein Zustand geistiger Erleuchtung oder des göttlichen Bewußtseins ist und niemals ein materieller Ort oder eine Kombination von menschlichen Personen oder Ereignissen.

Die Pharisäer zeigten, daß sie einen vermenschlichten Begriff vom Himmel hatten, als sie Jesus fragten, wann das Reich Gottes kommen werde. Der Meister antwortete: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch" Luk. 17:20, 21;, das heißt im Bewußtsein. Dieses Reich ist ein subjektiver Zustand der Harmonie, der dem wirklichen Menschen, der Widerspiegelung des all-harmonischen Gemüts, zu eigen ist.

Christus Jesus lehrte und bewies, daß das Bewußtsein grundlegend ist. Er wußte, daß die irrigen Gedankenkräfte des fleischlichen Gemüts die vermeintliche Ursache aller Sünde, aller Krankheit und des Todes waren. Er wußte ferner, daß diesen Lügen die Macht des göttlichen Gemüts entgegengesetzt werden kann, wenn Gottes Gedanken gehegt werden, wenn an der Harmonie des Reiches Gottes festgehalten wird. Er löschte diese Lügen augenblicklich durch die Erkenntnis aus, daß alle Wirklichkeit der subjektive Zustand des göttlichen Gemüts ist, daß sich alles wahre Sein in Gott auf dem Standpunkt der gegenwärtigen und ewigen Vollkommenheit befindet.

Mrs. Eddy schreibt: „Der Himmel ist keine Örtlichkeit, sondern ein göttlicher Zustand des Gemüts in dem alle Offenbarwerdungen des Gemüts harmonisch und unsterblich sind, denn es gibt dort keine Sünde, und es erweist sich, daß der Mensch keine eigene Gerechtigkeit hat, sondern daß er, des Herrn Sinn' besitzt, wie die Bibel sagt." Wissenschaft und Gesundheit, S. 291;

Wir werden uns das Reich in uns nachhaltiger bewahren, wenn wir bewußt im Gemüt, in Gott, als unserer einzigen Umgebung leben. Dieses Gemüt ist die göttliche Liebe, das zärtliche Ego, das uns immerdar in sich trägt. Wir müssen unser Leben im Gemüt erkennen lernen und von jener Höhe aus denken, niemals zu ihr empor. Wir alle haben viel geistige Arbeit zu tun, ehe wir alles demonstrieren, was diese mentale Haltung mit sich bringt, aber wir werden niemals das geistige Endziel erreichen, wenn wir nicht unsere gegenwärtige Vollkommenheit in Gott behaupten, trotz jetziger Unzulänglichkeiten.

Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß die Materie in allen ihren Formen, belebt oder unbelebt, in Wirklichkeit ein hypnotisches Traumbild ist, der subjektive Zustand des fleischlichen oder sterblichen Gemüts. Daraus folgt, daß unsere menschliche Erfahrung von unseren Gedanken geformt und gebildet wird. Wenn wir uns einem angekränkelten, furchterfüllten Denken hingeben, werden wir an unserem Körper ein Krankheitsbild hervorrufen. Ebenso werden sich begrenzte, ichbezogene Gedanken oft in Mangel und unzureichender Versorgung ausdrücken.

Wenn wir andererseits anfangen, Gottes Gedanken zu hegen, und lernen, unser Bewußtsein mit geistig Gutem zu erfüllen, werden wir finden, daß das Himmelreich tatsächlich hier ist. Unser Leben wird diesen göttlicheren Begriffen entsprechen. Wir werden die Ergebnisse gottähnlichen Denkens und Lebens in voller Gesundheit, überströmender Freude und Vollständigkeit bekunden.

Jesus sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen." Matth. 6:33. Das bedeutet natürlich nicht, daß uns die göttliche Liebe bewußt bessere Materie gibt, wenn wir ihre Regeln befolgen. Es bedeutet hingegen, daß sich mit der Vergeistigung des menschlichen Gemüts eine immer bessere Kundwerdung zeigen wird, weil die menschliche Erfahrung ein verkörpertes Bild des menschlichen Denkens ist.

Wenn wir jedoch die Inspiration und Freude wirklich zu fühlen beginnen, die das Ergebnis eines gewissen Grades von Geistigkeit sind, dann hören wir auf, materielle Ziele zu verfolgen, seien sie nun von höchster oder zweitrangiger Bedeutung für uns. Wir haben in etwas das Reich inwendig in uns wahrgenommen, die Einheit Gottes und des Menschen als Gemüt und Idee, und ein neues und höheres Glück wird uns zuteil. Die zusätzlichen Dinge werden gewißlich sichtbar werden, aber unser wahrer Beweggrund ist der, in den Himmel der Seele einzutreten, der stets da ist, wo wir sind.

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