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DIE BIBEL ALS ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

Ruth und Naemi

Aus der September 1967-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In engem Zusammenhang mit „der Zeit, da die Richter [in Israel] regierten" (Ruth 1:1), steht die lebhafte Schilderung in dem Buch Ruth, in der die Hauptpersonen Ruth selbst und ihre Schwiegermutter Naemi sind. Obwohl Naemi und ihr Mann Elimelech ursprünglich aus Bethlehem in Juda waren, hatten sie und ihre beiden Söhne Mahlon und Chiljon sich im Land der Moabiter, östlich des Toten Meeres, niedergelassen, und die beiden jungen Männer hatten moabitische Frauen geheiratet, die Ruth und Orpa hießen. Im Laufe der Zeit starben Elimelech sowie seine beiden Söhne, und Naemi blieb mit ihren beiden Schwiegertöchtern allein zurück. Dies ist der Hintergrund für das Idyll von Treue und liebevoller Eintracht.

Als Naemi sich entschloß, in ihr Geburtsland zurückzukehren, boten sich Ruth und Orpa an, sie zu begleiten; und obwohl Orpa schließlich davon abgebracht wurde, konnte doch Ruths Entschlossenheit und rührende Standhaftigkeit durch nichts erschüttert werden. „Rede mir nicht ein, daß ich dich verlassen sollte", antwortete sie, „und von dir umkehren. Wo du hin gehst, da will ich auch hin gehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. .. Der Herr tue mir dies und das, der Tod muß mich und dich scheiden" (Ruth 1:16, 17).

Also gingen Ruth und Naemi miteinander nach Bethlehem, wo sie zu Beginn der Gerstenernte eintrafen. Dort ließen sie sich in der Nähe eines Gehöftes nieder, das einem wohlhabenden Bauern, Boas, gehörte, der ein naher Verwandter von Naemis Mann Elimelech war. Ruth war eifrig darauf bedacht, alles zu tun, was sie konnte, um zu Naemis Unterhalt beizutragen; und so bot sie sich an, auf einem in der Nähe gelegenen Feld den Schnittern zu folgen und Ähren zu lesen.

Schon an ihrem ersten Tag auf dem Feld begegnete Ruth unerwartet Boas selbst, der bereits von der großen Treue dieser jungen moabitischen Witwe zu ihrer judäischen Schwiegermutter gehört hatte. „Der Herr vergelte dir deine Tat", sagte er, „und dein Lohn müsse vollkommen sein bei dem Herrn, dem Gott Israels, zu welchem du gekommen bist, daß du unter seinen Flügeln Zuversicht hättest" (Ruth 2:12). Darüber hinaus half Boas ihr in jeder Hinsicht, hielt sie dazu an, weiterhin auf seinem Feld Ähren aufzulesen, bis die Ernte vorüber wäre, und sagte seinen Leuten, daß sie ihr erlauben sollten, mehr als das gewöhnliche Maß an Gerste aufzulesen.

Als Naemi erfuhr, daß es Boas selbst war, der sich als Ruths Wohltäter erwiesen hatte, verlor sie keine Zeit, sie daran zu erinnern, daß Boas mit ihnen verwandt war. Sie sagte: „Der Mann gehört uns zu und ist unser Erbe" (Ruth 2:20).

Als Naemi die wachsende Zuneigung zwischen Boas und Ruth bemerkte, schlug sie Ruth vor, sich auf einen alten hebräischen Brauch zu berufen, der besagte, daß, wenn ein Mann kinderlos stürbe — wie Ruths Ehemann Mahlon —, sein Bruder oder der nächste männliche Verwandte dessen Witwe heiraten sollte. Obwohl Boas bereitwillig seine Verpflichtung in dieser Angelegenheit zugab, erklärte er ihr, daß ein anderer Verwandter Mahlon näher stand als er; aber er fügte hinzu, daß er gern dieser Verpflichtung nachkommen würde, falls der andere Mann auf sein Recht verzichtete (siehe Ruth 3:1-13).

In dem Stadttor, das der Tradition nach der Treffpunkt für rechtliche Übereinkommen war, wurden die Abmachungen festgelegt. Der nächste Verwandte gab unter Zeugen sein Recht, Ruth zu heiraten, zu Boas' Gunsten auf und zog als Bekräftigung in zeremonieller Handlung seinen Schuh aus; Boas bestätigte dieses Übereinkommen und kaufte von Naemi das Land, das Elimelech, Mahlon und Chiljon gehörte (siehe Ruth 4) — ganz abgesehen von Ruth selbst.

Zu gegebener Zeit gebar Ruth einen Sohn, Obed genannt, und durch ihn wurden Boas und Ruth die Urgroßeltern von König David.


Das ist aber ein Fasten, das ich erwähle:
Laß los, welche du mit Unrecht gebunden hast;
laß ledig, welche du beschwerst;
gib frei, welche du drängst;
reiß weg allerlei Last;. . .
Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte,
und deine Besserung wird schnell wachsen,
und deine Gerechtigkeit wird vor dir her gehen,
und die Herrlichkeit des Herrn wird dich zu sich nehmen.
Dann wirst du rufen, so wird dir der Herr antworten;
wenn du wirst schreien, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.

Jesaja 58:6-9

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