Als eine Folge der gegenwärtigen Tendenz, auf fast jedem Gebiet des menschlichen Lebens Untersuchungen anzustellen, scheint man dazu zu neigen, vieles zu klassifizieren. Computer werden mit Informationen gespeist, die man aufgrund von Untersuchungen der Gewohnheiten, Bräuche, Eindrücke und selbst des menschlichen Denkens erhalten hat. Durch ihre hochentwickelten elektronischen Verfahren liefern sie dann Statistiken, die oft der Ausgangspunkt für soziale und wirtschaftliche Planungen sind. Menschlich gesehen werden wir alle von diesen Entscheidungen betroffen. Es hat zuweilen den Anschein, als ob wir unser Leben nicht mehr selbst beherrschten wie in jenen Tagen, als das Denken noch individualistischer war.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes ist. Jede geistige Idee ist ein Einzelwesen, niemals Teil einer Masse. Der wirkliche Mensch lebt niemals in der Materie und ist somit nicht dem Druck der Begrenzung unterworfen. Sein wahrer Status ist seine Gotteskindschaft. Im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit definiert Mrs. Eddy den Menschen wie folgt: „Die zusammengesetzte Idee des unendlichen Geistes; das geistige Bild und Gleichnis Gottes; die volle Darstellung des Gemüts.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 591;
Wie wunderbar ist es, die Menschheit von den Begrenzungen des sterblichen, endlichen Gemüts durch das Verständnis zu befreien, daß der wirkliche Mensch die Idee des unendlichen Gemüts, Gottes, ist! Der Mensch, den Gott geschaffen hat, schließt alle rechten Ideen in sich. Wie kann man solch einen Menschen nach endlichen Maßstäben einordnen? Für ihn ist das Gute unbegrenzt. Er ist vollkommen und kann keinerlei Disharmonie erleben.
Wie sieht unser himmlischer Vater den Menschen? Gott sagte von dem Christus-Menschen, den Jesus, die höchste menschliche Auffassung vom Menschen, darstellte: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.“ Matth. 3:17; Der Heiland, dessen wahres Wesen den Christus, die heilende Kraft Gottes widerspiegelte, kam, um die Menschheit aus den Verwirrungen des materiellen Denkens herauszuführen, aus denen das menschliche Leben zu bestehen scheint. Christus Jesus ist unser Führer, unsere Richtschnur, unsere Inspiration auf der Suche nach Wahrheit, bis wir unsere wahre Selbstheit als das vollkommene Bild und Gleichnis Gottes verstehen. Dies ist die wahre Suche nach Erkenntnis, die Entdeckung der unveränderlichen, geistigen Ideen innerhalb unseres wirklichen Seins, die den wahren Menschen ausmachen.
Wenn wir uns dem Licht der Wahrheit zuwenden und um ein umfassenderes Verständnis von unserem Schöpfer und Seiner vollkommenen Schöpfung beten, entfalten sich dem bewußten Denken geistige Ideen. Durch geistiges Forschen werden wir zu der Erkenntnis unseres wahren Status als der unbegrenzten, unkörperlichen, harmonischen Widerspiegelung des göttlichen Gemüts, Gottes, gelangen.
In seiner Unwissenheit klassifiziert der materielle Sinn den Menschen entsprechend einer falschen, sterblichen Auffassung von ihm. Er behauptet, daß die Empfindungen eines materiellen Körpers das Wohlergehen des Menschen bestimmen. Mrs. Eddy hat uns „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ gegeben, die auszugsweise lautet: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie. Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in- allem.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 468; Jedes Bemühen, von der Materie aus den Zustand des Menschen zu ermitteln, ist vergeblich. Der Christus, die Wahrheit, kommt zum falschen, fleischlichen Sinn des Menschen und verkündet: „Gott ist Alles-in-allem“ und heilt die sogenannte unheilbare Krankheit, die nur das Resultat der Unwissenheit über Gottes Allheit ist.
