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[Urtext in deutscher Sprache]

Ein Verlangen nach Gott bringt Verständnis

Aus der August 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Oftmals führen enttäuschende Erfahrungen und das Verlangen nach Gott die Menschen dazu, die Wegzeichen Gottes durch geistiges Verständnis zu suchen. Das Verlangen, Gott näherzukommen, findet stets seine Erfüllung in einem forschenden und aufnahmebereiten Bewußtsein.

Ein Verlangen nach Gott ist etwas ganz Natürliches, und es ist in einem Menschen mitunter mehr vorhanden, als er sich bewußt ist. Es ist das tiefe Verlangen, an dem Guten teilzuhaben, das heißt, selbst gut zu sein. Es ist auch das Verlangen, das eigentliche Wesen des Guten besser zu erkennen und zu verstehen.

Jemand, der nichts von Gott weiß, kann trotzdem etwas von dem unendlichen Guten ausdrücken. Er mag ein sehr ehrlicher, aufrechter Mensch sein; er weiß nur nicht, daß seine Liebe zur Wahrheit in seinem Bewußtsein ein Ausdruck des Göttlichen ist. Die Erklärung dafür geben die Worte unseres Meisters: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Luk. 17:21; Christus Jesus meinte damit nicht, daß das Reich Gottes in einem materiellen Körper ist, sondern daß das wahre Bewußtsein des Menschen, der geistige Sinn, das wirkliche Sein enthüllt. Ein jeder besitzt den Sinn für das Gute und das Wahre. Man kann diesen Sinn äußerlich nicht sehen oder greifen, weil er geistig ist. Der geistige Sinn ist eine Gabe Gottes.

Der materielle Sinn dagegen ist irreführend; er gibt eine falsche Darstellung vom Guten. Da er seinen Ursprung nicht in Gott hat, ist er eine falsche Auffassung vom Leben. Es ist diese falsche Auffassung, aus der die Sterblichen erwachen müssen. Der materielle Sinn hat keinerlei Kenntnis von dem geistigen Sinn.

Der Verfasse ist im Laufe von vielen Jahren vereinzelt Menschen begegnet, die über Gott spotteten. Als Christlicher Wissenschafter verurteilte er keinen von ihnen. Er wußte, daß er sie um so mehr lieben mußte. Er wußte, daß es nur ihre Unwissenheit über Gott war, die sich in abfälliger Weise äußerte. Einmal fragte er den Spottenden, ob er zwischen gut und schlecht unterscheiden könne. „Natürlich“, war die Antwort. „Ich weiß doch, was gut ist.“ Dem Betreffenden wurde nun gesagt, daß dieser Sinn für das Gute ein Zeichen dafür sei, daß das Göttliche in ihm zum Ausdruck komme. Diese Erklärung machte ihn sehr nachdenklich und still, und der Verfasser hat ihn nie mehr spotten oder einen Zweifel äußern gehört.

Der Sinn, den ein ungläubiger Mensch für das Gute hat, oder auch sein Leid wird ihn schließlich veranlassen, ein Verständnis von Gott zu suchen. Der große Meister wußte um den Wert des Suchens. Er sagte: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ Matth. 7:7; Wenn wir Verlangen nach etwas haben, so bemühen wir uns gewöhnlich, es zu erlangen. Wenn wir ein Verlangen nach Gott haben, so richten wir unsere Gedanken auf Gott, und damit tritt das Göttliche stärker in unsere Erfahrung.

Mrs. Eddy war ein ernsthafter Sucher nach Wahrheit. Als sie von den Folgen eines Unfalls durch das Lesen des Berichts von der Heilung des Gichtbrüchigen im Matthäusevangelium geheilt wurde, war sie damit nicht zufrieden, wenn sie auch voll inniger Dankbarkeit war. Sie hatte ein tiefes, inständiges Verlangen zu entdecken, was eigentlich diese Heilung bewirkt hatte. Sie durchforschte intensiv die Bibel und fand die Wissenschaft des Gemüts, die Christliche Wissenschaft. Mrs. Eddy sagt über die Aufzeichnungen, die sie während dieser Zeit machte: „Diese frühen Erläuterungen sind wertvoll für mich als Wegzeichen des Fortschritts, die ich nicht missen möchte.“ Rückblick und Einblick, S. 27;

Die Menschen reagieren auf die gleichen Erfahrungen ganz verschieden. In jeder schwierigen Erfahrung liegt aber immer ein Sinn. Ganz bestimmt hat sie nicht den Sinn, daß Gottes vollkommener Mensch Leiden erfahren oder an Leiden teilhaben muß, sondern daß rechte menschliche Bemühungen, das Böse zu überwinden, bei der Vergeistigung der Gedanken und Motive Fortschritte bringen. In Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. „Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 66; Schickt uns Gott Prüfungen in Form von Leiden? Nein, niemals. Gott ist allumfassende Liebe. Es wäre nicht liebevoll, den Menschen leiden zu lassen. Wenn die Menschen Prüfungen erleben und sie durchstehen, können sie die erlösende Macht der göttlichen Liebe erfahren.

In vielerlei Weise sind Trübsal und das Verlangen nach Gott Wegzeichen Gottes; wir können sie als solche erkennen und dankbar unser Verständnis vergrößern und unsere Demonstrationen der Güte un Macht Gottes mehren. Mrs. Eddy sagt uns: „Leiden oder Wissenschaft, oder beides, werden uns in dem Verhältnis, wie wir uns ihre Lehren aneignen, den Weg weisen, den Prozeß abkürzen und die Freude, sich der Ordnung der göttlichen Liebe zu ergeben, vollenden.“ Vermischte Schriften, S. 213.

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