Vor meiner Heirat hatte ich das Verlangen, einen Maßstab zu besitzen, nach dem ich meine Ehe führen konnte. Obwohl in meinem Elternhaus Liebe und gefestigte ethische Begriffe vorherrschten und wir auch einen schwachen Gottesbegriff hatten, wurde in religiöser Hinsicht meiner Erziehung nichts hinzugefügt.
Mir selbst war im Religionsunterricht ganz klargeworden, daß die christlich-religiösen Dinge eine natürliche Anziehungskraft für mich besaßen und eine Forderung für die Menschheit enthielten. Als ich einmal auf der Wand eines christlich geführten Restaurants in großen Buchstaben die Frage geschrieben fand: „Was würde Jesus dazu sagen?“ wußte ich, daß dies mein Maßstab sein sollte; meine Ehe sollte vor den christlichen Forderungen bestehen können.
Das aber schien keineswegs leicht zu sein. Meines Mannes Charakter schien mir ungewöhnlich schwierig, so daß ich nach mehrjähriger Ehe vorhatte, mich von ihm zu trennen. Freunde erfuhren davon und luden mich zu sich ein. Ohne erklärende Worte, unmittelbar nach meinem abendlichen Eintreffen dort, nahmen sie mich in eine christlich-wissenschaftliche Zeugnisversammlung mit.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.