Viele Menschen versuchen Mittel zu entdecken, die ihre Körper gesund erhalten, aber ihre Bemühungen beschränken sich meistens auf materielle Mittel, die von den Menschen im allgemeinen als das einzige angesehen werden, das es zu erforschen gilt. Der Psalmist jedoch gab seiner Freude darüber Ausdruck, wie sich die Erkenntnis seiner geistigen Einheit mit Gott auswirkte; er sang: „Auch mein Leib wird sicher liegen.“ Ps. 16:9;
Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, folgerichtig zu denken. Die Wissenschaft des Seins dämmerte in Mrs. Eddys Bewußtsein auf, als sie durch einen schweren Unfall, wie man glaubte, auf das Sterbebett geworfen wurde. Als sie in der Bibel von der Heilung des Gichtbrüchigen las, erhaschte sie einen Schimmer von der Tatsache, daß alles wahre Sein in Gott ruht; daß materielle Dinge, wie auch der Körper, subjektive Zustände des sterblichen Denkens sind und daß das sterbliche Gemüt den ganzen Körper und seine Tätigkeit hervorbringt. Wie sie später in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit schrieb: „Eines Tages wird man einsehen, daß das sterbliche Gemüt den sterblichen Körper mit dem eigenen, sterblichen Material dieses Gemüts aufbaut.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 402;
Auf diese Weise gelangte Mrs. Eddy zu dem Hauptfaktor in der Christlichen Wissenschaft, nämlich, daß das göttliche Gemüt alles und die Materie nichts ist. Mit dieser neuen Entdeckung bewies sie das absolute, göttliche Gesetz des vollkommenen Seins für sich selbst. Das Substrat des sterblichen Gemüts, der Körper, entsprach sofort ihrem veränderten, wissenschaftlichen Denken, und ihre Gesundheit war wiederhergestellt.
Alles Materielle ist zunächst ein unbewußter Gedanke, der sich zur Annahme entwickelt, immer mehr Nachdruck erhält und schließlich zur festen Überzeugung wird, die auf irriger, materieller Augenscheinlichkeit beruht. Der Körper und seine Funktionen, ein Sterblicher genannt, ist nur mit scheinbarem Leben ausgestatteter Irrtum, nur eine Illusion der körperlichen Sinne. Das sterbliche Gemüt hat Herrschaft über sein Substrat, den Körper, und regiert ihn durch seine Annahmen. Der Zustand des Denkens bestimmt den Zustand des Körpers, und dieser Körper verändert sich nur durch Umwandlung des Denkens. Wir müssen verstehen lernen, daß der Körper keine unabhängige Wesenheit ist, die von sich aus leidet, genießt und Krankheit hervorbringt.
In der Christlichen Wissenschaft erkennen wir, daß wir unserem Körper Harmonie verleihen können, wenn wir unser Denken auf das geistige Sein ausrichten. Materielle Zustände werden verbessert, wenn wir an der geistigen Vollkommenheit Gottes und Seiner Schöpfung festhalten. In dem Maße, wie wir mit den Wahrheiten Gottes und des Menschen als Seinem Bild und Gleichnis — von Ihm geschaffen und mit Ihm als Seiner Idee vereint — vertraut werden, regieren diese Wahrheiten unseren Körper und bringen Gesundheit und Harmonie hervor. Mrs. Eddy sagt uns: „Berichtige die materielle Annahme durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden.“ S. 425;
Wir beherrschen unser tägliches Leben entweder mit falschen Annahmen oder mit richtigen Begriffen. Nichts ist entmutigender als an eine böse Macht zu glauben, die stärker ist als das Gute. Aber das Böse und Begrenzte können nicht Erzeugnisse Gottes, des unendlichen Guten, sein. Jede entgegengesetzte Augenscheinlichkeit ist nur eine der vielen Illusionen des Irrtums. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß Gott unendlich gute, vollkommene, allgegenwärtige Liebe ist, die allen Raum erfüllt. Wir sollten ernstlich danach trachten, uns mit den ewigen Gesetzen der göttlichen Liebe in Verbindung zu bringen und sie anzuwenden. Dann wird die endliche Annahme ihren Irrtum aufgeben. Wir lesen in der Bibel: „Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.“ 1. Kor. 13:10;
Unser Denken über den Körper muß sich von wechselnden, sterblichen Annahmen zu der geistigen Auffassung des Seins hinwenden. Unser wirkliches, von Gott geistig gestaltetes Sein ist nicht in einem physischen Körper. Unsere wahre Identität ist die Idee Gottes, immerdar vollkommen und untrennbar vom Gemüt, dem allgegenwärtigen Gott. Was daher auch das Problem sein mag, es kann unser wirkliches Sein gar nicht berühren. Wenn wir an dieser Wahrheit festhalten, erleben wir nicht nur, daß sich der Zustand unseres Körpers bessert, sondern wir erlangen auch ein größeres Verständnis von der Idee des allgegenwärtigen Gemüts.
Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft wird uns bald klar, daß wir, wenn wir erfolgreich sein möchten, unser Denken von allerlei schlechten Angewohnheiten, die uns scheinbar anhaften und unsere Empfänglichkeit für die Wahrheit beeinträchtigen, reinigen müssen. Mit unserem ernsten Bemühen, die Wahrheit und den damit verbundenen geistigen Fortschritt zu erfassen, werden wir nicht mehr auf üble Gewohnheiten reagieren und danach handeln, und sie werden abnehmen und schließlich verschwinden.
Mrs. Eddy weist uns den Weg, wenn sie schreibt: „Es gibt nur einen Weg zum Himmel, zur Harmonie, und Christus zeigt uns diesen Weg in der göttlichen Wissenschaft. Das heißt, keine andere Wirklichkeit kennen — kein anderes Lebensbewußtsein haben — als das Gute, als Gott und Seine Widerspiegelung, und sich über die sogenannten Schmerzen und Freuden der Sinne erheben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 242.