Ich schreibe dieses Zeugnis aus großer Dankbarkeit.
Der Zweite Weltkrieg zerstörte all unsere Besitztümer, und die Christliche Wissenschaft fand mich in einem verödeten Land, in einer Wüste voller Tränen und Verlassenheit. Aber Gott umgab mich mit Seiner Fürsorge und behütete mich „wie seinen Augapfel“ (5. Mose 32:10) und führte mich durch Seine Stärke zu Seiner heiligen Wohnung (siehe 2. Mose 15:13).
Viele Schwierigkeiten waren zu überwinden, als ich meine Arbeit wieder aufnehmen und das Gleichgewicht in meiner Familie wiederherstellen mußte, aber Gott war mein einziger Führer und meine Hilfe.
Gottes Führung war offensichtlich, als ich an einer Ausleseprüfung für Lehrer teilnehmen konnte. In dem Jahr, in dem ich meine Arbeiten für solch eine Prüfung einreichte, wurde ein italienisches Gesetz erlassen, das die Altersgrenze heraufsetzte, so daß Personen in meinem Alter zu diesen Prüfungen zugelassen wurden. Außerdem fanden sich die benötigten Zeugnisunterlagen in unerwarteter Weise an.
In Gottes Plan lag schon alles fest, und welch ein Wunder, ich bestand die Prüfung und wurde in das Lehrerkollegium aufgenommen! Das Verständnis, das mir die nachfolgende Stelle vermittelte, war mir sehr hilfreich (Jes. 33:22, n. der engl. Bibel): „Der Herr ist unser Richter, der Herr ist unser Gesetzgeber“, wie auch die Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit: „Unsere Statuten sind geistig, unsere Regierung ist göttlich“ (S. 442) und: „Die wirkliche Rechtsgewalt der Welt liegt im Gemüt, das jede Wirkung beherrscht und alle Ursächlichkeit als im göttlichen Gemüt fest begründet erkennt“ (S. 379).
Die Ausüberin bat mich, klarer zu erkennen, daß das geistige Bewußtsein eine gegenwärtige Möglichkeit ist. Auf diese Weise wurde das Gefühl von Begrenzung durch das Gesetz des Geistes, des allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Gottes, überwunden.
Später nahm ich an einigen anderen Prüfungen teil, wodurch es mir möglich wurde, in Schulen für zurückgebliebene Kinder zu unterrichten.
Ich bin mir immer bewußt gewesen, daß ich nichts von mir selber tun kann; daß Gott in allen Klassen, einschließlich meiner Klasse, der Erzieher ist. Die Kinder und ich sind von dem großen Ich bin umschlungen und spiegeln Seine unendlichen Fähigkeiten wider. Die Intelligenz, die die Widerspiegelung des Geistes, Gottes, ist, ist unbegrenzt.
Mit Hilfe einer Ausüberin habe ich Müdigkeit, nervöse Erschöpfung und Heuschnupfen überwunden. Ich habe gelernt, daß die wahre Quelle des Seins Gott ist, der immer gegenwärtig und in Tätigkeit ist, und daß wir in der Tat „in ihm leben, weben und sind“ (Apg. 17:28).
Durch das Verständnis, daß es für den von Gott regierten Menschen nur geistige Entwicklung, ohne die Begrenzungen von Zeit und Alter gibt, konnte ich mich meiner Arbeit als Lehrerin mit ruhigem Vertrauen widmen. Ich hatte nicht unter den Annahmen von Gedächtnisschwäche oder unter den Begrenzungen des Alters zu leiden.
Eines Morgens wurde ich von heftigem Heuschnupfen befallen. Ich rief sofort eine Ausüberin an, die mich liebevoll beruhigte und mir neues Vertrauen gab. Durch das Verständnis, daß das Sein geistig und nicht den körperlichen Sinnen unterworfen ist, war das Heufieber in wenigen Tagen verschwunden.
Ich bin unserem Vater-Mutter Gott tief dankbar für Christus Jesus, unseren Wegweiser, und für Mrs. Eddy, unsere Führerin. Ich bin auch sehr dankbar, Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche zu sein, für Klassenunterricht und für all das Gute, das die Christliche Wissenschaft der Menschheit bringt.
Bergamo, Italien