Haben wir das Gefühl, in eine Kategorie der Begrenzung eingereiht worden zu sein? Wir wollen darauf achten, daß wir uns nicht in Gehaltsklassen einstufen lassen. Die Erlösung ist individuell. Jemand, der sich für arm hält, hat noch nicht den unschätzbaren Reichtum erkannt, der ihm durch göttliches Recht gehört. Das wirkliche Vermögen des Menschen setzt sich aus den geistigen Ideen zusammen, die ihm immerdar angehören, weil sie die Substanz sind, aus der er geschaffen ist. Der Mensch verkörpert jede rechte Idee. Wenn sich diese Ideen dem menschlichen Bewußtsein entfalten, führen sie uns zu einem besseren Verständnis von Gott und stillen unsere augenblicklichen Bedürfnisse. Gottes Allheit ist gerade dort, wo Mangel zu herrschen scheint.
Die Verfasserin erinnert sich an eine Zeit, als ein Bedarf an zusätzlicher Versorgung vorhanden war, um die menschlichen Bedürfnisse zu stillen. Als sie durch ihr Haus ging, sah sie die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit auf dem Tisch und christlich-wissenschaftliche Literatur auf einem Hocker liegen; auf einem anderen Tisch lag ein Christian Science Monitor, der einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft enthielt, und auf ihrem Nachttisch lagen einige Biographien über Mrs. Eddy. Dankbarkeit durchströmte sie plötzlich für die geistigen Reichtümer, die diese darstellten, und für das Erbe geistiger Ideen, die ihr stets zur Verfügung standen, um daraus zu schöpfen. Sie weiß nicht mehr, wie dieses besondere Bedürfnis gestillt wurde, doch es wurde — wie immer — gestillt.
Sind wir unglücklich, weil wir uns gemäß den allgemeinen Maßstäben für körperliche Tauglichkeit klassifiziert haben? Viele bringen einen beträchtlichen Teil ihres Lebens damit zu, einen starken, schönen Körper zu entwickeln. Schönheit und Symmetrie sind Eigenschaften der Seele. Wirkliche Kraft ist in Gott und wird durch Seine Idee, den Menschen, widergespiegelt. Nur geistige Schönheit und Stärke ist von Dauer. Sind es nicht die Liebe, Güte und andere geistige Eigenschaften, die uns am meisten beeindrucken, wenn wir an jene denken, die wir kennen? Körperlicher Vollkommenheit nachzujagen heißt Illusionen nachzujagen. Die Materie ist nur so weit wirklich, wie wir sie für wirklich halten. Gottes Bild und Gleichnis ist die Verkörperung geistiger Ideen. Jesus sagte: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.“ Joh. 6:63.
Akzeptieren wir Begrenzungen, die uns in eine Altersgruppe hineinzwängen wollen? Wir wollen uns weigern, uns einen Stempel aufdrücken zu lassen. Dem Mesmerismus, der behauptet, daß Nützlichkeit und Schönheit mit fortschreitenden Jahren dahinschwänden, sollte in jedem Stadium des menschlichen Lebens entgegengetreten werden. Der wirkliche Mensch ist ewig. Er wurde niemals in die Materie hineingeboren und hat niemals in der Materie gelebt. Die Annahme von Leben in der Materie ist bei der Geburt ebenso unwirklich wie zu jeder anderen Zeit. Im zeitlosen Sein kann es keine Zeit — kein Alter — geben, denn der Mensch Gottes ist immerdar kräftig, spontan, geistig — der Ausdruck des Gemüts.
Die gegenwärtige Gewohnheit, die Menschen durch Tests in Gruppen einzuteilen, sollte aufmerksam verfolgt werden, damit sie nicht ein Hindernis für den Fortschritt darstellt. Wir können täglich und stündlich demonstrieren, daß der wirkliche Mensch mit dem Gemüt zusammenbesteht. Die Ideen, die er ausdrückt, gehören ihm aufgrund seines Einsseins mit der göttlichen Intelligenz als Gottes Widerspiegelung. Freiheit kommt mit der natürlichen Entfaltung der Ideen, die in jedem Augenblick benötigt werden. Es gibt nur ein Gemüt, und der Mensch spiegelt immer dieses Gemüt wider.
Wie klassifizieren wir uns? Durch die getreue Anwendung der Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft können wir uns selbst als die Kinder Gottes erkennen und demonstrieren, daß die göttliche Liebe immerdar ihre Schöpfung segnet.