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Die dienende Kirche

Aus der August 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Zweck der Kirche ist, den Menschen zu dienen. In dem Maße, wie sie diese Rolle des Dienens aufgab und einen autoritären und ritualistischen Begriff von sich annahm, verlor sie die Funktion, für die Christus Jesus sie gegründet hatte. Es ist ein Zeichen christlichen Fortschritts, daß der Glaube an die Wichtigkeit von Zeremonien dem tiefen Verlangen, zu dienen, weicht. Aber wie man der Menschheit am besten dient — das ist die Frage.

Jesu Gleichnis vom barmherzigen Samariter drängt dem heutigen Denken immer stärker seine Lektion auf. Der Einfluß, den eine von der Kirche gelehrte gute Ethik auf den einzelnen wie auf das Gemeinwesen hat, zeigt sich, wenn wir unseren Nächsten genügend lieben, um ihm in seiner Not zu helfen, ob es sich nun darum handelt, seinen Hunger zu stillen, ihm zu seinen Bürgerrechten zu verhelfen, ihm eine würdige Unterkunft zu schaffen oder in seinem Interesse wirtschaftliche Freiheit zu entwickeln. Menschenfreundliche Maßnahmen beweisen, daß christliches Erbarmen im Menschenherzen die Lektion des Meisters befolgt, die in dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter enthalten ist. Dadurch daß die Kirche Liebe zu Gott und dem Nächsten lehrt, nimmt sie ihren Platz im Gemeinschaftsleben ein und hebt es.

Es gibt verschiedene Grade von Menschenfreundlichkeit, und der höchste Grad besteht darin, den Menschen ein Verständnis von Gott zu vermitteln, das sie dazu ausrüstet, ihre sündigen Gewohnheiten, ihre Krankheiten, ihre Armut und die gesamte sterbliche Lebensauffassung, die sie von Gott zu trennen scheint, zu überwinden. Der Hauptzweck der Kirche Christi, Wissenschafter, besteht darin, der Menschheit in ebendieser Weise zu dienen.

Niemals übersah oder vernachlässigte Jesus die Bedürfnisse der Menschheit. Sein Erbarmen versagte nie; es stellte für alle Zeiten den Maßstab christlicher Verantwortlichkeit auf. Er gab eine praktische Anweisung, wie wir am besten für die menschlichen Bedürfnisse sorgen, als er sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matth. 6:33 ;

Der Meister bewies die Anwendbarkeit seiner Lehre. Seine Gebete, die den Menschen einen Schimmer von Gottes Reich vermittelten, machten es ihm möglich, die hungrige Menge mit Brot zu speisen, die Fähigkeit, zu sehen, zu hören und zu sprechen wiederherzustellen und all dies durch die Demonstration des göttlichen Gesetzes zu tun. Er heilte Aussatz und andere scheinbar hoffnungslose Krankheiten, erhob die Behinderten in einen Zustand normaler Tätigkeit und tröstete die Trauernden, indem er ihre Toten auferweckte.

Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Jesus gründete seine Kirche und behauptete seine Mission auf der geistigen Grundlage des Christus-Heilens. Er lehrte seine Nachfolger, daß seine Religion ein göttliches Prinzip habe, das Irrtum austreiben und die Kranken wie die Sündigen heilen würde.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 136 ; Er veranschaulichte die wahre dienende Kirche.

All die Jahrhunderte hindurch hat die Kirche allmählich die Menschheit höher gehoben. Sie hat sie gelehrt, an die Gegenwart des unsichtbaren, lebendigen Gottes zu glauben und zu Ihm zu beten. Ihr Einfluß war oft eine Rettung für die christliche Gesellschaft. Wie schwach sie auch das heilende Prinzip erfaßt hat, auf das Jesus seine Kirche gründete, so haben doch vielfach die christlichen Lehren mit ihrer grundlegenden Moral ihren Weg in die Regierungen, Gerichtshöfe, Wirtschaftssysteme und menschlichen Sitten gefunden.

Das Christentum hat den Schutz und die Würde des einzelnen gefördert. Der gegenwärtige, vom Christus inspirierte Fortschritt im sozialen Denken wiegt in gewissem Maße die Gewalttätigkeit unserer Tage auf. Somit hat die Kirche dem Menschengeschlecht gedient.

Über die Maßen segensreich ist für die Menschheit der Besitz der Bibel mit ihrem Beispiel des Meisters unter den Christen, der den Christus, die Wahrheit, demonstrierte, das moralische Gesetz aufrechterhielt und ihm die Bergpredigt hinzufügte. Wer erkennt, welch großen Dienst die Kirche der Menschheit erwiesen hat, den schaudert es, wenn er von Strömungen innerhalb der Kirche hört oder liest, die dahin gehen, das moralische Gesetz beiseite zu tun oder umzuschreiben, um es dem Zeitgeist anzupassen. Welch schlechteren Dienst könnte die Kirche erweisen, als ebendie Gesetze herabzuwürdigen, durch die sie zu einer Kraft wurde, die die Menschheit vom Bösen befreit? Kein sozialer Dienst kann an die Stelle von Gottes Gesetzen treten.

Das Christentum bedurfte der Klärung, und die Christliche WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. hat diese Klärung herbeigeführt. Die christusgemäße Heilmethode, die das fleischliche oder sterbliche Gemüt und seine üblen Zustände vernichtet, ist durch Mrs. Eddys Entdeckung als ein wesentliches Element der Gottesverehrung wieder eingeführt worden. Die Völker der Erde kennen in gewissem Grade das Gute, aber die Christliche Wissenschaft demonstriert das Gute als göttliches Gesetz, als eine unwiderstehliche, beherrschende Kraft. Sie können nun Jesu „neu Gebot“ Joh. 13:34 ; befolgen: zu lieben, wie er geliebt hat — ihre Liebe zu ihrem Nächsten zu beweisen, indem sie ihn heilen.

Ein solcher Dienst ist voller Erbarmen, und Erbarmen hat seine Quelle in Gott, der Liebe ist. Erbarmen beweist, daß der Mensch mit der Liebe eins ist, denn der Mensch, der wirkliche Mensch, ist der Ausdruck der Liebe. Ein liebeleeres Leben ist ein gottloses Leben. Gottesverehrung ohne Liebe ist keine Gottesverehrung. Leben ohne Barmherzigkeit ist kaum Leben. Eine Kirche, die nicht dient, ist nutzlos. Mrs. Eddy sagt: „Die Substanz aller Frömmigkeit ist die Widerspiegelung und Demonstration der göttlichen Liebe, die Krankheit heilt und Sünde zerstört.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 241.

Moralischer Gehorsam, christliche Liebe und metaphysische Wissenschaft sind für geistige Freiheit nötig, und die Kirche Christi, Wissenschafter, ist dazu bestimmt, all dies zu lehren. Es stillt nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse der Menschen, es erleuchtet auch das Gemüt und führt die Menschheit einem wahren Daseinsbegriff zu, der den Menschen als Gottes Ebenbild erkennt und für den das Böse nicht existiert.

Was in den Tempeln gelehrt wird, findet seinen Weg in die Welt. Auf diese Weise wird die Kirche zur dienenden Kirche, und das Menschengeschlecht wird gesegnet sein.

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