Ehe ich die Christliche Wissenschaft kannte, hatte ich in bezug auf das menschliche Leben mit all seinen verwirrenden Erscheinungen das Empfinden wie jemand, der träumt, er sei in einem Irrgarten und suche vergeblich den Ausgang. Als ich anfing, das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy zu lesen, verschwand dieses Empfinden. Es war, als ob ich von einem Alpdruck aufgewacht wäre und mich zu Hause wiederfände.
Diese Wissenschaft hat viele Segnungen in unsere Familie gebracht. Die erste Heilung erlebte meine Mutter. Acht Jahre lang litt sie an Schlaflosigkeit. Sie mußte jede Nacht eine Schlafpille nehmen, um schlafen zu können. Dadurch entwickelte sich eine Magenstörung, die es ihr unmöglich machte, alle Speisen zu essen, ohne starke Schmerzen zu erleiden. Sie wurde sehr schwach. Außerdem war sie schwerhörig.
In diesem Zustand besuchte sie uns. Ich hatte gerade angefangen, die Christliche Wissenschaft zu studieren. Auch sie begann das Lehrbuch zu lesen, um zu sehen, was es war. Die erste Nacht nahm sie die gewohnte Tablette, aber dann nicht mehr; sie waren nicht mehr nötig, denn sie schlief wie ein Kind. Die Magenstörung war geheilt, sie konnte alle Speisen essen, ohne Schmerzen zu leiden. Auch das Gehör wurde normal. Als sie merkte, daß sie geheilt war, sagte sie zu mir: „Du mußt nicht denken, daß ich verstanden habe, was ich las. Es ist alles Gottes Gnade.“ Nach dieser Heilung lebte sie noch viele Jahre in voller Gesundheit; immer wieder bedauerte sie, daß sie diese große Wahrheit nicht eher gefunden hatte.
Durch das Studium dieser Religion haben wir viele Heilungen und Segnungen erlebt. Ein Familienmitglied wurde von einem Auto überfahren und erlitt einen komplizierten Knochenbruch. Diese Verletzung wurde jahrelang ärztlich behandelt, doch ohne Erfolg. Nachdem uns die Christliche Wissenschaft angeboten worden war, erfolgte in wenigen Monaten die Heilung durch christlich-wissenschaftliche Behandlung eines Ausübers.
Kürzlich erlebte ich einen wunderbaren Beweis von der Einheit des Menschen mit Gott. Eines Sonntagmorgens schickten wir uns an, in die Kirche zu gehen. Auf einem abschüssigen Weg rutschte ich aus. Ich verletzte mir meinen Kopf, als ich gegen einen Stein schlug. Sofort erklärte ich die Wahrheit, daß Gott mein Leben ist. Mein Mann und ein Nachbar halfen mir aufzustehen. Ich blutete, und eine Nachbarin bot freundlicherweise Wasser an, um die Wunde zu waschen. Sie riet meinem Mann, mich ins Krankenhaus zu bringen, um die Wunde nähen zu lassen. Ich erklärte im stillen: „Die Materie kann keinerlei Bericht über mich abgeben, denn meine Substanz ist Geist.“
Wir gingen nach Hause zurück, und als wir dort ankamen, erklärte ich ganz entschieden: „Noch nie hat der Erdenkloß einer geistigen Idee Bedingungen gestellt.“ Wir banden ein sauberes Tuch um den Kopf, und dann lasen wir die Lektionspredigt jener Woche. Danach wusch und bügelte ich mein Kleid, bereitete das Mittagessen und schrieb Briefe. Ich legte mich nicht einen Moment hin und hatte weder Schwindelgefühl noch Schmerzen. Die Wunde heilte schnell. Ich bin sehr dankbar für diesen Beweis, daß wir nicht materiellen Gesetzen unterworfen sind, sondern, wie die Bibel sagt (Kol. 3:3), „verborgen mit Christus in Gott“. Auf Seite 325 des Lehrbuchs erklärt Mrs. Eddy: „Dann wird der Mensch als Gottes Gleichnis erfunden werden, vollkommen wie der Vater, unzerstörbar im Leben, ‚verborgen mit Christus in Gott‘ — mit Wahrheit in der göttlichen Liebe, dort, wo der menschliche Sinn den Menschen nie gesehen hat.“
Ich danke Gott, daß Er uns diese Wahrheit durch Christus Jesus geoffenbart hat. Ebenso bin ich für Mrs. Eddy sehr dankbar, die mit so vielen Opfern und selbstloser Liebe in des Meisters Fußtapfen ging. Mein Dank gilt ferner Der Mutterkirche, die täglich diese große Wahrheit über die ganze Welt verbreitet. Auch für das Vorrecht des Klassenunterrichts, einer unvergeßlichen und segensreichen Erfahrung, möchte ich meinen Dank aussprechen.
Rio de Janeiro, Brasilien