Wir hören manchmal von solchen, die nicht Christliche Wissenschafter sind, die Äußerung, daß bei Kindern und Jugendlichen Krankheiten schneller beseitigt werden als bei Erwachsenen, weil die Frische und die Kraft des Körpers noch unvermindert seien und Erkrankungen dadurch schneller überwunden werden könnten.
Denken wir jedoch tiefer über diese Annahme nach, so werden wir feststellen, daß es nicht die Beschaffenheit des Körpers ist, die das Krankheitsbild schneller verschwinden läßt, sondern die Beschaffenheit des Denkens. Bei Jugendlichen und vor allem bei Kindern können wir beobachten, wie rasch sie die kranken Gedankenbilder auslöschen oder sie erst gar nicht festhalten, während Erwachsene und besonders sogenannte ältere Leute dazu neigen, lange über Krankheitsursachen zu grübeln und sich sogar den weiteren Verlauf der Krankheit auszumalen.
Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß es zur Überwindung einer Krankheitsannahme vor allem notwendig ist, das falsche Bild in unserem Gewußtsein schnell zu verwerfen und auf den wirklichen Menschen, das geistige Bild und Gleichnis Gottes, zu schauen. Wenn wir das tun und die heilende Wirkung der richtigen Idee beweisen, wird uns klar, daß das Verstreichen der Zeit, während der der materielle Körper auf dieser Daseinsebene gewesen ist, keine Rolle spielt.
Unser Wegweiser, Christus Jesus, sagte seinen Nachfolgern: „Wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Matth. 18:3; Wie schnell wendet sich ein Kind von der Disharmonie zur Harmonie — dem Himmelreich ! Noch sind die Tränen, die ein Schmerz hervorgerufen hat, nicht ganz getrocknet, doch in den Armen der Mutter, die das Kind liebevoll tröstet, strahlen die Augen bald wieder voller Dankbarkeit und Freude. Dies zeigt uns natürlich, daß hier eine Veränderung im Bewußtsein vor sich gegangen ist, und zwar von der Annahme einer Disharmonie zu der Überzeugung, daß Harmonie gegenwärtig ist.
Die Gegenwart der Harmonie kommt von der Gegenwart Gottes, des einen Gemüts. Im Zusammenhang mit der Christlichen Wissenschaft sagt uns Mrs. Eddy: „Nach einer eingehenden Prüfung meiner Entdeckung und ihrer Demonstration durch Heilen der Kranken wurde mir folgende Tatsache offenbar: daß Gemüt den Körper nicht teilweise regiert, sondern ganz und gar.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 111. Diese Erklärung zeigt uns, daß wir unser Bewußtsein mit dem göttlichen Gemüt in Einklang zu bringen haben, damit der Körper mit harmonischer Tätigkeit reagieren kann.
Zweifellos hat jeder Wissenschafter den Wunsch, glücklich zu sein und zu beweisen, daß sein Körper vom göttlichen Gemüt regiert wird. Die Christliche Wissenschaft gibt uns das Heilmittel für jeden Erdenschmerz und zeigt den Weg, der von der Disharmonie hinweg und in die liebenden Arme unseres Vater-Mutter Gottes führt.
Jesu Worte „werdet wie die Kinder“ beziehen sich jedoch nicht nur auf das schnelle Umkehren von der Disharmonie zur Harmonie, von Furcht zum Vertrauen, sondern auch auf göttliche Eigenschaften, die Kinder ganz natürlich zum Ausdruck bringen und die Erwachsene sich zu eigen machen müssen. So können wir aus dem kindlichen Gehorsam lernen, Gott, dem göttlichen Prinzip, zu folgen. Der Wissensdurst eines Kindes zeigt uns, daß wir eifrig danach streben sollten, unser Bewußtsein mit dem göttlichen Gemüt in Verbindung zu bringen. Die Reinheit eines Kindes ermahnt uns, die Eigenschaften der einen unendlichen Seele auszudrücken. Das Vertrauen eines Kindes in das, was Vater und Mutter geben, hilft uns, Gott, unseren Vater-Mutter, besser als Geist zu verstehen. Die Energie eines Kindes lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Vitalität des ewigen Lebens hin. Die Offenheit eines Kindes zwingt uns, die Wahrheit zu betätigen. Aus der Zartheit und Freundlichkeit eines Kindes lernen wir, Gott und unserem Nächsten im täglichen Leben mehr Liebe zu beweisen.
Mrs. Eddy erklärt uns in Wissenschaft und Gesundheit, daß Prinzip, Gemüt, Seele, Geist, Leben, Wahrheit und Liebe Synonyme für Gott sind und Sein Wesen zum Ausdruck bringen. Lassen Sie uns Gottes Eigenschaften widerspiegeln, so daß sie in unserem Bewußtsein die Herrschaft übernehmen. Sie werden uns in direkte Verbindung mit unserem Vater-Mutter Gott bringen und uns unter Seinen Schutz und Seine Führung stellen.
Um beständig glücklich und gesund zu sein, ist es notwendig, nicht allein den Irrtum im menschlichen Bewußtsein zurückzuweisen und an dem Gedanken der göttlichen Harmonie festzuhalten, sondern auch diese Eigenschaften im täglichen Leben zu betätigen. Christus Jesus hat uns den Weg dazu gewiesen, so daß wir „wie die Kinder“ werden können. Und Mrs. Eddy gibt uns die geistigen Wahrheiten, die uns in richtiger Weise führen.
