Der Gedanke der Konkurrenz hat viele nutzbringende Kräfte in der Wirtschaft, in der Forschung, in der Technik und auf kulturellem Gebiet entfaltet und gefördert. Man kann auch sehen, daß das reglementierende Planen von oben herab mit einem Anspruch auf Ausschließlichkeit und Dominierung oft die Initiative des einzelnen brachlegt; dies bricht weitgehend das Gesetz der unveräußerlichen Rechte eines Menschen auf Freiheit.
Der Ansporn zu nutzbringender Tätigkeit sollte jedoch aus der Liebe zur Sache und nicht aus dem Bestreben zur persönlichen Verherrlichung kommen. Um wirklich von Dauer erfolgreich zu sein, muß das Grundmotiv die Verherrlichung Gottes, des Guten sein. „Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn.“ 1. Kor. 1:31;
Lassen wir uns nicht täuschen von einem scheinbaren Erfolg, der durch Konkurrenzeifer aus egoistischen Beweggründen erreicht wurde! Mrs. Eddy sagt: „Es sei wohl verstanden, daß Erfolg im Irrtum Niederlage in der Wahrheit bedeutet.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 239; Wenn das Streben darauf gerichtet wird, andere zu übertrumpfen, um persönliche Vorteile daraus zu schlagen, entstehen Mangel an Zusammenarbeit, nutzlose Reibung und doppelte Arbeit. Die daraus entstehenden Spannungen, sowie Neid und Haß, verhindern geistiges Wachstum und stellen damit schon eine Niederlage dar.
Wie die Anwesenheit von Licht die Finsternis ausschließt, so schließt Wahrheit den Irrtum aus, und das Gute schließt das Böse aus. Es gibt keine Konkurrenz zwischen absoluten Gegensätzen. „Ich bin der Herr, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir.“ Jes. 45:5;
Mrs. Eddy sagt: „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, Geist, Alles-in-allem ist, daß es keine andere Macht und kein anderes Gemüt gibt — daß Gott Liebe ist und daß Er daher das göttliche Prinzip ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 275; Diese Wissenschaft erklärt, daß das vermeintliche Gegenteil des göttlichen Gemüts, das sogenannte sterbliche Gemüt, eine auf einer falschen Voraussetzung beruhende Lüge ist, nämlich die Annahme, daß beides — Geist und Materie, Gutes und Böses — wirklich ist. Jesus kennzeichnete dieses teuflische Denken als eine Lüge und bewies seine Nichtsheit und Machtlosigkeit im Heilen der Kranken und Auferwecken der Toten. Er bewies das Vorhandensein von nur einer Ursache, die völlig gut ist.
Die Überwindung der Annahmen des sterblichen Gemüts, sei es nun Krankheit oder Sünde, erfordert immer Wachsamkeit. Die sterbliche, materielle Daseinsauffassung, sei es die der alten Theologie, der Philosophie oder der Medizin, scheint sich gegen ihre Bloßstellung durch die Christliche Wissenschaft als Nichts, das beansprucht, etwas zu sein, zu wehren. Jeder Widerstand gegen die Wahrheit ist jedoch zwecklos. Nachdem nun die christlich-wissenschaftliche Bewegung in der denkenden Welt weitgehend anerkannt worden ist, scheint das menschliche Denken bereit zu sein, einen Kompromiß mit der göttlichen Wissenschaft zu schließen und dadurch ihre radikalen Forderungen in dem Aufgeben allen materiellen Denkens unterhöhlen zu wollen.
Mrs. Eddy legte die Schleichwege des Bösen bloß. Sie schrieb in Wissenschaft und Gesundheit ein ganzes Kapitel mit dem Titel: „Die Entlarvung des tierischen Magnetismus.“ Bedeutet diese Feststellung nicht für uns, wachsam zu sein und keinen Kompromiß mit dem materiellen Denken zu schließen? Mrs. Eddy sagt: „Den physischen Sinnen kommen die strengen Forderungen der Christlichen Wissenschaft peremptorisch vor; aber die Sterblichen eilen der Erkenntnis entgegen, daß Leben Gott, das Gute, ist und daß das Böse in Wirklichkeit weder im menschlichen noch im göttlichen Haushalt Raum oder Macht hat.“ S. 327.
Das göttliche Gemüt kennt keine Konkurrenz und sucht keine Kompromisse. Für Gemüt gibt es kein Zweites oder Gleiches. Es hat das Monopol der Kraft, der Macht, der Intelligenz und der schöpferischen Fähigkeit. Der Mensch ist das Bild und Gleichnis des einen Gemüts, Gottes. Der Mensch hat daher keinen Anspruch auf ein eigenes Gemüt, das in Konkurrenz zu anderen Gemütern steht. Da alles Wirkliche aus dieser einen unendlichen Quelle herrührt, steht nichts im Gegensatz, im Kampf oder in Konkurrenz zueinander, sondern es stellt in Wirklichkeit eine Einheit in der Vielfalt dar. Diese Erkenntnis führt zu der Entdeckung der Brüderschaft, in der alle Ideen in harmonischer Wechselbeziehung zueinander stehen.
Die Erlösung der Menschheit von allem Übel ist unumgänglich. Kein Individuum könnte sich ihr entziehen; denn nichts kann außerhalb der göttlichen Gegenwart existieren, in der es keine Konkurrenz gibt. Zu dieser Tatsache zu erwachen ist das Gebot der Stunde.