In ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes) weist Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science ; sprich: kr’istjən s’aiəns., darauf hin, wie sehr das geistige Verständnis der Christlichen Wissenschafter zunahm, die in ihrem Haushalt tätig waren, und sie fügt hinzu: „Aber dies sollte nicht der Antrieb sein, dorthin zu gehen. Es ist weitaus besser, daß die Christlichen Wissenschafter ihrer Helferin helfen und auf diese Weise alle Selbstsucht verlieren, wie sie sie verloren hat, und dadurch sich und der ganzen Welt helfen, wie sie es nach den Worten Christi Jesu getan hat: ‚Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein‘.“ My., S. 229;
Mrs. Eddy hatte im Jahre 1866 durch die Entdeckung der geistigen Heilmethode, wie Christus Jesus sie anwandte, eine bemerkenswerte körperliche Heilung von den Nachwirkungen einer schweren Verletzung. Ihre Selbstlosigkeit war so groß, daß sie es unternahm, diese Heilmethode, die sie „Christian Science“ nannte, in der Welt zu verbreiten. Über diese Arbeit schreibt sie: „Die Entdeckerin dieser Wissenschaft könnte von Zaghaftigkeit, Mangel an Selbstvertrauen, Verlassenheit, mühevollem Streben, Seelenangst und Siegen berichten, angesichts derer sie einer wunderbar klaren geistigen Schau als Halt bedurfte, als sie die ersten Schritte in dieser Wissenschaft unternahm.“ Grundzüge der göttlichen Wissenschaft, S. 17;
Der Christliche Wissenschafter, der Mrs. Eddy durch ihre Kirche findet und sich selbst und der Menschheit helfen möchte, mag sich wohl fragen: Folge ich meiner Religion, weil sie mich so offensichtlich segnet, oder habe ich den umfassenderen Beweggrund, meiner Helferin in ihrer anerkannten Aufgabe zu helfen, der ganzen Menschheit die wirksame Christliche Wissenschaft zu bringen? Bin ich mir dessen bewußt, daß eine Forderung auf mir ruht, meiner Helferin zu helfen, wie es die heutige Zeit verlangt, eine Forderung, die nicht weniger greifbar ist als die, die durch die persönliche Unterstützung und Liebe der ersten Christlichen Wissenschafter erfüllt wurde?
Die Anfechtungen, denen Mrs. Eddy begegnete, gaben ihr ein mitfühlendes Verständnis für Christi Jesu sehnsüchtiges Verlangen, daß die ganze Menschheit seine Botschaft hören möge. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ verweist sie auf seine Kreuzigung und seinen Klageruf am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Matth. 27:46;, und sie erklärt, daß weder der Speer noch das Kreuz Jesu Klageruf hervorgebracht hätten, sondern „was ihn bewegte, war die Möglichkeit, daß etwas Wichtigeres als das menschliche Leben verlorengehen könnte — die Möglichkeit, daß der erhabenste Einfluß seiner Laufbahn mißverstanden werden könnte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 51;
Das Verlorengehen der geistigen Heilkraft durch die frühe christliche Kirche bestätigt eindringlich Mrs. Eddys Auslegung des Klagerufes, den der große Meister ausstieß. Die Werke seiner Nachfolger waren nicht mehr von seinem heilenden Verständnis von Gott als dem göttlichen Prinzip, Liebe, und dem wirklichen Menschen als einer unsterblichen, geistigen Idee erfüllt. Bloße Worte, kirchlicher Ehrgeiz, Apathie und Materialität nahmen die Stelle der Heilungswerke, des selbstlosen Dienens, der Wachsamkeit und Geistigkeit ein. Für die heutigen wissenschaftlichen Christen ist dies gewiß eine ernste Warnung!
