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[Für Kinder]

Juliane fühlt die Macht Gottes

Aus der April 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Juliane ging über die moosbedeckte Steinbrücke, die in den Park führte. In der warmen Nachmittagsluft vermischte sich die Musik einer Kapelle im Park mit dem Plätschern des dahineilenden kleinen Flusses. Die Familie war vorausgeeilt, um auf dem grünen Rasen einen Picknicktisch zu suchen, doch Juliane verweilte noch auf der Brücke. Sie beobachtete, wie das klare Wasser unter ihr über die glatten Steine sprudelte, und wünschte sich fast, sie wäre nicht gekommen. Selbst das Versprechen ihres Vaters, daß sie und ihr Bruder Jakob reiten gehen dürften, bewirkte nicht, daß sie sich besser fühlte.

Schon im Auto hatte sie sich nicht wohl gefühlt. Da sie aber ihrer Familie den Tag nicht verderben wollte, hatte sie nichts davon gesagt. Doch jetzt hatte Juliane das Gefühl, daß sie sich hinlegen müßte; so ging sie zu den anderen auf der weiten Rasenfläche.

Ihr Vater und Jakob waren sich die Tiere ansehen gegangen, denn der Park hatte einen kleinen Zoo. Die Mutter und Großmutter waren damit beschäftigt, auf einem Picknicktisch unter den weitverzweigten Ästen einer Eiche das Essen auszupacken. Juliane legte sich in das kühle Gras. Sie hatte weder ihre Bibel noch das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, mitgenommen, und einen Augenblick lang kam sie sich ohne sie ganz verloren vor. Dann dachte sie an etwas, was ihre Lehrerin gerade an diesem Morgen in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gesagt hatte: „Die Wahrheiten, die du lernst und dir zu eigen machst, kannst du mit dir nehmen, wo immer du hingehst.“

Es wurde ihr klar, daß sie durch das Lesen der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit zu Hause und in der Sonntagsschule viele Wahrheiten gelernt hatte. An diese dachte sie jetzt. Gedankenvoll sagte sie das Gebet des Herrn, das Christus Jesus uns gab, und die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ aus Wissenschaft und Gesundheit vor sich hin. Diese Erklärung beginnt mit den Worten: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 468;

Dann dachte Juliane an eine andere Erklärung aus dem Lehrbuch. Ihr Bruder hatte sie für die Sonntagsschule auswendig gelernt, und sie hatte sie allein durchs Zuhören gelernt, wenn er sie jeden Abend aufsagte. Sie heißt: „Es gibt keine von Gott getrennte Macht. Allmacht besitzt Allgewalt, und irgendeine andere Macht anerkennen, heißt Gott die Ehre versagen.“ S. 228;

Juliane dachte darüber nach. Da Gott Alles ist und allen Raum erfüllt, kann es keine andere Macht oder Gegenwart geben. Da Gott gut ist, ist Seine Macht gut.

Was war es dann, das imstande zu sein schien, sie krank zu machen? Es war nicht gut und daher nicht von Gott. Und wenn es nicht von Gott war, dann mußte es unwirklich, unwahr sein. Das Böse, oder der Irrtum, ist die Annahme, daß es eine von Gott getrennte Macht geben kann. Es ist die Annahme, daß Leben und Intelligenz in der Materie sein können. Das Lehrbuch sagt vom Bösen: „Das Böse hat keine Macht, keine Intelligenz, denn Gott ist das Gute, und daher ist das Gute unendlich, ist Alles.“ S. 398;

Gott kommt zu uns in ruhiger, sanfter Weise. Er sendet uns Engelsgedanken des Guten, die allmächtig sind, weil sie von Ihm kommen. Die Allmacht des Guten zerstört den Glauben an eine böse, zerstörende Macht.

Als Juliane im Gras lag, war sie überrascht, wie beschäftigt sie selbst ohne ihre Bücher damit war, an die vielen Wahrheiten zu denken, die sie in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. Sie wußte, daß der Mensch geistig ist, zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffen, und Seine Güte und Macht zum Ausdruck bringt. Sie wollte sich dann nicht so sehen, als wäre sie einer anderen vermeintlichen Macht untertan. Sie wollte Krankheit nicht als einen Teil Seiner Schöpfung akzeptieren. Sie wollte Ihm nicht dadurch die Ehre versagen, daß sie glaubte, Er könne Seinen Kindern Krankheit senden. Sie wollte Ihm nicht dadurch die Ehre versagen, daß sie glaubte, sie könne krank sein.

Gerade in diesem Augenblick bemerkte die Mutter, daß sie im Gras lag. „Fehlt dir etwas, Juliane?“, fragte die Mutter.

Juliane richtete sich auf: „Es ging mir nicht sehr gut, doch jetzt fühle ich mich viel besser“, antwortete sie.

Juliane half der Mutter und ihrer Großmutter, den Tisch mit Plastiktellern und bechern zu decken und die belegten Brote daraufzulegen.

„Ich bin froh, daß es dir besser geht“, sagte die Mutter und goß die Limonade ein. „Kann ich dir helfen?“

„Wie hieß doch die Bibelstelle, die du erwähntest, als wir uns neulich abends unterhielten?“, fragte Juliane.

„Sie war aus dem 91. Psalm“, antwortete die Mutter und sagte sie Juliane auf: „Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ Ps. 91:9–11.

Juliane lächelte: „Ja, das war sie.“

Sie war plötzlich froh, denn sie erkannte und fühlte Gottes stete Gegenwart. Er hatte ihr Seine Engelsgedanken zu Hilfe gesandt, als sie sie brauchte.

„Ich denke, ich werde Vater und Jakob suchen gehen“, sagte sie.

„Gut! Sage ihnen, das Essen ist fertig. Vielleicht könnt ihr hinterher zum Reiten gehen!“

Als Juliane den gewundenen Pfad zum Zoo entlangging, hatte sie das Gefühl, wieder etwas mehr über ihren Vater-Mutter Gott gelernt zu haben. Ganz gleich, wo sie gerade war, ob zu Hause oder in einem Park, ob sie ihre Bücher bei sich hatte oder nicht, sie war immer in Seiner Güte, in Seiner Gegenwart und Macht.

Von weitem sah sie, wie ihr Vater und Jakob einen faulen Löwen beobachteten, der friedlich schlafend in seinem Käfig lag, und sie lief schnell, um sie einzuholen.

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