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Die Möglichkeiten der Widerspiegelung

Aus der August 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir können nie die vollen Möglichkeiten des Menschentums entwickeln, solange wir glauben, daß Gemüt im Gehirn sei, daß Leben in der Materie sei, daß Intelligenz der Person innewohne. Denn sogar menschlich gesprochen ist Gemüt nicht das Produkt der Materie, sondern Gehirn, Fleisch und die materielle Persönlichkeit sind die Produkte des sogenannten sterblichen Gemüts.

Wenn wir uns jedoch an die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr'istjən s'aiəns. wenden, die Wissenschaft des wirklichen Seins, erfahren wir, daß Gott Gemüt, Leben und Intelligenz ist und daß der Mensch die Idee Gottes ist, fähig, alles widerzuspiegeln, was das Gemüt ist und in sich schließt. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift:Leben ist Gemüt, der Schöpfer, der sich in Seinen Schöpfungen widerspiegelt. Wenn Gott in dem wäre, was Er schafft, dann würde Er nicht widergespiegelt, sondern absorbiert werden, und die Wissenschaft des Seins ginge durch einen sterblichen Begriff, der fälschlicherweise bezeugt, daß es einen Anfang und ein Ende gibt, für immer verloren." Wissenschaft und Gesundheit, S. 331;

Der Mensch, der der Heiligen Schrift gemäß Gottes Bild und Gleichnis ist, absorbiert nicht Gott, sondern spiegelt Ihn wider. Als Widerspiegelung kann es für ihn keine Begrenzung seiner Fähigkeiten und seiner Aktivität geben, denn Gottes Gleichnis bekundet alle Eigenschaften des Gemüts. Während der ganzen menschlichen Geschichte hat die Fähigkeit einiger Menschen, die Begrenzungen des menschlichen Gemüts niederzureißen, auf die großen Möglichkeiten des wahren Menschentums hingewiesen, das den Christus, die unbegrenzte, göttliche Natur, ausdrückt.

Christus Jesus lehrte eindeutig, was Widerspiegelung bedeutet, und eine seiner tiefgründigsten Aussprüche war: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern nur was er sieht den Vater tun; und was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut." Joh. 5:19, 20; Solche Demut machte den Meister zum Messias. Jesus sah, daß der Mensch göttlichen, nicht sterblichen Ursprungs ist und daß das Erbteil des Menschen Vollkommenheit ist. Er wandte sich um Macht und Güte an die Unendlichkeit, und er empfing stets das, wovon er wußte, daß es ihm von Gott gegeben war.

Es bedarf größerer Demut, zu wissen, daß man „alles" vom Vater widerspiegelt, als sich für einen begrenzten, unbelehrbaren, wenig fortschrittlichen Sterblichen zu halten. Der menschlichen Annahme gemäß absorbiert man Intelligenz und Fähigkeit und kann darum diese Eigenschaften nur in gewissem Grade aufnehmen. Die menschliche Annahme verficht sogar die Theorie, daß manchmal beim Älterwerden die Intelligenz und Fähigkeit, die man aufzunehmen vermochte, in Verfall gerate und ihre Energie und Unmittelbarkeit einbüße. Was für eine gottlose Theorie das doch ist! Das Menschengeschlecht wäre nicht von solchen Konsequenzen geplagt, wenn die Wahrheit verstanden würde, daß der Mensch die Idee des Gemüts ist und daß das Gemüt nicht in seiner Idee sein kann, sondern von ihr widergespiegelt wird.

