Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Den Mesmerismus des Mitleids abweisen

Aus der September 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Christliche Wissenschafter wird durch seine Religion gelehrt, gegen Leiden, Krankheit und Gebrechen zu protestieren. Er nimmt sie nicht als Wirklichkeit hin, noch denkt er, daß sie von Gott kommen. Sie sind irrige Annahmen, und er muß ihnen gegenüber stets eine abweisende Haltung einnehmen. Sie sind kein Teil des Menschen, der das Bild und Gleichnis Gottes, des Guten, ist.

Der einzelne nimmt diese Haltung sowohl zum eigenen Nutzen wie auch zum Nutzen anderer ein, denen er helfen möchte, von solchen Annahmen frei zu werden. Man kann einem anderen nicht helfen, frei zu werden, wenn man die Wirklichkeit des Leidens zugibt. Die Wirklichkeit des Bösen zugeben hat den Effekt, daß der Glaube an das Leiden gestärkt statt vermindert wird. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, von der Grundlage der Allheit des Geistes, der Wahrheit und Liebe aus zu folgern, von der Grundlage der Vollkommenheit des Menschen als des Kindes Gottes. Wenn wir dieser Lehre folgen, bleibt unser Denken frei von den Einwirkungen des Irrtums, und das wird sowohl den Helfenden wie auch den, dem geholfen wird, segnen.

In einem Falle heilte Christus Jesus eine Frau von einem Leiden, als sie von hinten an ihn herantrat und den Saum seines Gewandes berührte. Mrs. Eddy schreibt hierüber: „Sein reines Bewußtsein unterschied klar und fällte dieses untrügliche Urteil; aber er nahm ihren Irrtum weder aufgrund von Zuneigung noch Schwäche an, denn der Irrtum wurde aufgedeckt und verworfen.“ Die Einheit des Guten, S. 57; Eine solche Einstellung ist ein Beispiel für uns alle in unserem Bemühen, unseren Mitmenschen zu helfen. Jesus hatte kein Mitleid mit dem Irrtum, aber er liebte den betreffenden Menschen.

Die Art und Weise, den Irrtum, oder das Leiden, loszuwerden, besteht darin, ihn unpersönlich zu machen und ihn dann zu zerstören. Er ist eine Lüge. Er ist eine Illusion. Der Mensch als Gleichnis Gottes wird vom Irrtum nicht getäuscht und unterliegt keinem Gesetz der Verdammung. Er ist aufrecht, geistig und frei. Dies ist die Wirklichkeit des Seins, und es ist die einzige Auffassung vom Menschen, der wir zustimmen können. Wenn wir an diesem korrekten Begriff vom Menschen festhalten, helfen wir dem Leidenden und dem Bedürftigen, und wir bewahren unser eigenes Bewußtsein davor, durch den Irrtum befleckt zu werden.

Es wird manchmal gesagt, daß der Christliche Wissenschafter gefühllos und kalt sei, wenn er kein Mitleid mit den Irrtümern hat, die die Menschheit bedrängen. Wie anders der Christliche Wissenschafter an diese Dinge herangeht, wird klar, wenn wir verstehen, daß er mit dem einzelnen sympathisiert und nicht mit dem Problem, das diesem scheinbar zu schaffen macht. Solch wahres Mitgefühl macht es ihm möglich, dem Betreffenden aus seiner Schwierigkeit herauszuhelfen. Es nützt keinem etwas, wenn sich der Helfende auf die Ebene der Annahme des Leidens hinunterbegibt. Seine Liebe und sein Mitgefühl für den Betreffenden läßt ihn gegen den Irrtum protestieren und diesen als Illusion, als unwirklich abweisen.

Es trifft auch zu, daß man die Irrtümer anderer nicht in seiner eigenen Erfahrung wiederholen möchte. Um das zu verhüten, dürfen wir uns nicht von den falschen Annahmen von Krankheit und Sünde beeindrucken lassen; wir geben uns nicht dem Mesmerismus des Mitleids hin. Ansteckung mag eine Form dieser Annahme sein, Erblichkeit eine andere. Aber die Wissenschaft des Seins ist hier, um diesen Mesmerismus zu brechen, wo er auch immer in unserer Erfahrung auftreten mag. Wir haben das Recht, uns zu weigern, irgendwelchen Irrtum in unser Bewußtsein einzulassen; und in Ausübung dieses Rechts können wir uns weigern, das damit verbundene Leiden zu erfahren.

Mrs. Eddy sagt in bezug auf Gott: „Sein Mitfühlen ist göttlich, nicht menschlich. Die Tatsache, daß Wahrheit um ihre eigene Unendlichkeit weiß, verbietet die wirkliche Existenz auch nur eines Anspruchs auf Irrtum. Diese Erkenntnis ist das Licht, in dem keine Finsternis ist — nicht Licht, das Finsternis in sich birgt. Das Bewußtsein von Licht ist wie das ewige Gesetz Gottes, das Ihn und sonst nichts offenbart.“ Nein und Ja, S. 30;

Jesu Leben war ein Leben größten Mitgefühls und Erbarmens für die Menschheit. Ja, er kam als Ausdruck der Liebe Gottes. Und doch erkannte er das Leiden niemals als wahr oder von Gott gesandt an. Er heilte Krankheit und Sünde, und es wurde von ihm gesagt: „Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre.“ 1. Joh. 3:8; Jesus brachte der Menschheit die wahre Auffassung von Gott; er offenbarte den Christus, der jeden Begriff von Leiden zerstört und die Gesundheit und Harmonie der Menschen wiederherstellt. Er kam, um gegen die Übel des Fleisches zu protestieren und ihre Unwirklichkeit zu beweisen.

Mrs. Eddy offenbarte die Wissenschaft der Heilmethode Jesu und zeigte, wie der Christus den Mesmerismus eines Glaubens an die Materie und an den materiellen Sinn aufdeckt. Sie zeigte, daß wir den Augenschein der Sinne leugnen sollten, anstatt mit ihnen übereinzustimmen, und wie gebeterfüllte Bejahung der Wahrheit den Glauben an das Böse bricht und den einzelnen befreit. Durch ihre Schriften hat sie uns gelehrt, niemals mit dem Irrtum Mitleid zu haben, sondern stets für das Gute, für Harmonie und Gesundheit zu argumentieren. Auf diese Weise werden wir feststellen, daß wir mit den grundlegenden Tatsachen des Seins in Übereinstimmung stehen — mit der Allheit Gottes, des Guten, der Nichtsheit des Bösen und der Vollkommenheit des Menschen als Gottes Gleichnis.

Die Aufgabe, die Menschheit aus der althergebrachten Gewohnheit zu erwecken, das Böse als wirklich anzuerkennen, ist gewaltig. Mrs. Eddy sagt an der Stelle, wo sie von ihrem Lebenszweck und ihrer Liebe zur Menschheit spricht: „Schwierigkeiten, Selbstverleugnung, ständiger Kampf gegen die Welt, das Fleisch und das Böse verraten mein lange gehütetes Geheimnis — enthüllen ein Herz in vollem Protest und doch von unsagbarer Liebe erfüllt.“ The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 134.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1969

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.