Im letzten Frühjahr wurde meiner Schwester und mir ganz unverhofft der Mietvertrag für die Wohnung gekündigt, die wir seit vierzehn Jahren bewohnten. Der Hausbesitzer, der viele Jahre im Ausland gelebt hatte, entschloß sich nach seiner Rückkehr, in der Schweiz zu bleiben. Er beanspruchte daher unsere Wohnung für sich. Wir waren im ersten Moment über die Kündigung sehr erschrocken. Als wir ruhiger wurden, kamen uns die folgenden Worte unseres Meisters, Christus Jesus, in den Sinn, und wir hielten an ihnen fest: „Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren“ (Joh. 13:7). Wir wußten, daß die Wirksamkeit des Christus im menschlichen Bewußtsein in der Christlichen Wissenschaft erklärt worden ist und daß wir uns darauf verlassen konnten, daß uns dadurch ein wahrer Begriff von Heim gegeben würde.
Bald nachdem wir die Kündigung erhalten hatten, wurde uns eine geeignete Wohnung angeboten, aber leider nicht in der Gegend, die uns so gut gefiel. Demütig und dankbar nahmen wir das Angebot an. Eines Abends sagte meine Schwester zu mir: „Komm, wir wollen nun still sein und horchen, was Gott, unser Vater, über unsere Wohnung sagt.“ Wir konnten einfach das Gefühl nicht loswerden, daß uns die neue Wohnung irgendwie aufgedrängt worden war; jedenfalls waren wir innerlich nicht glücklich.
Wir befaßten uns gründlich mit der Definition von Gott, wie wir sie auf Seite 587 in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy finden. Sie lautet: „Der große Ich bin; der All-Wissende, All-Sehende, All-Wirkende, All-Weise, All-Liebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist, Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz.“ Als wir diese Worte demütig und inbrünstig durchgearbeitet hatten, kam eine Seelenruhe über uns, und der Name eines Kirchenmitgliedes kam immer eindringlicher in unser Denken. Wir hatten das Gefühl, der inneren Stimme folgen zu müssen.
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