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Kampfloser Wettbewerb

Aus der Februar 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein ehrlicher, freundschaftlicher Wettbewerb im Sport und auf einigen anderen Gebieten kann für alle Teile gewinnbringend sein. Wenn der Wettbewerb jedoch auf Stolz, Habgier oder Furcht gegründet ist, anstatt auf den Wunsch zu geben, nimmt er die Form eines Kampfes an und ist unbefriedigend — ja, er wirkt vernichtend.

Wenn der Wettbewerb mit Selbstlosigkeit und Sauberkeit durchgeführt wird, ermutigt er in positiver Weise individuelles und kollektives Wachstum. Ein solcher konstruktiver Wettbewerb ist gerechtfertigt. Rivalität jedoch, im Privat- oder im Geschäftsleben, entwickelt sich oft zu einem rein ichbezogenen Bemühen, mehr als die anderen zu bekommen, wobei häufig jedes Mittel recht ist; oder es ist eine Reaktion auf die Furcht, daß nichts für einen selbst übrigbleibt, wenn man nicht äußerst energisch dabei vorgeht und sein Teil sofort an sich reißt. In beiden Fällen übersieht ein Wettstreit solcher Art zwei wesentliche Tatsachen, die in der Christlichen Wissenschaft klargemacht werden, erstens: weil Gott das unendlich Gute ist, muß das Gute immer gegenwärtig, unerschöpflich sein; zweitens: der wahre Zweck oder Grund für das Dasein des einzelnen, sogar vom menschlichen Standpunkt aus, ist nicht, zu bekommen, sondern zu geben — Gutes auszudrücken.

Der Wettbewerb oder die Rivalität, die sich auf die Annahme gründet, daß das Gute begrenzt sei, daß nicht genügend für alle da sei oder wenigstens, daß Gottes Güte ungleich verteilt sein könnte, unterstützt Unehrlichkeit, Ausflüchte, Betrug, scharfe und unethische Methoden und sogar Grausamkeit und Gewalttat. Manchmal scheinen aggressive, hinterhältige und betrügerische Konkurrenzmethoden so üblich zu sein, daß sie von vielen als etwas Rechtmäßiges gebilligt werden. Es wird fälschlich angenommen, daß die modernen Geschäftsmethoden es erforderten, daß es schon in Ordnung sein müsse, weil jeder es tue. Solch heimtückisches Übel sollte nachdrücklich zurückgewiesen werden, denn es gibt in der Tat weder eine Begrenzung des Guten noch einen Mangel am Guten. Und das Erlangen dessen, was menschlich richtig ist, braucht nicht auf Kosten unseres ethischen Maßstabs oder dessen anderer zu gehen.

Ein Zustand des Mangels, der anscheinend auf unfairen Wettbewerb oder auf begrenzende menschliche Umstände zurückzuführen ist, wird natürlich nicht dadurch beseitigt, daß man die Hände in den Schoß legt und es versäumt, die besten Dienste oder die besten Produkte anzubieten. Eine solche Lage erfordert vielmehr, daß man sein Wissen um die Allgegenwart des Guten in einer solchen Weise anwendet, daß es einen befähigt und man sich veranlaßt sieht, einen besseren Dienst zu leisten oder ein besseres Produkt herzustellen und diejenigen, die sie benötigen, darauf aufmerksam zu machen.

Wenn wir dies tun, werden wir reichen Gewinn davontragen, denn der Erfolg hängt nicht von dem ab, was andere tun oder nicht tun, noch von wirtschaftlichen oder anderen sogenannten menschlichen Gesetzen oder Umständen, sondern allein von dem Verständnis, das der einzelne von der Christlichen Wissenschaft hat, und wie er davon Gebrauch macht. Er hängt davon ab, daß wir mehr von dem Christus, der Wahrheit, erkennen, wie er von dem Menschen Jesus gelehrt und demonstriert wurde — daß wir mehr von der Tatsache erkennen, daß wir in unserer wahren geistigen Identität als Idee Gottes schon jetzt durch Widerspiegelung alles Gute einschließen. Ein Verständnis dieser Tatsache läßt uns erkennen, daß wir frei sind, die Gelegenheit zu nutzen, frei sind von unrechtmäßigen persönlichen, gesellschaftlichen, geographischen oder anderen materiellen Begrenzungen.

Dies ist wahr aufgrund der zentralen Tatsache in der Wissenschaft, daß Gott, der das unendlich Gute ist, der einzige Schöpfer ist und daß der Mensch Sein vollständiges und vollkommenes Geschöpf ist. Wenn diese Tatsache anerkannt wird — wenn der Christliche Wissenschafter diese wahre geistige Identität als seine eigene beansprucht und so Stockung, Enttäuschung, Fehlschlag und die Gegenwart von irgend etwas, was weniger als gut ist, ausschließt —, wird die Situation geheilt oder berichtigt. Es führt nicht nur zur Heilung körperlicher Krankheit, sondern auch zur Berichtigung von Disharmonie oder Mangel in allen Phasen der menschlichen Erfahrung, einschließlich des Geschäftslebens.

