Im Jahre 1956 hörte ich zum erstenmal von der Christlichen Wissenschaft. Ich war schon fast drei Jahre lang an Maltafieber erkrankt gewesen, und die Ärzte hatten mir gesagt, daß ich niemals wieder ganz gesund sein würde. Schließlich machten sie mir keine Hoffnung mehr auf eine Wiederherstellung und verschrieben mir nicht weniger als sieben Beruhigungsmittel pro Tag. Ich mußte eine sehr strenge Diät einhalten; es gab nur sehr wenig Speisen, die ich essen durfte. Ich wog nur 80 Pfund. Oft dachte ich, ich müßte sterben.
Als mich eines Tages mein Sohn besuchte, bat ich ihn, mir etwas zu lesen mitzubringen. Unter dem Lesestoff, den er mir brachte, war ein Christian Science Journal. Ich habe mich oft gewundert, warum ich ihn um etwas zu lesen gebeten hatte, denn ich konnte nicht einmal die Tageszeitung lesen. Aber ich ließ das Journal neben mir liegen und durchblätterte es recht oft. Die stille, sanfte Stimme sagte mir, daß dies der Weg und gerade das war, was ich brauchte. Mein Sohn ist kein Christlicher Wissenschafter, und ich weiß nicht, woher er das Journal hatte, und ich kann mich auch nicht entsinnen, welchen Artikel ich zu lesen versuchte.
Einige Tage danach dachte ich, daß das Ende nahe wäre; ich rief meinen Mann zu mir ans Bett und bat ihn, eine christlich-wissenschaftliche Kirche anzurufen und um Hilfe zu bitten. Sie gaben mir die Namen von drei Ausübern, und wir setzten uns mit einer Ausüberin in Verbindung. Innerhalb einer Stunde war sie bei mir. Ich fragte sie: „Muß ich sterben?”
Sie versicherte mir sogleich, daß ich nicht zu sterben brauchte, sondern ihr zuhören sollte. Als sie so sprach, faßte ich zum erstenmal wieder Mut, weil sie mir sagte, wie ich durch die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft geheilt werden könnte. Ich erzählte ihr, daß ich nicht viel essen könnte, denn wenn ich es täte, würde ich sehr krank werden. Das war es jedenfalls, was ich nach den Angaben der Ärzte zu erwarten hatte, und hieraus ergab sich, daß ich voller Furcht war. Die Ausüberin versicherte mir, daß die Nahrung mir nichts schaden könnte. Ich glaubte ihr, und nach vielen Monaten aß ich zum erstenmal wieder eine herzhafte Mahlzeit. An jenem Nachmittag stand ich auf, ging ins Wohnzimmer und setzte mich in einen Stuhl. Das war wahrlich eine Leistung. Hätte ich nicht die Wahrheit und die Hilfe der Ausüberin angenommen, wäre ich gestorben. Ich warf meine ganze Medizin fort und verließ mich gänzlich auf die Christliche Wissenschaft, durch die ich eine vollständige Heilung erlebte.
In sehr kurzer Zeit besuchte ich jeden Sonntag den Gottesdienst. In ungefähr anderthalb Jahren wurde ich Mitglied Der Mutterkirche und danach auch einer Zweigkirche, und zwar der Kirche, die ich das erstemal um Hilfe gebeten hatte. Im vorigen Sommer erlebte ich das große Vorrecht und die große Klassenunterricht zu nehmen.
Es ist mir klar, daß man in der Christlichen Wissenschaft den Weg nicht abkürzen kann, und ich hoffe mein Leben so weiterzuführen, daß meine Gedanken nur den Frieden Gottes widerspiegeln können, und mein Gemüt so frei von materiellen Annahmen zu halten, daß nur Gutes eindringen kann. Mrs. Eddy gab uns durch ihre mühevolle Arbeit, Geduld, Güte und Liebe die vollständige Methode metaphysischen Heilens. Die größte Hochachtung, die ich ihr bezeigen kann, besteht darin, ihren Fußtapfen der Wahrheit zu folgen, indem ich weiß, daß es keine von Gott getrennte Macht gibt. Ja, ich bin für so sehr vieles aufrichtig dankbar. Die Christliche Wissenschaft befriedigt mein Herz in geistiger und intelligenter Weise, und ich bin voller Freude.
Dayton, Ohio, USA
