Ich habe ein großes Verlangen und halte es für meine Pflicht, anderen mitzuteilen, was die Christliche Wissenschaft mir in den letzten zwanzig Jahren meines Lebens bedeutet hat. Während dieser Zeit war die Christliche Wissenschaft mein einziger Arzt und Gemüt meine einzige Medizin. Mein Denken und Leben hat in jeder Hinsicht einen heilsamen Einfluß zu spüren bekommen, als ich damit fortfuhr, mein Denken grundlegend vom Materiellen zum Geistigen zu erheben.
Als ich die Christliche Wissenschaft fand, hatte ich schon seit mehreren Jahren nach etwas gesucht, was mir meine Fragen über die Bibel, das Christentum und den Sinn des Lebens beantworten würde. In diesen Jahren gab mir meine Mutter einmal unter erheblichen Opfern eine wunderschöne Bibel mit einem weißen Rücken. Sie ist mir als ein Zeichen ihrer Liebe und wegen der Schönheit des Buches selbst von großem Wert.
Ich wußte, daß die Bibel von den Gelehrten wegen ihrer literarischen und poetischen Stellen sehr geschätzt wird. Ich liebte Bücher — Poesie und Prosa — und verschlang sie. Ich las die Bibel oft in dem Versuch, der schweren Depression und Hoffnungslosigkeit, die mich zuzeiten zu überwältigen schienen, zu entfliehen. Dann machte ich eine höchst interessante Entdeckung. Wenn ich in Zeiten großer Niedergeschlagenheit in den Psalmen las, fühlte ich mich bald sehr getröstet und erhoben. Im Zweiten Weltkrieg nahm ich diese Bibel mit ins Feld und hatte sie während der nahezu fünf Jahre aktiven Militärdienstes und während dreier Feldzüge in zwei verschiedenen Frontgebieten bei mir. In den Psalmen, den Sprüchen und dem Buch des Predigers Salomo fand ich in dieser Zeit der Not und Gefahr viel Schönheit, Erquickung und geistige Erhebung.
Etwa um diese Zeit schickte mir ein Freund eine kleine Ausgabe des Buches Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Ich fing an darin zu lesen in der Erwartung, daß es genauso enttäuschend sein würde wie die anderen philosophischen und religiösen Werke, die ich gelesen hatte. Aber mit Erstaunen stellte ich fest, daß ich jeder Behauptung zustimmen konnte. Das Buch war logisch, hatte einen klaren Ausdruck, zeugte von positivem Christentum, strahlte Hoffnung aus und war reich an Definitionen. Von da an wußte ich, daß die Christliche Wissenschaft wahrhaftig der Weg war, daß dieses kleine Buch die Antworten enthielt und daß das Übrige bei mir lag.
Meine erste Heilung war die von Kopfschmerzen. Von Kindheit an war ich davon geplagt, und kein materielles Mittel, das ich versuchte, gab mir die geringste Erleichterung. Als ich die Heilung erlebte, war ich so weit fortgeschritten, daß ich den ersten Satz der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ auf Seite 468 in Wissenschaft und Gesundheit auswendig konnte. In diesem Fall hatte ich schon mehrere Stunden lang schwere Kopfschmerzen, und um Mitternacht war ich einfach nicht in der Lage, einzuschlafen oder auch nur zu ruhen. Da fiel mir aus der Erklärung der folgende Satz ein: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie.“ Ich erklärte ihn fest und gedankenvoll und hoffnungsvoll mehrere Male. In nur wenigen Minuten waren die Kopfschmerzen vergangen, und von Dankbarkeit und Verwunderung erfüllt schlief ich ein. Das war das Ende meiner Kopfschmerzen.
Zu anderen Erfahrungen, die ich schon recht früh machte, gehörten die folgenden: das mühelose Aufgeben jeglichen Verlangens nach Alkohol oder Tabak, schnelle Heilungen von Grippe und Erkältungen, eine augenblickliche Heilung von einer mit heißem Fett verbrannten Hand und Heilungen von Schmerzen in den Armen und in der Brust.
Von den vielen Heilungen, die ich in den verflossenen Jahren erlebt habe, sind mir einige besonders stark im Gedächtnis haften geblieben. Als ich auf einer Insel im Pazifik lebte, trat eine Heilung von Tropenfieber in nur wenigen Stunden ein, nachdem ich mit einem Ausüber um die halbe Welt herum telefoniert hatte, was bewies, daß Entfernung kein Hindernis ist für die heilende Wirkung der Wahrheit.
Ich bin dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche sowie in mehreren Zweigkirchen, denen ich zu verschiedenen Zeiten angehörte, auch dafür, daß ich in den letzten zwanzig Jahren Gelegenheit hatte, in vielen Eigenschaften zu dienen. Jede Erfahrung hat mich in meinem Bemühen, meine Seligkeit auszuarbeiten, etwas weitergebracht, und hat meine Füße auf festeren Grund gestellt. Für die Kirchenarbeit habe ich in folgender Erklärung Mrs. Eddys aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 254) Ermutigung gefunden: „Wenn du mit deinem Nachen auf die immer bewegten, aber heilsamen Wasser der Wahrheit hinausfährst, wirst du Stürmen begegnen. Das Gute, das du tust, wird verleumdet werden. Das ist das Kreuz. Nimm es auf dich und trage es, denn durch das Kreuz gewinnst und trägst du die Krone. Pilgrim auf Erden, deine Heimat ist der Himmel; Fremdling, du bist der Gast Gottes.“
Fayetteville, Arkansas, USA