Der Anhänger der Christlichen Wissenschaft, der seine wahre Identität versteht, erkennt, daß er durch Widerspiegelung alles hat, was an Intelligenz, Gelegenheit, Klarheit, Wissen, Talent, Scharfblick, Wahrnehmungsvermögen und Ursprünglichkeit für den geschäftlichen Erfolg nötig ist, und daß ein erfolgreiches Geschäftsleben, das auf diese Eigenschaften gegründet ist, Licht, Schönheit, Befriedigung, Inspiration, Frohsinn, Vollständigkeit und Liebe mit sich bringt. Er findet diese Eigenschaften in dem Verhältnis ausgedrückt, wie er die geistige Tatsache demonstriert. Er erkennt, daß jeglicher Mangel an Gesundheit, Tätigkeit, Versorgung oder selbst Mangel an Frieden oder Liebe nur Unwissenheit über die vollständig befriedigte Natur des von Gott geschaffenen Menschen — über seine eigene wahre Selbstheit — enthüllt. Wenn die Unwissenheit dadurch beseitigt wird, daß wir uns der geistigen Tatsache zuwenden, erleben wir rechtes Denken in der Form, die, menschlich gesehen, dem Rechten am nächsten kommt.

Mrs. Eddy erklärt: „Als aktiver Teil eines großartigen Ganzen identifiziert Gutestun den Menschen mit dem allumfassenden Guten. Somit kann sich jedes Mitglied dieser Kirche über die oft wiederholte Frage: Was bin ich? zu der wissenschaftlichen Antwort erheben: Ich bin fähig, Wahrheit, Gesundheit und Glück mitzuteilen, und das ist der Fels meines Heils und mein Daseinszweck.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 165;

In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit versichert uns Mary Baker Eddy, daß diese Art von Mitteilen oder Geben den Vorrat nicht erschöpft: „Geben im Dienst unseres Schöpfers macht uns nicht arm, ebensowenig bereichert uns Zurückhalten.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 79;

Die geistige Tatsache zu verstehen und anzuwenden kann sehr wohl zu einer ständigen menschlichen Art von Wettbewerb führen; das heißt, andere mögen die gleichen Dienste anbieten oder das gleiche Produkt für denselben Markt herstellen. Und dieser rechtmäßige, selbstlos betätigte Unternehmungsgeist wiederum ist angebracht und nötig. Wir können jedoch sicher sein, daß richtige Erkenntnis, die sich auf die grenzenlose Natur des Guten gründet, zu einer Erfahrung auf menschlicher Ebene führt, die nicht nur durch angemessene Bezahlung gekennzeichnet ist, ohne Verlust für irgend jemanden, sondern auch durch allgemein zum Ausdruck gebrachte Ehrlichkeit, durch Selbstlosigkeit, die höchste Form der Ethik, und sogar durch Freundschaftlichkeit und Freundlichkeit.

Der Christliche Wissenschafter muß jedoch bereit sein zu erkennen, daß die aus seinem Gebet resultierende Erfahrung ihn nicht unbedingt auf demselben Platz oder bei derselben Arbeit lassen wird. Wir geben dem göttlichen Gemüt keine Ratschläge, in genau welcher Weise das Gebet erfüllt werden soll. Doch werden die Veränderungen im menschlichen Leben, die als Ergebnis ernsten Gebets in Erscheinung treten, vollständig befriedigend sein. Wir werden feststellen, daß wir das Gute ausdrücken und erleben.

Wenn Stolz und Habgier ausgelöscht werden — wenn wir uns weigern, auf Kosten anderer oder durch unfaire Mittel Gewinn zu erzielen; wenn wir die Furcht zerstören — uns weigern, einen materiellen Begriff von Knappheit oder Hemmnissen zu akzeptieren, so nimmt uns das nicht den Ansporn, die Inspiration oder den Unternehmungsgeist. Im Gegenteil, es stärkt unseren Wunsch, bessere Arbeit zu leisten, mehr zu geben, und, was noch wichtiger ist, es macht uns in reichem Maße klar, daß alles, was gebraucht wird, vorhanden ist. Wir arbeiten stärker daran, unsere gottgegebene Findigkeit und Wirksamkeit zu beanspruchen. Dadurch bringen wir mehr Gutes in den Bereich unseres Denkens und damit in den Bereich unserer menschlichen Erfahrung.

Wenn das Wissen um die stete Gegenwart des Guten auf die gänzlich persönlichen Kontakte und Beziehungen angewandt wird, lösen sich kleinliche Rivalitäten, werden die letzten Endes niederdrückenden Wirkungen der Teilnahme an einem Konkurrenzkampf, bei dem es darum geht, wer „der Größte“ ist, von uns genommen, und es hinterläßt nur einen umfassenderen Begriff vom Guten und ein starkes und bleibendes Bewußtsein von der Liebe.

Christus Jesus sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matth. 6:33. Hier haben wir die göttliche Regel und Verheißung, die von der Christlichen Wissenschaft aufgenommen und gedeutet und zur praktischen und allgemeinen Anwendung dargeboten wird.


Wo Neid und Zank ist,
da ist Unordnung und allerlei böses Ding.
Die Weisheit aber von oben her ist aufs erste lauter,
danach friedsam, gelinde, läßt sich etwas sagen,
voll Barmherzigkeit und guter Früchte,
unparteiisch, ohne Heuchelei.

Jakobus 3:16, 17

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