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„Du sollst sicher sein“

Aus der September 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Du sollst sicher sein, denn es ist Hoffnung da; du sollst rings um dich herum einen Schutzwall bauen und dich in Sicherheit schlafen legen. Du sollst ruhen, und niemand soll dich aufschrecken.“ Hiob 11:18, 19, n. der engl. Bibel; Diese aufrüttelnden Worte verdienen die sorgfältige Aufmerksamkeit all derer, die Sicherheit suchen.

In den Augen der Sterblichen scheint Sicherheit allzuoft in trügerisch verlockender Ferne zu liegen. Doch die bedrückende Ungewißheit und die skrupellosen Umwälzungen des Materialismus erfordern, daß jeder einzelne nicht nur auf Sicherheit Wert legt, sondern sie auch im täglichen Leben demonstriert. Die Christliche Wissenschaft, deren Autorität die Bibel ist, lehrt, wie dies getan werden kann.

Die Bibel ist voller überzeugender Beweise der Sicherheit. Elisa wurde zum Beispiel einmal von einer Frau aufgesucht, die in äußerster Not war. Sie war Witwe und ohne Geld zurückgelassen, und nun drohte man ihr, ihre beiden Söhne zu Leibeigenen zu machen, um eine Schuld zu tilgen. Die Situation war gespannt. Doch in Elisas einfacher Frage: „Sage mir, was hast du im Hause?“ 2. Kön. 4:2; lag majestätische Ruhe. Es war, als ob Elisa sie ganz behutsam dazu ermutigen wollte, nach innen, nicht nach außen zu sehen, um Sicherheit zu finden.

Die Frau antwortete, daß sie nichts als einen Krug Öl im Hause habe. Im Lichte der Christlichen Wissenschaft gesehen kann dieses Eingeständnis wohl als der Wendepunkt in ihrem Leben angesehen werden. Und das ist leicht zu verstehen, wenn man die christlich-wissenschaftliche Bedeutung der beiden Wörter „Öl“ und „Haus“ in dem biblischen Bericht betrachtet.

Mrs. Eddy definiert „Öl“ als: „Heiligung; Nächstenliebe; Milde; Gebet; himmlische Inspiration.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 592; Und in der geistigen Auslegung des letzten Verses des 23. Psalms schreibt sie: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn [dem Bewußtsein der Liebe ] immerdar.“ S. 578;

Nicht durch Ansammeln, sondern durch Verteilen des Öls, das sie in ihrem Hause hatte — genauso wie Elisa es ihr aufgetragen hatte —, konnte die Frau die Schuld bezahlen und auch den Unterhalt für sich und ihre Kinder beschaffen. Wie können wir heute, wie diese Witwe vor so vielen Jahren, Sicherheit demonstrieren? Nur das Datum auf dem Kalender hat sich geändert; Gottes Liebe und Seine Macht sind unveränderlich. Die Art und Weise, die Fürsorge der göttlichen Liebe zu beweisen, ist heute wie zu Elisas Zeiten die gleiche. Wir können noch immer wahre Versorgung dadurch erhalten, daß wir „Öl“ in unserem „Haus“ verteilen — die Milde und die Nächstenliebe und die Inspiration, die sich in unerschöpflichem Maße im wahren Bewußtsein des Menschen widerspiegeln.

„Aber“, so mag jemand argumentieren, „mein Bewußtsein ist mit allem anderen, nur nicht mit Milde und Nächstenliebe angefüllt; ja, mit dem genauen Gegenteil. Es ist von Furcht und Zweifel erfüllt, und über mein Los im Leben bin ich verbittert.“ Dies wird gewißlich allgemein gesagt und wird entweder täglich gehört oder gedacht. Aber ist es wahr? Die Christliche Wissenschaft besteht darauf, daß es eine Lüge ist, die das fleischliche oder sterbliche Gemüt flüstert und in Umlauf setzt. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott vollkommenes Gemüt ist, das unendlich Gute, und daß der Mensch Sein Bild und Gleichnis ist. Daher ist das Bewußtsein des Menschen völlig gut.

Sicherheit ist die unabänderliche Verheißung Gottes, nicht eine leere Hoffnung; sie wird durch die beständige, tägliche Demonstration der göttlichen Liebe erlangt. Trotz allen Sinnenzeugnisses steht es uns immer frei, Furcht gegen Vertrauen auszutauschen, Neid gegen Dankbarkeit, Haß gegen Nächstenliebe.

Wie sicher sich Paulus fühlte, als die giftige Otter an seiner Hand hing! Da er sich der Gegenwart der Liebe bewußt war, schüttelte er bloß die Schlange ab und spürte keine Schmerzen. Wie sicher sich die drei hebräischen Männer im brennenden, glühenden Ofen fühlten! Sie gingen unversehrt durch die Flammen hindurch, und nicht einmal ein Brandgeruch war an ihnen zu spüren. Wie sicher können wir uns fühlen, selbst wenn die Sinne behaupten, daß unsere ganze Welt plötzlich dahinschwinde! Ganz einerlei, wie die Situation auch sei, es ist nur eine vorübergehende Annahme, daß Gott, das Gute, nicht die einzige Macht sei. Der Mensch kann ebensowenig von Gott getrennt werden, wie das Sonnenlicht von der Sonne getrennt werden kann.

Zum Ausdruck gebrachte Liebe ist demonstrierte Sicherheit. Christus Jesus demonstrierte die wahre und sichere Selbstheit des Menschen als Gottes eigener, geliebter Sohn. Sicherheit kann nie stellvertretend erlebt werden, sie muß von jedem einzelnen neu bewiesen werden, und er kann dies nur tun, indem er Jesu Lehren durch das Verständnis der Christlichen Wissenschaft täglich anwendet.

Die Christliche Wissenschaft enthüllt die Wahrheit, daß Sicherheit weder Endzweck noch etwas Erwünschtes ist, das heißt, sie ist weder ein entferntes Ziel noch ein dringendes Bedürfnis. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil von Gottes Reich; daher ist sie immer in uns. Die Sicherheit des Menschen entspringt direkt der göttlichen Liebe. Wir müssen die geistige Natur, den geistigen Ursprung und die geistige Wesenheit der Sicherheit erkennen, andernfalls könnten wir glauben, sie sei von materiellen Dingen, von Geld oder Menschen, von Ort oder Stellung abhängig.

„Sicherheit für die Ansprüche auf ein harmonisches und ewiges Sein findet man nur in der göttlichen Wissenschaft“ S. 232., schreibt Mrs. Eddy. In dem Verhältnis, wie wir dies erkennen, werden wir merken, wie die Angst vor der Zukunft der vertrauensvollen, freudigen Erwartung Raum gibt. Wir können jetzt den Entschluß fassen, jeden Tag in Dankbarkeit für die Tatsache zu leben, daß wir in bemerkenswertem Maße die Wahrheit der biblischen Verheißung beweisen können: „Du sollst sicher sein.“

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