In vergangenen Jahrhunderten konnten Aussätzige dem Gottesdienst in der Kirche nur von draußen durch einen Mauerspalt folgen. Als ich einmal eine englische Dorfkirche aus dem Mittelalter besichtigte, entdeckte ich solch eine Öffnung, die von draußen einen freien Blick auf den Altar ermöglichte. Wenn dies auch in etwa ein Ausdruck barmherziger Liebe war, so war es doch ganz gewiß eine unzulängliche und unwissende Art, das darzubieten, was Christus Jesus der notleidenden Menschheit brachte.
Christus Jesus schloß niemanden aus, stellte niemanden unter die Herrschaft materieller Gesetze der Unheilbarkeit, der Vererbung, der Ansteckung. Er lud jeden ein, der „mühselig und beladen“ war, zu ihm zu kommen, damit er geheilt werde. Er öffnete den Weg in das wahre Allerheiligste — die geistige Wirklichkeit. Dieses hätte nicht erhabener symbolisiert werden können als am Tage der Kreuzigung, als der Vorhang, der das Allerheiligste im Tempel verbarg, von oben bis unten zerriß.
Nicht ausgeschlossen zu sein bedeutet gleichzeitig, in die göttliche Wahrheit eingeschlossen zu sein, daß der Mensch nicht nur das geliebte Kind Gottes ist, sondern als solches auch heil, rein, frei und gesund. Paulus verstand etwas von dieser Tatsache. In seinem Brief an die Epheser schrieb er, daß Christus Jesus den Zaun (in der Menge-Bibel heißt es Scheidewand) zwischen Heiden und Juden hinweggenommen und diesen bekehrten Christen erklärt hat: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“ Eph. 2:14, 19;
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