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[Urtext in deutscher Sprache]

Das Zeitproblem lösen

Aus der Juni 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Können wir uns vorstellen, daß Christus Jesus jemals aus Zeitmangel unter Druck gelitten hat? Sicherlich nicht. Er war sich seines ewigen Lebens immer voll bewußt. Als Christliche Wissenschafter haben wir die Pflicht, seinem Beispiel zu folgen und uns über den menschlichen Zeitbegriff zu erheben, denn er hat gesagt: „Wo ich bin, da soll mein Diener auch sein.“ Joh. 12:26;

Es sollte kein Tag vergehen, an dem wir nicht tief darüber nachgedacht haben und uns bewußt geworden sind, daß wir nicht in einem begrenzten Zeitabschnitt, sondern als Gottes geistige Ideen im ewigen Jetzt existieren. In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit definiert Mrs. Eddy „Zeit“ wie folgt: „Sterbliche Maße; Grenzen, in denen alle menschlichen Handlungen, Gedanken, Annahmen, Meinungen, alles Wissen zusammengefaßt werden; Materie; Irrtum; das, was vor dem beginnt und nach dem fortdauert, was Tod genannt wird, bis das Sterbliche verschwindet und die geistige Vollkommenheit erscheint.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 595;

Zeit und Materie sind beides irrige Begriffe, die stets voneinander abhängig sind. Um das Zeitproblem zu lösen, müssen wir uns der illusorischen Natur der Materie und der Falschheit ihres Anspruchs, Substanz zu sein, bewußt werden, indem wir erkennen, daß in Wirklichkeit Geist die einzige Substanz ist, die es gibt.

Wir stehen heute im Zeitalter der Technik großen Aufgaben und enormen Umwälzungen auf allen Gebieten menschlichen Strebens gegenüber. Bei der progressiven Erhöhung der Massengüterproduktion ist es wichtig, daß wir uns nicht in die Vielzahl materieller Dinge verlieren, sondern daß wir durch geistiges Verständnis, das wir uns durch intensives Studium in der Christlichen Wissenschaft aneignen, Herrschaft über diese Dinge erlangen. Durch Studium kommen wir zu der Erkenntnis, daß materielle Dinge nützliche Mittel zum Zweck sind, aber sie werden für uns niemals zum reinen Selbstzweck oder zum einzigen Lebensinhalt.

Je mehr wir die Nichtsheit der Materie und die wahre Substanz des Geistes erkennen, um so besser vermögen wir zu beurteilen, was für uns zu besitzen und zu tun wichtig ist und was nicht wichtig ist. In diesem Zusammenhang verstehen wir auch Jesu Ermahnung an Marias Schwester Martha, die sich immer so viel zu schaffen machte. Er sagte: „Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not, Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.“ Luk. 10:41, 42; Diese aufbauende Kritik des Meisters gilt heute mehr denn je. Sie bedeutet keinesfalls, daß wir unsere menschlichen Pflichten im Beruf, im Haushalt oder in der Schule vernachlässigen dürfen, sondern sie zeigt uns den Weg, wie wir Herrschaft über sie erlangen.

Wenn wir Verpflichtungen zu erfüllen haben, die termingebunden sind, dann sollten wir immer wissen, daß das Zusammenwirken zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, zwischen dem, der Anweisungen erteilt und dem, der sie ausführt, in Wirklichkeit das harmonische Wirken des einen Gemüts, Gottes, und Seiner Ideen darstellt. In diesem Wirken gibt es keine Stockung, keine Fehlleitung, keine minderwertige Leistung. Terminschwierigkeiten sind im ewigen Wirken des Gemüts unbekannt. Wir können die Suggestion, eine Aufgabe nicht oder nicht termingemäß erfüllen zu können, meistern, wenn wir uns nicht als menschliche Personen, von denen jede eine eigene persönliche Intelligenz hat, sondern als geistige Wesen erkennen, die Gottes Intelligenz widerspiegeln. Wenn wir das wissen, werden wir unsere Aufgaben meistern können.

Mrs. Eddy schreibt: „Der Mensch ist todlos, ist geistig. Er ist über Sünde oder Schwachheit erhaben. Er schreitet nicht über die Grenzen der Zeit in die unermeßliche Ewigkeit des Lebens, sondern er besteht zugleich mit Gott und dem Universum.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266. Wenn wir uns unseres ewigen Daseins als der Widerspiegelung des Lebens bewußt sind, werden wir ausgeglichener und positiver. Wir überwinden jedes Gefühl von Hast, Konfusion oder Leerlauf, und dadurch bewältigen wir unsere Aufgaben erfolgreicher als zuvor.

Wenn wir weise sind, werden wir reichlich Zeit für unser Studium der Christlichen Wissenschaft finden. Wir finden immer genügend Gelegenheit für solches Studium, wenn wir diese Wissenschaft wirklich lieben und schätzen. Was wir uns jetzt in diesem Studium erarbeiten, das bleibt uns für immer, wogegen Arbeit nur um der Materie willen „Haschen nach Wind“ ist.

Es gibt für uns keine größere Glückseligkeit als bewußte Gemeinschaft mit Gott und keine größere Bereicherung als das Wissen, daß wir durch unsere rechtschaffene Tätigkeit Ihn ausdrücken können. In diesem Einssein verschwindet die Unrast der Zeit, und wir gewahren, daß wir in dem ewigen Jetzt leben.

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