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Der Mensch, die höchste Idee Gottes

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der September 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach dem Schöpfungsbericht im 1. Kapitel des ersten Buches Mose hat Gott den Menschen zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen. Um diese Tatsache über die Schöpfung in ihrer tiefen Bedeutung für die Menschheit zu erfassen, ist ein klares Verständnis von Gott notwendig. Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß Gott unendlicher Geist ist und daß der Mensch eine Idee Gottes ist. Dem Gesetz zufolge, daß Gleiches Gleiches hervorbringt, ist der durch Geist erschaffene Mensch geistig und nicht materiell. Unsere geistige Selbstheit zu erkennen und dadurch zu verstehen, daß wir nicht in der Materie leben, ist wohl für jeden von uns schwierig, weil die Körperlichkeit sich so auffällig vor unseren Augen zur Schau stellt.

Theoretisch mögen wir die Tatsache zugeben, daß der Mensch geistig ist, aber wie können wir sie angesichts des so aufdringlichen Zeugnisses der fünf körperlichen Sinne beweisen? Paulus mahnt in seinem Brief an die Epheser: „Leget von euch ab den alten Menschen mit seinem vorigen Wandel, der durch trügerische Lüste sich verderbt. Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit." Eph. 4:22-24; Den alten Menschen mit seinen Werken — Sünde, Krankheit und Tod — abzulegen ist ein schrittweises Bemühen, das mit kleinen Anfängen im Überwinden von Sünde und Krankheit beginnt und uns mit zunehmendem Verständnis zu immer größeren Demonstrationen befähigt, ja bis zur schließlichen Überwindung des letzten Feindes.

In Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch dieser praktisch anwendbaren und somit beweisbaren Religion, schreibt Mary Baker Eddy: „Der sterbliche Mensch hält sich selbst für materielle Substanz, wohingegen der Mensch, Bild' (Idee) ist." Wissenschaft und Gesundheit, S. 301; In meinem Bemühen, mich als eine Idee Gottes, als eine von Gott gestaltete Idee zu erkennen, waren mir folgende Überlegungen hilfreich: Wenn ich zur Ausführung eines Vorhabens einen Gedanken habe oder, richtiger gesagt, bekomme, kann dieser Gedanke dann von mir genommen werden? Kann er sich von mir trennen, sich selbständig machen? Kann er verfälscht, verwässert, verunreinigt oder ausgelöscht werden?

Die Unmöglichkeit all solcher Annahmen war mir absolut klar. Als eine Idee Gottes muß ich also für alle Ewigkeit in Gott bleiben. Nichts kann in Gott von außen eindringen, so kann auch nichts in Seine Ideen eindringen oder sie verändern. Und eine vom unendlichen, schöpferischen Gemüt gestaltete Idee gerät nie in Vergessenheit. Weil dieses Gemüt Geist und unendlich ist, ist es sich aller seiner Ideen in jedem Augenblick bewußt.

Mrs. Eddy schreibt: „Der unsterbliche Mensch war und ist Gottes Bild oder Idee, ja der unendliche Ausdruck des unendlichen Gemüts, und der unsterbliche Mensch besteht zugleich mit diesem Gemüt und ist gleich ewig mit ihm. Er ist immerdar in dem ewigen Gemüt, in Gott, gewesen; aber das unendliche Gemüt kann niemals im Menschen sein, sondern es wird vom Menschen widergespiegelt." S. 336; Als Widerspiegelung, die ihr Urbild zum Ausdruck bringen muß, besitzt der Mensch alles, was Gott zu eigen ist; daher ist er vollkommen.

Mit dem Gebot „Liebet eure Feinde" Matth. 5:44; verband Jesus die Forderung: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist." V. 48; Als unvollkommene Sterbliche, als die wir uns betrachten, werden wir vor dieser Forderung erschrecken, bis wir den ersten Schimmer von der unserem wahren Sein zugrundeliegenden Ursache erhaschen. Jesus aber, der den Menschen stets sündlos, als Gottes Idee sah, verlangte nicht die Umwandlung einer falschen Auffassung von uns selbst als sündig und sterblich in die rechte Auffassung von unserem Sein als rein und unsterblich — als Gottes Kind.

Wir lesen in der Bibel: „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun noch abtun." Pred. 3:14; Wir brauchen also nur alles, was in Gott, dem Guten, ist, widerzuspiegeln, das heißt, es in unserem Denken, Reden und Tun zum Ausdruck zu bringen. Sagt man nicht von einem Menschen, der viel Güte ausdrückt: „Er ist die Güte in Person"? Solch eine Charakterisierung deutet auf die Wahrheit hin, daß der Mensch der Ausdruck gottähnlicher Eigenschaften ist. Je klarer es uns wird, daß die Schöpfung, einschließlich des Menschen, geistig ist, desto müheloser wird der alte Mensch weichen und mit ihm alles, was nicht zu Gottes Ebenbild, Gottes Idee, gehört.

Wer möchte ernsthaft behaupten, daß der Sinn, der uns gegeben ist, zu „erkennen den Wahrhaftigen" 1. Joh. 5:20;, in einer breiartigen Masse, die wir Gehirn nennen und im allgemeinen als den Sitz der Intelligenz und aller Gedankentätigkeit betrachten, zu finden ist? Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit unter der Randüberschrift „Bleibendes Empfindungsvermögen": „Gesicht, Gehör, alle geistigen Sinne des Menschen sind ewig. Sie können nicht verlorengehen. Ihre Wirklichkeit und Unsterblichkeit beruhen im Geist und im Verständnis, nicht in der Materie — daher ihre Fortdauer." Wissenschaft und Gesundheit, S. 486.

In dem Maße, wie wir uns der Tatsache bewußt werden, daß wir die Widerspiegelung Gottes sind und daß die Identität, die die göttlichen Eigenschaften zum Ausdruck bringt, unseren wahren Körper bildet, in dem Maße werden wir die Übel, die des Fleisches Erbteil sind — Sünde, Krankheit und Tod —, überwinden und weder uns noch unseren Mitmenschen mehr nach dem Fleisch kennen.


Ihr aber seid nicht fleischlich,
sondern geistlich. . .
Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist,
daß wir Gottes Kinder sind.
Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben,
nämlich Gottes Erben und Miterben Christi.

Römer 8:9-17

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