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Ein sinnvolles Leben führen

Aus der Oktober 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines der grundlegenden Bedürfnisse jedes einzelnen ist, seine Lebensaufgabe zu finden. Das menschliche Gemüt sucht nach einer Ursache, einem Grund für das Dasein, und wird nicht eher befriedigt sein, bis es seinen Weg sieht. Die Unruhe unter der heutigen Jugend rührt größtenteils von dieser Suche her. Die gleiche Forderung stellt sich Menschen jeden Alters. Es ist wichtig für uns, den Grund unseres Daseins zu wissen und ganz bewußt ein Lebensziel zu haben.

In menschlicher Hinsicht mögen wir viele Ziele haben. Sie alle sind vielleicht im zeitlichen Sinn der Dinge berechtigt. Wir sehnen uns nach Erfolg im Beruf, einer guten Familie und glücklichen menschlichen Beziehungen. Aber lediglich menschliche Pflichten wie die Versorgung der Familie, die Sorge um die heranwachsenden Kinder und deren Ausbildung stillen jedoch — so bewundernswert sie an sich sind — nicht das grundlegende Bedürfnis. Wenn diese Pflichten erfüllt sind, was geschieht dann? Die Frage nach einem Lebensziel oder einem Daseinsgrund bleibt immer noch offen. Nur wenn man seine Lebensaufgabe auf der Grundlage des unsterblichen Prinzips oder Gottes begreift, gewahrt man ein dauerhaftes Ziel und ständige Entfaltung.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott, Gemüt, die göttliche Liebe, die Ursache für das Dasein des Menschen ist. Gott ist die schöpferische Macht, und der Mensch besteht als das Bild und Gleichnis, als Zeuge, als der Ausdruck Gottes. „Ihr seid meine Zeugen, spricht der Herr, und mein Knecht, den ich erwählt habe.“ Jes. 43:10; Nur wenn wir eine klarere Vorstellung von Gott erlangen, beginnt unser Leben Gestalt anzunehmen, und wir haben einen Ansporn. Mrs. Eddy bezog sich auf den Menschen als auf „die bewußte Identität des Seins, wie wir sie in der Wissenschaft finden, in der der Mensch die Widerspiegelung Gottes oder des Gemüts ist und daher ewig ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 475;

Als unser Beispielgeber hatte Jesus eine sehr klare und unzweideutige Vorstellung von seiner Lebensaufgabe. Sie zeigte sich auf vielerlei Weise in seinem geistlichen Amt, doch sie bestand, einfach ausgedrückt, darin, der Menschheit den Christus, die wahre Idee Gottes, zu bringen. Sie bestand darin, das Wesen Gottes darzustellen und lu zeigen, was jenes Wesen in Form von praktischem Nutzen für die Menschheit bedeutet. Durch die Demonstration des göttlichen Wesens heilte er Krankheit und zerstörte Sünde, speiste er die Menge und erweckte die Toten. Jeder von uns sieht sich heute vor solche Aufgaben gestellt.

Der Mensch ist die genau definierte und individualisierte Tätigkeit Gottes. Christus Jesus sagte bei einer Gelegenheit: „Wer mich sieht, der sieht den Vater !“ Joh. 14:9; Er bekundete Liebe; er spiegelte göttliche Intelligenz wider. Er demonstrierte die Tatsache, daß der Mensch weiß, was zu tun ist und wie es zu tun ist. Er war sich nie im unklaren darüber, wie er sein Prinzip ausdrücken und die menschliche Not stillen konnte.

Durch unser unreifes Verständnis von Gott mögen wir fragen: „Wie kann ich mein Lebensziel finden? Wie kann ich Erfüllung erlangen?“ Zuerst müssen wir zugeben, daß wir in der Beziehung von Gott und Mensch, von Ursache und Wirkung, ganz bestimmt eine Aufgabe, ein Ziel haben. Dann können wir Gott in verständnisvoller Weise um die Offenbarung dieses Zieles bitten. In ihrer Erklärung der Schöpfung sagt Mrs. Eddy im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit: Geist, Gott, sammelt ungeformte Gedanken in ihre geeigneten Kanäle und entfaltet diese Gedanken, so wie Er die Blütenblätter eines heiligen Vorsatzes öffnet, damit der Vorsatz erscheine.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 506;

Das Gegenteil einer Lebensaufgabe ist Ziellosigkeit, Gleichgültigkeit und Apathie. Es kommt in den Theorien jener so recht zum Ausdruck, die meinen, daß das Leben sinnlos sei und daß es keine lenkende göttliche Intelligenz gebe. Dies führt zu einem formlosen Leben, chronischer Unschlüssigkeit und einem Mangel an Erfüllung. Wer ohne einen Daseinsgrund beginnt, wird schließlich ohne Dasein enden. Solches Denken führt zu Selbstmord.

Wir können uns jeden Tag prüfen und feststellen, ob wir ein Leben führen mit dem göttlichen Vorsatz, zu segnen, zu dienen und das Leben, das Liebe ist, widerzuspiegeln. Manchmal mag uns eine solche Selbstprüfung schockieren, doch auch das kann heilsam sein. Es dient dazu, unserer Tätigkeit eine neue Richtung zu geben. In dem Bemühen, Gott, Geist, zu dienen, mag es uns gelegentlich erscheinen, als ob wir gegen den Strom schwimmen und uns ständig gegen die Flut des allgemeinen Denkens wehren müssen.

Mir wurde gesagt, daß in der Natur eins der besten Beispiele für die beharrliche Verfolgung eines Vorsatzes der Zug des Lachses ist, der zum Laichen flußaufwärts schwimmt. Er macht unglaublich« Anstrengungen, sein Ziel zu erreichen, und überwindet alle Arten von Hindernissen. Wir können von einem solchen Beispiel lernen und uns über die Herausforderung freuen, die vermehrte Anstrengungen verlangt und zu Wachstum in der Gnade führt. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an den Titel einer Predigt, die ich einmal an einem Anschlagbrett angekündigt sah. Er lautete:, Lassen Sie sich nicht treiben! Jeder tote Fisch kann stromabwärts treiben.“

Der Mensch spiegelt das Leben wider, das Gott ist; daher hat er eine Lebensaufgabe, hat er einen Antrieb. Jesus sagte: „Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen soll.“ Joh. 18:37. Jeder von uns kann sich nach dem Meister richten. Wenn wir die Eigenschaften Gottes verkörpern und das Wesen unseres göttlichen Prinzips widerspiegeln, können wir die Gegenwart und Macht der göttlichen Liebe fühlen, die unserem Leben Gestalt, Richtung und Bestimmung gibt.

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