Gute Kirchenregierung ist das natürliche Ergebnis guter Selbstregierung. Eine gute und weithin geübte Selbstregierung fördert den glatten Verlauf aller organisatorischen Tätigkeiten der Kirche. Eine solche Regierung umfaßt Selbsterkenntnis und Selbstaufopferung, und beide sind für den einzelnen wie für alle Mitglieder gleichermaßen von Nutzen.
Für den Christlichen Wissenschafter hat Selbstregierung das Aufgeben einiger allgemein anerkannter Gedankengänge zur Folge. Er gibt zum Beispiel mit Freuden den sterblichen Begriff, daß es viele Intelligenzen gibt, für den wahren Begriff auf, daß es nur ein unendliches Gemüt gibt. Dieser geistige Ausblick enthüllt, daß genügend vom Gemüt für jeden hier und jetzt vorhanden ist. Tatsächlich drückt sich das göttliche Gemüt immerdar im Menschen aus.
Der Wert dieses Standpunktes zeigte sich in der Regierung der einzigen an einem großen Ort vorhandenen Kirche Christi, Wissenschafter. Ihre Gottesdienste waren ständig überfüllt. Nach hinreichenden Überlegungen wurde eine Versammlung zum Zweck der Bildung eines neuen Zweiges Der Mutterkirche abgehalten. Diesen Schritt begleitete ein Übereinkommen der Mitglieder hinsichtlich der Regierung der zu bildenden Kirche. Das Übereinkommen war eine Art Vertrag, wonach die neue Kirche — ebenso wie die ursprünglich am Ort vorhandene Zweigkirche — von der Kontrolle durch eine Person oder eine Gruppe von Personen frei bleiben sollte. Tatsächlich brachte der Vertrag zum Ausdruck, daß die mit dieser Angelegenheit in Zusammenhang stehenden Personen versprachen, alle Anstrengungen zu machen, um sich selbst zu regieren, anstatt von anderen regiert zu werden. Das Übereinkommen war erfolgreich.
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