Medizinstudenten stellen Fragen
In einem städtischen Krankenhaus in Neuengland saßen ein Dutzend junger Medizinstudenten um einen großen Tisch herum. Sie stellten einem erfahrenen Christlichen Wissenschafter ernste Fragen über das metaphysische Heilen körperlicher Krankheiten.
Wenn die Krankheitsursache mental ist, so argumentierte ein Assistent, wie stellt dann ein Ausüber fest, was im Denken des Patienten die Krankheit verursacht? Was macht der Ausüber, wenn ihn ein Patient zum erstenmal aufsucht? Kommt es einer Unterredung mit einem Psychiater gleich? Jene Assistenten schienen bis zu einem gewissen Grade die Tatsache zu akzeptieren, daß die Christliche Wissenschaft Krankheit heilt. Und sie waren gekommen, um herauszufinden, wie sie das macht.
Der christlich-wissenschaftliche Sprecher, den das Veröffentlichungskomitee Der Mutterkirche gestellt hatte, war einer aus einer wachsenden Zahl von Männern und Frauen, die jedes Jahr gebeten werden, bestimmte Aspekte der Christlichen Wissenschaft angehenden Ärzten und Krankenschwestern zu erklären, die sich im Zuge ihrer Ausbildung mit dem Glauben und den Praktiken verschiedener Religionen vertraut machen.
„Was im Denken des Patienten im Grunde genommen geändert werden muß”, begann der Wissenschafter, „ist seine Auffassung von Gott und Seiner Schöpfung. Welcher spezielle Denkfehler berichtigt werden muß, wird durch das aufgedeckt, was man Inspiration nennen mag.”
Die ganze Diskussion fand in einer Atmosphäre freundlicher Hochachtung und Aufgeschlossenheit statt. Die Studenten bemühten sich, genau herauszufinden, welche Art von Gebet organische sowie funktionelle und neurasthenische Erkrankungen heilt und verhindert.
Zuweilen rufen diese Gespräche helle Begeisterung hervor, manchmal jedoch stoßen sie nur auf geringes Interesse. Keine der Diskussionen kann als typisch bezeichnet werden. Aber in fast allen Fällen zeigen die Studenten echte Dankbarkeit für den neuen Einblick, den sie in das geistige Heilen gewonnen haben.
Die Christliche Wissenschaft: Ein Funke an der Universität
Vor zehn Jahren war die Sektion für Hochschulvereinigungen an einem entscheidenden Punkt ihrer Entwicklung angelangt. Es wurde für den Leiter der Sektion immer schwerer, von Boston aus alle Vereinigungen von San Franzisko bis Stockholm regelmäßig zu besuchen. Briefe allein genügten nicht, um junge Vereinigungen zu stärken oder neue ins Leben zu rufen.
Heute bereisen sieben Bezirksassistenten jedes Jahr systematisch fast ganz Westeuropa, die Vereinigten Staaten und Kanada. Ein Teil von ihnen hat sich erst in jüngerer Zeit dem Mitarbeiterstab angeschlossen. Es überrascht nicht, daß die Zahl der anerkannten Hochschulvereinigungen weiterhin steigt.
Wenn der Bezirksassistent zu einer Universität kommt, mag er eine aktive Vereinigung vorfinden, doch manchmal trifft er eine kleine Gruppe eifriger Wissenschafter an, die durch die Bestimmungen der Universität daran gehindert werden, eine inoffizielle Gruppe zu gründen. Das war vor kurzem an einer privaten pädagogischen Hochschule in Massachusetts der Fall. Religiöse Tätigkeit wurde als „entzweiend” empfunden, und daher riet man entschieden von ihr ab. Dann brachte der Bezirksassistent die Christlichen Wissenschafter mit dem Schulgeistlichen zusammen. Sie erklärten ihm den Wert einer solchen Vereinigung. „Wir appellierten an die Verantwortung der Hochschule, den Studenten größtmögliche Gelegenheit zum geistigen Wachstum zu bieten", sagte der Bezirksassistent für Neuengland. Diese Hochschule gestattet jetzt vorsichtig die Abhaltung von inoffiziellen Zeugnisversammlungen auf dem Campus — seit mehreren Jahren der erste Funke einer konfessionell gebundenen religiösen Aktivität an der Universität.
Doch es gibt zumindest einen Hochschulbeamten, der ungewöhnlich begeistert davon ist, an seiner Hochschule eine lebhafte religiöse Aktivität anzuregen. Als der Bezirksassistent dem Dekan einer Hochschule in New Hampshire mitgeteilt hatte, daß er gern die Christlichen Wissenschafter an der Hochschule zu einer Arbeitssitzung beisammen hätte, erwiderte der Dekan: „Sie brauchen mich nur wissen zu lassen, wann Sie kommen; ich werde dann die Christlichen Wissenschafter für Sie zusammentrommeln.”
