Wie wunderbar ist es doch, verstehen zu lernen, daß Gott das Gute für uns will und daß Seine zärtliche Gegenwart uns vollständig umgibt, trägt und schützt, wo wir auch sind! Zu wissen, daß wir in Ihm leben, daß wir „verborgen mit Christus in Gott“ Kol. 3:3; sind, bringt einen Frieden und eine Freude mit sich, die dem materiellen Sinn unbekannt sind.
Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft wird Gott eine feststehende Wirklichkeit für uns, denn wir lernen etwas von Seiner tatsächlichen Gegenwart und Macht im Heilen sterblicher Disharmonien zu beweisen. Krankheit, Mangel, Einsamkeit verschwinden in dem Verhältnis aus unserer Erfahrung, wie sich unser Verständnis von Gott entfaltet und wie wir bestrebt sind, die Eigenschaften Seines vollkommenen Wesens in unserem täglichen Leben auszudrücken. Wenn wir verstehen lernen, daß das wirkliche Sein des Menschen geistig ist, der unmittelbare Ausdruck des göttlichen Gemüts, erlangen wir einen Schimmer von unserer ursprünglichen Einheit mit Gott. Wir erkennen, daß wir in der einen unendlichen Seele, oder im Geist, „leben, weben und sind“ Apg. 17:28;.
Dieses Bewußtsein von einem Leben in dem liebevollen Vater vermittelt eine Ruhe, eine Gelassenheit, die die eigentliche Grundlage beständiger Gesundheit und Harmonie ist. Mrs. Eddy schreibt: „Durch die göttliche Wissenschaft vereinigt Geist, Gott, das Verständnis mit der ewigen Harmonie. Der ruhige und erhöhte Gedanke oder das geistige Erfassen hat Frieden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 506;
Jesus war so von dem Christus erfüllt, von der wahren Idee von Gott und von des Menschen Leben in Ihm, daß er als Christus Jesus oder Jesus der Christus bekannt war. Dieses Verständnis rüstete ihn mit unendlicher Macht aus und war die Grundlage seiner mächtigen Werke. Mrs. Eddy schreibt folgendermaßen über diese unschätzbare Gabe: „Abraham, Jakob, Moses und die Propheten hatten herrliche Lichtblicke von dem Messias oder Christus, was diese Seher in die göttliche Natur, in das Wesen der Liebe, taufte. Das göttliche Bild, die göttliche Idee oder Christus, war, ist und wird immerdar von dem göttlichen Prinzip, Gott, untrennbar sein. Jesus nahm auf diese Einheit seiner geistigen Identität mit folgenden Worten Bezug:, Ehe denn Abraham ward, bin ich.‘, Ich und der Vater sind eins.‘, Der Vater ist größer als ich.‘ “ S. 333;
Der Meister war sich seiner Einheit mit Gott so stark bewußt, weil er das göttliche Gemüt unmittelbar widerspiegelte. Diese Widerspiegelung war der Christus, die wahre Idee der Sohnschaft. Im Johannesevangelium lesen wir, daß Jesus den Christus mit einem Weinstock verglich und nachdrücklich betonte, daß wir als Reben dieses Weinstocks nur dann Nahrung erhalten können, wenn wir mit dem Stamm vereint bleiben. Er sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun... Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.“ Joh. 15:5–7;
In unserem Studium und unserer Betätigung der Christlichen Wissenschaft lernen wir bald, daß viel mehr dazu gehört, am Weinstock, in Christus, der Wahrheit, zu bleiben, als es zunächst den Anschein hat. Der Christliche Wissenschafter stellt fest, daß viel von ihm gefordert wird. Ein persönlicher, materieller Begriff vom Selbst muß immer mehr fallengelassen werden. Charakterfehlern und kleinen Vergehen muß ehrlich entgegengetreten werden, sie müssen tapfer bekämpft und ausgerottet werden. Selbstsucht und Eigenwille müssen der Liebe, Geduld, Sanftmut und Belehrbarkeit Platz machen. Die Schwachheit der Sinnlichkeit muß der Stärke geistiger Reinheit weichen. Mit anderen Worten, wir finden unser Leben in Gott nicht durch intellektuelle Entwicklung, wie wichtig diese auch ist, sondern dadurch, daß wir uns durch die Beschaffenheit unserer Gedanken und Handlungen mit der göttlichen Natur verbinden. Wir werden uns unserer ureigenen Einheit mit dem einen Gemüt bewußt, wenn wir durch christliches Leben gottähnlich werden.
Was Kirchenangelegenheiten betrifft, so ist jede Zweigkirche oder Vereinigung in dem Verhältnis gesegnet, wie auch sie begrenzenden egozentrischen Interessen widersteht und mit dem Weinstock vereint bleibt — vereint im Denken und Vorhaben mit der christusgemäßen Mission Der Mutterkirche und ihrem Streben, die Menschheit in immer größerem Maße zu erreichen.
Welch eine Gelegenheit für vereintes Bemühen bietet sich doch in dieser Zeit! Die Christlichen Wissenschafter haben ein Projekt in Angriff genommen, das in der Geschichte ihrer Bewegung unübertroffen ist. Sie wissen, daß das Bauprogramm für das Kirchenzentrum der Christlichen Wissenschaft in Boston nicht nur eine örtliche Angelegenheit ist. Es ist überall für jeden von höchster Bedeutung, der die christlich-wissenschaftliche Bedeutung, liebt. Es ist jetzt für die weitere Entfaltung und Wirksamkeit unserer Arbeit wesentlich, und es wird noch viel mehr vonnöten sein, wenn sich das gewaltige Erlösungsprogramm in den vor uns liegenden Jahren erweitert.
Unser großes Bedürfnis, sowohl für den einzelnen wie für die Gesamtheit, ist, die Selbstsucht des persönlichen Sinnes zum Schweigen zu bringen, der uns von dem Stamm, aus dem wir hervorgegangen sind, trennen will. Liebe ist der Heiler. Liebe ist es, die uns vereint. Mrs. Eddy schreibt: „Was ist dieses Etwas — dieses Phönixfeuer, diese Säule bei Tag —, das euren Pfad erhellt, lenkt und schützt? Es ist Einmütigkeit, das Band der Vollkommenheit, die tausendfältige Ausbreitung, die die Welt umschließen wird — Einmütigkeit, die den Gedanken, der am stärksten in uns ist, zum Größeren und Besseren hin entfaltet, zu der Gesamtsumme aller Wirklichkeit und alles Guten.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 164.