Mrs. Eddy sagt: „Das Größere kann nicht im Kleineren enthalten sein. Die Annahme, daß das Größere im Kleineren sein kann, ist ein Irrtum, der Böses wirkt. Ein Hauptpunkt in der Wissenschaft der Seele ist der. daß das Prinzip nicht in seiner Idee ist." Wissenschaft und Gesundheit, S. 467; In dem Verhältnis, wie diese Wahrheit allgemeiner verstanden wird, ergeben sich für das menschliche Denken beachtliche Beweise dafür, daß der Mensch Weisheit und Intelligenz, Leben und Liebe nicht absorbiert, sondern sie vielmehr widerspiegelt. Zahllose Anhänger der Christlichen Wissenschaft reißen die traditionellen Begrenzungen des menschlichen Gemüts nieder. Und empfängliche Menschen in allen Lebensbereichen demonstrieren die Freiheit, unbegrenzte Fähigkeit auszudrücken, die die Offenbarung Gottes und Seines Christus, Seiner göttlichen Idee, der Menschheit so eindringlich nahebringt.

Wenn wir auf Gottes Weisheit lauschen, unsere eigenwilligen, persönlichen Meinungen aufgeben und eifrig danach trachten, uns vom göttlichen Prinzip beherrschen zu lassen, dann hören wir die Stimme der Wahrheit und empfangen die Gedankenimpulse, die die Einheit des Menschen mit seinem Ursprung deutlich machen. Wenn wir uns jedoch auf die eigene Führung verlassen und an dem persönlichen Begriff von Weisheit festhalten, ohne auf die Stimme zu achten, die ständig zu uns spricht, stolpern wir unbeholfen durchs Leben. Dieser letztere Gedankenzustand deutet auf die blinde Annahme hin, daß man aus eigener Kraft Weisheit und Intelligenz hervorbringe.

Wahrhaft große Führer, jene, die mitgeholfen haben, die Menschheit aus der Unwissenheit über die Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer herauszuholen, waren solche, die sich demütig an Gott wandten, um sich mit Ihm zu vereinen. Abrahams Demut eröffnete der Menschheit eine neue Art der Gottesanbetung durch Vertrauen auf Gott, das Gute. Jakob rang, bis er den Menschen als Gottes Gleichnis, Seine Widerspiegelung sah. Moses hörte die Stimme des Vaters als tiefinnere, ehrerbietige Intuition. Der demütige Erlöser sprach: „Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe." Joh. 8:38; Jeder wandte sich in seiner Weise an eine höhere Quelle als das eigene Selbst um Weisheit, und jeder wurde befähigt, geistige Schritte zu unternehmen, die denen seiner Zeitgenossen weit voraus waren.

Abraham Lincoln war einer von denen, die sich an Gott um Führung wandten, und dies bewirkte, daß seine Gedankenkräfte zunahmen. In einer Abhandlung über Lincoln sagte Carl Schurz von ihm: „Wenn er sich als den Beschützer der Unschuld, als den Verteidiger der Gerechtigkeit, den Verfolger des Unrechts sah, enthüllte er oft einen so unerwarteten Gedankenreichtum, ein solch tiefes Empfinden, wurde er ein so inbrünstiger Fürsprecher, daß er seine Zuhörer überraschte und überwältigte, so daß ihm kaum jemand widerstehen konnte." Abraham Lincoln: An Essay, in The Writings of Abraham Lincoln edited by A. B. Lapsley, Constitutional Edition, Bd. 1, S. 14.

Hätte sich Lincoln nicht instinktiv an Gott als die Quelle der Weisheit, der Gerechtigkeit und des Erbarmens gewandt, die er ausdrückte, dann hätte er nicht die schmerzlichen Krisen erfolgreich überstehen können, durch die er seiner Bestimmung gemäß sein Land hindurchführen mußte. Seine Worte aus seiner zweiten Antrittsrede: „ ... am Rechten festhaltend, soweit Gott uns gibt, das Rechte zu erkennen", können sehr wohl die Entschlossenheit derer bezeichnen, die heute zu Gott aufblicken, um geführt und in höherem Maße befähigt zu werden, der Welt die Wahrheit finden zu helfen.

Durch die Wissenschaft des Christus, der Wahrheit, müssen wir lernen, zur Unendlichkeit, der Quelle des Seins, aufzublicken, um das wahre Menschentum auszudrücken. Dann werden wir das Verständnis ernten, daß Gott nicht im Menschen ist, sondern daß der Mensch Gott mühelos und in unbegrenzter Freiheit widerspiegelt.

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