Judy Tones, eine intelligente, lebensfrohe Schülerin, konnte sich nicht über ihren Beruf schlüssig werden, obwohl sie wußte, sie würde sich nur in einer Tätigkeit glücklich fühlen, in der sie anderen Menschen helfen konnte.
Sie hatte an eine Arbeit auf sozialem Gebiet gedacht. Auch Jura interessierte sie, wenn sie von den langen Jahren akademischer Ausbildung absah. Sie wollte eine Arbeit, in die sie sich gleich hineinknien konnte — etwas Praktisches, Humanitäres. Bei einem Besuch in ihrer Kirche, einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, fiel ihr Blick auf eine kleine Notiz mit den Worten: „Christlich-wissenschaftliche Pfleger“. Obwohl sie Zeit ihres Lebens Christliche Wissenschafterin war, hatte sie von diesem Beruf noch nie etwas gehört. Sie erkundigte sich danach und stellte fest, daß es gerade das war, was sie sich immer gewünscht hatte. Sie bewarb sich bei der Christlich-Wissenschaftlichen Pflegerausbil- dungsschule in Chestnut Hill, Massachusetts, wurde zu einer Unterredung gebeten, und sie wurde angenommen.
Als sie das erste Mal die Auffahrt in Chestnut Hill hinaufkam, wurde sie von Lampenfieber erfaßt. „Das ist solch ein großes Anwesen. Ich bin so allein!“ Ein Student, der an den Wochenenden dort arbeitete, fand sie an der Eingangstür mit Tränen in den Augen. Er wurde ihr erster guter Freund, und bald hatte sie noch andere. „Es dauerte nicht lange, und ich fühlte mich in die Liebe eingehüllt, die jeder hier ausdrückt“, sagte Judy, und sie bezeichnete die Atmosphäre als „heimisch“. Zunächst blickte sie zu den erfahreneren Pflegerinnen mit einem Gefühl auf, das sich zwischen Respekt und Ehrfurcht bewegte; aber als die Hälfte ihrer Ausbildungszeit um war, stellte sich heraus, daß sie ihnen nachgekommen war.
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