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DIE BIBEL ALS ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

David, der Psalmist

Aus der Juni 1968-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Davids Name wird mit dem Buch der Psalmen in solch engen Zusammenhang gebracht, daß wir sehr wohl seine Beziehung zu diesen schönen und uns vertrauten Liedern betrachten sollten. Wie sie in der King-James-Ausgabe der (engl.) Bibel abgedruckt sind, erwecken sie den Eindruck, als ob sie in Prosa wären; aber viele Übersetzer der jüngeren Zeit schreiben sie in Versform nieder.

Während mehr als siebzig der hundertundfünfzig Psalmen als „Psalm Davids“ bezeichnet werden, besonders in den Einleitungen, die vielen der Lieder vorausgehen, kann der hebräische Ausdruck le Dawid buchstäblich mit „an David“ oder „für David“ übersetzt werden. Dies läßt vermuten, daß zumindest einige der Psalmen nicht von David selbst geschrieben, sondern ihm gewidmet wurden. Einige von ihnen setzen tatsächlich historische Ereignisse voraus, die vor Davids Zeit eingetreten waren. Andere weisen deutlich auf Ereignisse hin, die sich lange nach seiner Lebenszeit zugetragen haben.

Als der Verfasser des zweiten Buches Samuel „die letzten Worte Davids“ (23:1) berichtet, beschreibt er ihn als den „Liebling der Lieder Israels“ — den berühmtesten Dichter der jüdischen Landesgeschichte. Die Rabbiner gingen sogar so weit, ihm alle Psalmen zuzuschreiben. Es kann sehr gut sein, daß wir diesem Dichterkönig den Kern dieser inspirierenden Sammlung alter hebräischer Lieder zu verdanken haben. Doch scheinen viele Verfasser, genannte und ungenannte, zu dieser Sammlung beigetragen zu haben, wie es auch in unserer Zeit bei der Zusammenstellung von Gesangbüchern geschieht, von denen bei vielen immer noch biblische Psalter verwertet werden.

Nach den einführenden Worten zu schließen, sind viele dieser Gedichte mit tatsächlichen Geschehnissen im Leben Davids verbunden. So wird vom dritten Psalm gesagt, daß er von David gedichtet wurde, als er vor seinem eigenen Sohn Absalom, der sich Davids Thron aneignen wollte, fliehen mußte (siehe 2. Sam. 15:14). Selbst in solchen physischen und emotionellen Engpässen scheint sich der König daran gehalten zu haben, daß man „bei dem Herrn ... Hilfe“ findet (Ps. 3:9). Genauso lebendig ist die Vorgeschichte zum 63. Psalm, der geschrieben worden sein soll, „als [David] in der Wüste Juda war“, die größtenteils immer noch ein trockenes, dürres Land ist, „wo kein Wasser ist“ (Vers 1). Und daß Gott ihn wiederholt befreite, als er dem eifersüchtigen Zorn seines Vorgängers Saul zu entfliehen suchte, hat ihn vielleicht dazu inspiriert, den achtzehnten Psalm zu schreiben.

Ein anderer großer Führer, der von alters her mit der Abfassung der Psalmen in Zusammenhang gebracht wurde, ist Mose, der mehrere Jahrhunderte vor David lebte und der zu dieser Zusammenstellung „Ein Gebet des Mose, des Mannes Gottes“, wie es im 90. Psalm zu finden ist, beigetragen haben soll. Hierin finden wir die inspirierte Zusicherung: „Herr, du bist unsre Zuflucht für und für“, und wir werden daran erinnert, daß „Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit“ ist (Vers 1 und 2).

Ein Dutzend Psalmen etwa werden einem Leviten mit Namen Asaph, oder seiner Familie, zugeschrieben (Ps. 50 und 73–83), der höchstwahrscheinlich an der Musik und dem Gesang im Tempel beteiligt war. (Siehe 1. Chron. 15:16–19; 25:1–9.)

Der 137. Psalm datiert sicherlich aus der Zeit der babylonischen Gefangenschaft der Juden im sechsten und fünften Jahrhundert v. Chr., lange nach Davids Zeit. „Wie könnten wir des Herrn Lied singen in fremdem Lande?“ jammerten die im Exil Lebenden und erzählten: „An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten“ (Vers 1 und 4).

In welchem Ausmaße David persönlich zu den Psalmen beigetragen hat, kann vielleicht niemals festgestellt werden, aber Christus Jesus selbst, der so oft als der „Sohn Davids“ gepriesen wurde (zum Beispiel in Matth. 21:9), zögerte nicht, wiederholt daraus zu zitieren. Somit schulden auch wir als die Nachfolger unseres Meisters „dem Liebling der Lieder Israels“ sehr viel.

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