Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

DIE BIBEL ALS ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

Simson: Nazarener und Richter

Aus der August 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Geschichte Simsons, ob sie sich nun auf gänzlich auf Tatsachen gründet oder zum Teil das Ergebnis der Ausschmückungen einer Heldenverehrung ist, enthält immer noch viele Elemente von nachhaltigem Interesse und Wert. Seine außergewöhnlichen, fast übermenschlichen Heldentaten (siehe Richt. 15:4–6, 15; 16:3, 29, 30) mögen den Charakter von Volksüberlieferungen haben, aber verwoben mit dieser Überlieferung sind Angaben über die hebräische Geschichte und über hebräische Bräuche, die man nicht als reine Legende bezeichnen kann. Darüber hinaus verdient es Simson, als Nazarener wie als Richter, daß man sich mit ihm ernsthaft beschäftigt.

Wie Isaak und Samuel im Alten Testament und Johannes der Täufer und selbst Jesus im Neuen Testament, war Simson ein Kind der Verheißung. Seine Mutter, die Frau Manoahs, die aus Dan an der Grenze des Philisterlandes kam, war seit langem kinderlos, aber „der Engel des Herrn" verkündigte ihr, daß sie einen Sohn gebären werde (Richt. 13:3). Nicht nur ihr Sohn sollte als Nazarener erzogen werden, sondern auch sie selbst sollte sich während ihrer Schwangerschaft bis zu einem gewissen Grade den strengen Bestimmungen der Nazarener unterwerfen, wie zum Beispiel keine Nahrung zu essen, die für unrein galt, und keine berauschenden Getränke zu sich zu nehmen oder irgendein Produkt des Weinstocks, ob gegoren oder nicht. Die grundlegende Forderung des Gelübdes der Nazarener (siehe 4. Mose 6:1–21) bestand darin, sich ausschließlich dem Dienste Gottes zu weihen. Eine weitere Forderung war die, daß die Nazarener niemals ihr Haar scheren durften.

Mit Simsons Geburt kamen neue Hinweise auf die Art seiner Aufgabe, nämlich „Israel zu erlösen aus der Philister Hand" (Richt. 13:5), und auf die göttliche Führung, die darauf wartete, daß er sie annahm, denn der Herr segnete das Kind, und bald begann „der Geist des Herrn. . ., ihn zu treiben im Lager Dan" (Vers 25).

Nur wenige Bibelcharaktere erhielten in bezug auf die Art und Erfüllung ihrer Laufbahn so viel Gutes verheißende Prophezeiungen wie Simson. Aber im Laufe der Zeit wurden seine glänzenden Erfolge nur allzu oft durch Sinnlichkeit beeinträchtigt und seine phänomenale physische Kraft durch Charakterschwäche zugrunde gerichtet.

Die ersten Anzeichen von Simsons Beziehungen zu Philisterfrauen, die er trotz der Tatsache aufnahm, daß die Philister die Todfeinde seines Landes waren, zeigen sich in seiner Beflissenheit, „ein Mädchen in Thimnath" aus dem Philisterland zu heiraten (Richt. 14:1). Seine Eltern widersetzten sich natürlich seinem Wunsch, wobei sie nicht wissen konnten, daß die Heirat zu dem göttlichen Plan gehörte, die Streitkräfte der Philister zu schlagen (siehe Vers 4).

Schließlich verriet Delila, eine andere Frau aus dem Philisterland, mit der Simson sich eingelassen hatte, ihrem Volk, was er als das Geheimnis seiner Stärke ansah — das typisch lange Haar der Nazarener. Als es geschoren wurde, wich seine Kraft von ihm. Die Philister banden ihn und stachen ihm die Augen aus und stellten ihn im Tempel ihrer angeblichen Gottheit, Dagon, schandhaft zur Schau.

Als er letzten Endes zu der Erkenntnis erwachte, daß er beten mußte, flehte er Gott mit Erfolg an, ihm seine Kraft zurückzugeben. Er riß die mittleren Tragepfeiler des heidnischen Tempels nieder und vernichtete damit nicht nur sich selbst, sondern auch mehr als 3000 der Feinde Israels.

Ein Mensch großer Verheißungen, der „Israel zwanzig Jahre" gerichtet hatte (Richt. 16:31) und vermutlich die erhabenen Verpflichtungen eines Nazareners zu erfüllen suchte, ist Simson in seiner Laufbahn nach dem Bericht wiederholt vom „Geist des Herrn" unterstützt worden. Obwohl er viele seiner Gelegenheiten durch wunderliche und unnötige Taten und durch seine Schwäche den Frauen gegenüber verspielte, bewies er doch die Macht des Gebets und wurde zu den Helden des Glaubens gezählt, die im Neuen Testament gewürdigt wurden (siehe Hebr. 11:32).

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1967

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.