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[Für Kinder] [Urtext in deutscher Sprache]

Es ist alles gut

Aus der Oktober 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als eines Tages Karls Eltern ausgehen wollten, ließen sie ihn bei seiner Großmutter, die im selben Haus wohnte.

„Karl kann nicht mitgehen. Ihm geht es nicht gut“, hörte Karl seine Mutter sagen.

Als seine Großmutter ihn auf eine Couch bettete, bemerkte sie, daß er hohes Fieber hatte. Da aber jeder in der Familie die Christliche Wissenschaft studierte, wußten sie, daß Schmerzen, Fieber und Schwäche nur Lügen über den wahren Menschen sind, der immer gesund, froh und kraftvoll ist.

Die Großmutter setzte sich neben Karl und las ihm die Geschichte von der Sunamiterin und ihrem Sohn vor (siehe 2. Kön. 4:8–37). Zuerst lasen sie mehrmals, was die Frau tat, als ihr Sohn plötzlich erkrankte. Es beeindruckte Karl sehr, daß die Mutter bei dem scheinbaren Tod ihres Kindes die Hoffnung nicht verlor oder aufgab, sondern den Jungen still in das Zimmer einschloß und sich auf den Weg machte, um von dem Propheten Elisa Hilfe zu erhalten. Am wunderbarsten aber war, daß sie auf die Frage des Dieners Gehasi, den ihr Elisa, als er sie kommen sah, entgegensandte, um sie nach dem Befinden ihrer Familie zu fragen, antwortete: „Gut!“ 2. Kön. 4:26;

Manch einer könnte gesagt haben, daß dies nicht die Wahrheit wäre. Doch Karl verstand schon, daß diese Antwort ihr Verständnis zeigte, daß die Macht der Wahrheit jede falsche Annahme heilen konnte. Die Sunamiterin schien zu wissen, daß ihr Kind in jedem Augenblick und auch jetzt bei Gott und gesund war. Und Elisa kam und heilte den Jungen.

Karl hatte als kleiner Junge in der Christlichen Wissenschaft gelernt, Schmerzen nicht durch Klagen zur Wirklichkeit zu machen. Er Wußte auch, daß man Schmerzen am schnellsten überwindet, wenn man an der Wahrheit festhält, daß Gottes Kind immer gesund ist. Doch heute fiel es ihm schwer, an der wahren Idee festzuhalten. Er sah ein, wie tapfer die Sunamiterin angesichts eines viel schwereren Problems geblieben war. Jetzt wollte auch er nur an dem einen Gedanken festhalten: „Ich bin gesund.“

Bald schlief er ein. Erst als seine Mutter am Abend kam, wachte er auf. Als sie ihn fragte, wie es ihm ginge, antwortete er sofort: „Gut!“ Er aß mit seiner Familie Abendbrot und ging dann ins Bett.

Aber mitten in der Nacht wachte er wieder vor heftigen Schmerzen auf. Seine Mutter bat die Großmutter, für ihn geistig zu arbeiten. Karl dachte wieder an die Sunamiterin. Bald erschien es ihm, als ob das ganze Haus von der Wahrheit erfüllt wäre. „Es ist alles gut“, dachte er und schlief wieder ein.

Am Morgen wachte Karl auf und dachte an die Schule. Sein Unterricht begann erst später, darum brauchte er nicht sehr früh aufzubrechen. An diesem Tag verließ seine Mutter das Haus zeitig, und als sie ging, hörte er sie zur Großmutter sagen: „Karl soll selbst entscheiden, ob er zur Schule gehen will.“

Karl frühstückte und begann mit seinen kleinen Autos zu spielen. Das machte ihm viel Spaß, und darum hatte er es gar nicht gern, als die Großmutter auf einmal rief: „Du mußt jetzt aufhören und dich für die Schule fertig machen.“

„Weißt du, ich glaube, ich habe noch Ohrenschmerzen", sagte Karl zögernd.

Seine Großmutter erwiderte: „Wenn du erklärst, daß du nicht in die Schule gehen kannst, weil du dich nicht wohl fühlst, so werden dir das deine Eltern und Lehrer glauben, aber ...“ Und hier hielt sie inne.

Karl sah sie forschend an: „Ich weiß schon, was du denkst“, sagte er. „Einer glaubt es mir nicht, nämlich Gott. Denn Er weiß, daß ich immer gesund bin.“ Die Großmutter erwiderte nichts und ließ ihn allein.

Nach einer Weile kam Karl zu ihr und sagte: „Großmutter, ich gehe in die Schule. Doch ich möchte beweisen, daß ich wirklich verstehe, daß ich immer gesund bin und daß mir nichts schaden kann. Ich möchte mit dem Rad fahren.“

Die Großmutter brachte ihm seinen Mantel. Als er seine Schulbücher einpackte, las sie ihm einen Satz aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy vor: „Es ist gut, in Krankheit gelassen zu sein; hoffnungsvoll zu sein ist noch besser; aber zu verstehen, daß Krankheit nicht wirklich ist und daß Wahrheit deren scheinbare Wirklichkeit zerstören kann, ist das Beste von allem, denn dieses Verständnis ist das allgemeine und vollkommene Heilmittel.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 393.

Im Vertrauen auf dieses Heilmittel fuhr er los. Obwohl es ein stürmischer, feuchter Herbsttag war und die Straße, auf der er fuhr, frei lag und ungeschützt war, wußte Karl, daß er geheilt war. Während Karl gegen den Wind ankämpfte, war er von der frohen Gewißheit erfüllt: „Ich bin gesund!“

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