Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Eine Annahme hat keinen Mittler

Aus der April 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Durch die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. lernen wir verstehen, daß das Leben nicht das ist, was sich den fünf Sinnen darbietet. Mary Baker Eddy setzte die Welt in Erstaunen, als sie ihre Entdeckung verkündete, daß die sterbliche Auffassung vom Dasein mit seinen bitteren Erfahrungen ein Zustand der Annahme und nicht die Wahrheit des Seins ist. Sie bewies jedoch ihre Entdeckung durch viele Heilungen. In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift macht sie folgende umfassende Feststellung: „Von Anfang bis zu Ende ist alles Sterbliche aus materiellen, menschlichen Annahmen zusammengesetzt und aus nichts anderem.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 478;

Eine Welt von Annahmen! Und jede dieser Annahmen unterliegt dem Verfall und der Zerstörung! Wie anders ist doch die Welt der Wirklichkeit, Gottes Welt, die geistig ist und sich aus ewigen und vollkommenen Ideen zusammensetzt! Die materielle Welt der Annahme ist das Gegenteil von der Welt des Geistes. Christus Jesus sagte zu einer Gruppe materiell gesinnter Gegner: „Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.“ Joh. 8:23; Er sagte ferner: „Wer sein Leben auf dieser Welt hasset, der wird's erhalten zum ewigen Leben.“ 12:25;

Die Welt der Annahme sieht für jemanden, der ihre schmerzhaften und mörderischen Angriffe zu spüren bekommt, weniger verlockend aus als für jemanden, der ihre flüchtigen Freuden genießt. Doch in beiden Fällen handelt es sich um Annahmen, nicht um Tatsachen, und diese Annahmen müssen gegen die reinen, göttlichen Auffassungen von Gott ausgetauscht werden.

Es liegt auf der Hand, daß alles Materielle zeitlich, begrenzt, wechselnd und veränderlich ist, neue Formen annimmt und verschwindet. Doch das unsichtbare Gute, das von Gott kommt, ist von Dauer und geht dem menschlichen Denken im Laufe der Zeit immer klarer auf. Kein widerspenstiges, sterbliches Denken kann die von Gott hergeleitete Liebe und Barmherzigkeit und Gerechtigkeit auslöschen, die im menschlichen Bewußtsein Wurzel gefaßt haben. Geistige Begriffe sind dazu ausersehen, alle materiellen Annahmen zu berichtigen. Doch sie müssen verstanden und ihre Macht muß anerkannt werden.

Um der Welt durch die Christliche Wissenschaft zu helfen, müssen wir fest in unserem Verständnis beharren, daß materielle Begriffe nichts weiter als Annahmen sind, so hartnäckig sie sich auch im menschlichen Bewußtsein festgesetzt haben mögen. Verbesserte Annahmen im menschlichen Bereich zeugen von der Wirkung der von Gott hergeleiteten Intelligenz auf die Materie. Doch die Intelligenz, und nicht die sich zur Betrachtung anbietende Materie, ist die Substanz jeglichen menschlichen Fortschritts beim Niederreißen der Begrenzung, die an sich schon eine materielle Annahme ist.

Kann Gott, Gemüt, materielle Annahmen kennen? Nein, denn Er ist sich nur Seiner geistigen Schöpfungen bewußt. Kann der Mensch materielle Annahmen kennen? Nein, denn der Mensch ist Gottes Ebenbild und spiegelt nur Gemüt und die darin enthaltenen Wahrheiten wider. Daher gehören materielle Begriffe wie auch das Gemüt, das sie ersinnt, in das hypothetische Reich der Annahme. Sie haben nichts mit dem von Gott geschaffenen Menschen zu tun. Sie gleichen dem Lächeln ohne die Katze in Lewis Carrolls phantastischer Geschichte „Alice im Wunderland“ — ein Nichts, das nirgendwo schwebt, jedoch stets behauptet, ein Etwas zu sein, das irgendwo begründet ist! Irrige Annahmen haben keinen Gott, kein Gesetz, keine Macht, keine Substanz, keinen Mittler. Sie existieren nur in einem sterblichen Zustand der Selbsttäuschung.

Der erste Schritt zur Zerstörung dieser Annahmen ist, sie von der Identität zu trennen. Mrs. Eddy schreibt: „Geist ist allwissend; dies schließt die Notwendigkeit des Annehmens aus. Die Materie kann nicht glauben, und Gemüt versteht. Der Körper kann nicht glauben. Der Annehmende und die Annahme sind eins und sind sterblich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 487.

Jede Form des Bösen, die ins menschliche Erleben einzutreten scheint, sollte lediglich als Annahme gesehen werden, und das Bewußtsein, in dem sie erscheint, sollte ebenfalls als eine Annahme gesehen werden, nicht als der von Gott geschaffene Mensch. Da der Mensch keine Annahmen hegt, kann er keinem Irrtum unterliegen. Um eine Schwierigkeit zu überwinden, müssen wir uns bewußt werden, daß „der Annehmende und die Annahme eins sind“, und dann erkennen, daß diese ganze Verschwörung unmöglich und nicht vorhanden ist.

Wenn der materielle Sinn sagt: „Ich bin krank“ oder: „Ich bin traurig“ oder: „Ich bin ein Sünder“, so sollten wir uns sofort bewußt werden, daß dieses „ich“, das vorgibt, ein Mittler zu sein, überhaupt kein Mittler ist. Es ist nicht etwas, wodurch das Gemüt wirkt, nicht die lebendige Identität, durch die sich das Ego, das Gott ist, ausdrückt. Dieses falsche Ego ist eine Annahme und ist vom wirklichen Bewußtsein unendlich weit entfernt. Es ist nicht mit irgend jemandem oder irgend etwas verbunden. Es hat keinen Platz in der Wahrheit. Der Mensch, Gottes geliebtes Kind, ist das Mittel, durch das Geist Dasein zum Ausdruck bringt. Und der Mensch weiß; er hegt keine Annahmen. Wenn wir uns mit dem wirklichen Menschen identifizieren und zum Beweis unserer Selbstidentifizierung als Gottes Kind ein von Intelligenz und Liebe regiertes Leben führen, werden wir feststellen, daß falsche Annahmen ihre Intensität verlieren und aus unserem Leben verschwinden.

Selbst wenn die Christliche Wissenschaft eifrig Beweise dafür erbringt, daß das Böse keine Wirklichkeit und keinen Mittler hat, segnet sie die Welt der Annahme, indem sie die Intensität, die Schmerzen, die Verirrungen der falschen Auffassung allmählich vermindert. Diese mächtige Wissenschaft übt auf die Menschheit in dem Maße eine erneuernde Wirkung aus, wie sie materielle Begriffe gegen geistige Wahrheiten austauscht. Dann tritt die Tatsache anstatt der Annahme in Erscheinung. Die Identität, Gottes Mittler, zeichnet sich ab, unverschleiert vom Nebel der falschen Annahme, der sie verborgen gehalten hat, und es wird demonstriert, daß alles göttlich regiert wird.

Um falsche Annahmen zu besiegen, setzen wir durch geistiges Verständnis die Wahrrheiten an ihre Stelle, die die nicht irregeführten, bewußten Mittler Gottes ausmachen — Seine Kinder. Der Weg zum Heilen in der Wissenschaft des Christus, der Wahrheit, führt über das Auslöschen materieller Annahmen und die Erkenntnis, daß nur Gott, Geist, und Seine geistige Schöpfung gegenwärtig sind.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / April 1968

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.