Juliane ging über die moosbedeckte Steinbrücke, die in den Park führte. In der warmen Nachmittagsluft vermischte sich die Musik einer Kapelle im Park mit dem Plätschern des dahineilenden kleinen Flusses. Die Familie war vorausgeeilt, um auf dem grünen Rasen einen Picknicktisch zu suchen, doch Juliane verweilte noch auf der Brücke. Sie beobachtete, wie das klare Wasser unter ihr über die glatten Steine sprudelte, und wünschte sich fast, sie wäre nicht gekommen. Selbst das Versprechen ihres Vaters, daß sie und ihr Bruder Jakob reiten gehen dürften, bewirkte nicht, daß sie sich besser fühlte.
Schon im Auto hatte sie sich nicht wohl gefühlt. Da sie aber ihrer Familie den Tag nicht verderben wollte, hatte sie nichts davon gesagt. Doch jetzt hatte Juliane das Gefühl, daß sie sich hinlegen müßte; so ging sie zu den anderen auf der weiten Rasenfläche.
Ihr Vater und Jakob waren sich die Tiere ansehen gegangen, denn der Park hatte einen kleinen Zoo. Die Mutter und Großmutter waren damit beschäftigt, auf einem Picknicktisch unter den weitverzweigten Ästen einer Eiche das Essen auszupacken. Juliane legte sich in das kühle Gras. Sie hatte weder ihre Bibel noch das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, mitgenommen, und einen Augenblick lang kam sie sich ohne sie ganz verloren vor. Dann dachte sie an etwas, was ihre Lehrerin gerade an diesem Morgen in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gesagt hatte: „Die Wahrheiten, die du lernst und dir zu eigen machst, kannst du mit dir nehmen, wo immer du hingehst.“
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