Alter und die Furcht vor dem Alter sind nichts weiter als Annahmen von einem endlichen, begrenzten, vergänglichen Leben, mit anderen Worten, Annahmen vom Leben im Körper. Aber leben wir nicht in Wirklichkeit in Gott, der göttlichen Liebe? Paulus sagte den ungläubigen Athenern: „Denn in ihm leben, weben und sind wir.“ Apg. 17:28;
Wenn wir uns darüber klar sind, daß wir wirklich die Kinder Gottes sind, Seine Offenbarwerdung, dann können wir im Verständnis der folgenden Worte Mrs. Eddys ruhen und Zuflucht finden: „Folgendes ist die Lehre der Christlichen Wissenschaft: die göttliche Liebe kann ihrer Offenbarwerdung oder ihres Gegenstandes nicht beraubt werden; Freude kann nicht in Leid verwandelt werden, denn Leid ist nicht der Herr der Freude; Gutes kann niemals Böses hervorbringen; Materie kann niemals Gemüt hervorbringen, noch kann Leben im Tode enden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 304;
Da jeder einzelne der Gegenstand der göttlichen Liebe ist, kann er in Wirklichkeit nicht zerstört oder getötet oder von der göttlichen Liebe getrennt werden. Wahre Selbstheit, oder der Gegenstand der göttlichen Liebe, ist nicht körperlich, sondern die Idee, das Bild und Gleichnis, der Ausdruck des einen Gemüts, und wird von diesem Gemüt absolut regiert und beherrscht. Und nichts, was von Gott regiert wird, kann auch nur einen einzigen Augenblick von dieser Herrschaft des ewigen Prinzips, oder mit anderen Worten, von der Liebe selbst, getrennt werden.
Wenn wir besorgt und voller Schrecken gewisse körperliche Symptome betrachten, die auf menschliche Anzeichen des Alterns hinzuweisen scheinen, brauchen wir ein größeres geistiges Verständnis vom Schöpfer und vom Menschen. Der physische Körper ist nichts weiter als die umgekehrte, also die verkehrte Vorstellung unseres wahren Seins. Wir müssen uns abgewöhnen, auf den Körper als unsere eigene oder eines anderen Identität oder Wesenheit zu schauen. Wieder ist es Paulus, der uns darauf aufmerksam macht: „So sind wir denn getrost allezeit und wissen: solange wir im Leibe wohnen, wallen wir ferne vom Herrn.. . Wir sind aber getrost und haben vielmehr Lust, außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn.“ 2. Kor. 5:6, 8;
Ein hervorragendes Beispiel für jemanden, der die Begrenzungen des Alters überwand, ist unsere Führerin Mrs. Eddy, die in ihrem 88. Jahr den Christian Science Monitor gründete. Die Weitsicht, Intelligenz und Energie, die dazu gehörten, konnten nur von der göttlichen Liebe inspiriert und hergeleitet worden sein. Mrs. Eddy wurde offensichtlich nicht untätig in ihrem hohen Alter. Da sie sich als die Widerspiegelung Gottes sah und erkannte, fand sie Ruhe im Wirken. Auf Jesu Anweisungen, im Verborgenen zu beten, hinweisend, erklärte sie: „Inmitten niederdrückender Sorge und Arbeit wende ich mich ständig um Führung an die göttliche Liebe und finde Ruhe. Es bereitet mir große Freude, für die Wahrheit der Worte Jesu zeugen zu können. Die Liebe macht alle Lasten leicht, sie verleiht, von ‚mitfolgenden Zeichen' begleitet, einen Frieden, welcher höher ist denn alle Vernunft.“ Vermischte Schriften, S. 133;
Wenn wir der Führung der göttlichen Liebe vertrauen, werden uns die Aufgaben gezeigt, die wir übernehmen können, und wir werden gewißlich in der Lage sein, sie zu erledigen. Nie sind wir ohne Pflichten. Was immer auch unsere Pflicht sein mag, ihr Wesenskern besteht darin, für Gott und Seine vollkommene Schöpfung zu zeugen. Und das können wir wiederum nur aus Liebe zu Gott und den Menschen tun. Wenn wir diese Liebe in uns tragen und pflegen, können wir gewiß sein, daß sie uns alle anderen Eigenschaften und Fähigkeiten gibt, die zur Erfüllung dieser Pflichten notwendig sind. Denn diese Liebe haben heißt, das Gemüt in uns zu haben, „das auch in Christus Jesus war". Wissenschaft und Gesundheit, S. 497;
Die Kraft, die vor uns liegenden Aufgaben zu bewältigen, kann niemals aus dem Körper kommen, sei er nun anscheinend jung oder alt. Sie kommt auch nicht aus dem menschlichen Intellekt. Nur die feste Überzeugung, daß Gott, Gemüt, Leben und Liebe die Quelle der Kraft, der Bewegung und der Tätigkeit ist, befähigt uns, die vor uns liegenden Aufgaben zu bewältigen. Das göttliche Prinzip regiert alle Tätigkeit und stellt uns vor keine unlösbaren Aufgaben. Daher liegt auch das Überwinden der Annahme von Alter im Bereich des Möglichen, ja nicht nur das, sondern es ist schon hier und jetzt Wirklichkeit.
Es wird von uns verlangt, konsequent an der geistigen Natur des Menschen festzuhalten, die kein materielles Element enthält. Dann wird sich die Aussage des Jesaja an uns bewahrheiten: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.“ Jes. 40:31.
