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Keine Inflation im Gemüt

Aus der August 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Gedanke an finanzielle Inflation und die Furcht davor ist in vielen Ländern beständig gegenwärtig. Obwohl sie zahlreichen Ursachen zuzuschreiben sein mag, ist sie doch stets von einem hartnäckigen Steigen der Preise begleitet, gewöhnlich ohne entsprechende Erhöhung des persönlichen Einkommens. Die Inflation wirkt sich daher für den einzelnen dahingehend aus, daß seine Fähigkeit, das Lebensnotwendige sicherzustellen, ernsthaft beeinträchtigt wird.

Was immer auch ihre scheinbare Ursache sein mag: die Inflation gründet sich auf die materielle Auffassung von Substanz, vom Menschen und seiner Beziehung zum Guten, was ein Gefühl der Unsicherheit in bezug auf den Lohn für seine Tätigkeit mit sich bringt. Inflation ist daher eine trügerische Erfahrung des sterblichen, menschlichen Gemüts. Ebenso unwirklich ist dessen sogenanntes Gesetz von Angebot und Nachfrage, das in der menschlichen Erfahrung stets als ein begrenzendes Gesetz wirkt und leicht zu einem falschen Vertrauen auf materielle Reichtümer führt oder aus Furcht vor einer Verknappung der wesentlichen Güter einen erbarmungslosen seelischen Druck auslöst.

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, wie wir uns von Sorgen und einem Gefühl der Hilflosigkeit freihalten können, die uns in Zeiten finanzieller Inflation befallen mögen. Sie lehrt, daß keine Suggestion von schwindendem Angebot oder schwindender Fähigkeit, uns mit dem Nötigen für einen angemessenen Lebensstil zu versehen, in der absoluten Wirklichkeit irgendeine Grundlage hat.

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