In der Bibel sagte Johannes voraus, daß das zweite Kommen der geistigen Idee der Sohnschaft, wie sie von Christus Jesus gepredigt wurde, durch das erleuchtete Denken einer Frau geschehen würde. Er schrieb darüber: „Und sie gebar einen Sohn, ein Knäblein, der alle Völker sollte weiden mit eisernem Stabe.“ Offenb. 12:5; Er sagte den Widerstand des Materialismus gegen die Christus-Idee voraus und beschrieb ihn als einen roten Drachen, der das Kind zu verschlingen suchte. In dem nachfolgenden Kampf wurde der Drache aus dem Himmel geworfen: es wurde erkannt, daß das Böse keinen Platz im wirklichen Sein hat. Daraufhin versuchte der Drache, das Weib durch einen Wasserstrom zu vernichten. Johannes berichtete weiter: „Aber die Erde half dem Weibe und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Rachen schoß.“ V. 16;
Die Christlichen Wissenschafter erkennen, daß Mrs. Eddy jenes erleuchtete Denken beispielhaft darstellte und daher die Offenbarung des geistigen Seins empfing, das von Christus Jesus erkannt worden war und jahrhundertelang verborgen blieb.
Die Aggressionen des heutigen Materialismus können mit dem Wasserstrom in der Apokalypse verglichen werden, der das Wiedererscheinen der Christus-Idee zu ertränken suchte. Doch Mrs. Eddy hat ihre Kirche mit dem „eisernen Stab“ versehen, durch den, wie Johannes voraussah, die geistige Auffassung vom Menschen schließlich im universalen Bewußtsein herrschen wird. Im Handbuch Der Mutterkirche legte sie unter göttlicher Führung sowohl die moralischen und geistigen Grundregeln fest, die ihre Anhänger befolgen sollen, als auch eine Anzahl geistig erzieherischer Möglichkeiten, den Christus zu verkünden.
Wie kann das Kirchenhandbuch als das Mittel der göttlichen Regierung heute gegen die Flut des Materialismus ankämpfen? Könnte man nicht sagen, daß die Hilfe, die die Erde dem Weibe in der Offenbarung zuteil werden ließ, die Teilnahme der Christlichen Wissenschafter an den praktischen Vorkehrungen des Kirchenhandbuchs für die Verbreitung der Christlichen Wissenschaft in der heutigen Zeit versinnbildlicht? Dies wird durch das Verständnis von der geistigen Idee des Menschen erlangt. Diese Vorkehrungen umfassen geistiges Heilen, Kirchenmitgliedschaft und Kirchentätigkeit, Gelegenheiten, von dem geistigen Heilen Zeugnis abzulegen, sowie die Veröffentlichung von Mrs. Eddys Werken und der Zeitschriften, die sie gründete.
Sollten nicht die heutigen Anhänger der Christlichen Wissenschaft der Selbstlosigkeit der ersten Arbeiter durch selbstlose Unterstützung dieser Tätigkeiten nacheifern? Aus der zuvor zitierten Stelle aus „Miscellany“ ersehen wir, daß unsere Führerin von ihren Schülern erwartete, daß sie „alle Selbstsucht verlieren“. Das moderne Leben versucht oft den Christlichen Wissenschafter, sich so in seinen persönlichen Angelegenheiten zu verlieren, daß er seine Verpflichtungen gegenüber seiner Helferin und ihrer Kirche vernachlässigt.
Das Verlorengehen der geistigen Kraft durch die frühe christliche Kirche, die die Christus-Idee aufgab, um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, ist eine überzeugende Lehre. Wir sollten die „Verlassenheit, das mühevolle Streben, die Seelenangst und Siege“, durch die das wissenschaftliche Christentum der Menschheit wiedergegeben wurde, nicht als selbstverständlich hinnehmen. Die Christlichen Wissenschafter tragen durch ihr selbstloses Überwinden der ständigen menschlichen Sorgen und durch ihre umfassendere geistige Arbeit dazu bei, daß die Erde dem Weibe weiterhin helfen wird.
Die Bibel sagt von einer tugendsamen Frau: „Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Dürftigen.“ Spr. 31:20. Die Armen und Bedürftigen — diejenigen, die nichts vom geistigen Sein wissen — lagen Mrs. Eddy sehr am Herzen. Sie müssen auch denen am Herzen liegen, die ihrer Helferin heute helfen wollen.
