Eine Satzung des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy verpflichtet Die Mutterkirche und jeden ihrer Zweige, jährlich einen oder mehrere öffentliche Vorträge abzuhalten (s. Art. XXXII Abschn. 4). Auf diese Weise trägt jede einzelne Kirche ihren wesentlichen Teil dazu bei, diese Religion so wirksam und so weit wie möglich zu verbreiten. Ein Vortrag kann für die betreffende Kirche jedesmal ein Fest des Geistes, eine freudige Demonstration, ein Markstein des Fortschritts sein. Aber bei jeder Veranstaltung müssen die Vorbereitungen neu angepackt, frisch aufgebaut, mit neuen Gedanken belebt und als rein geistiges Unternehmen erkannt werden, das weder automatisch noch routinemäßig durchgeführt werden kann.
Die meisten Kirchen haben ein ständiges Vortragskomitee, um die organisatorischen Aufgaben festzulegen und zu bewältigen; aber die ganze Mitgliedschaft vereinigt sich in ernstem Gebet um göttliche Führung. Jedes Mitglied der Kirche muß davon überzeugt sein, daß ihm alle göttlichen Eigenschaften in unbegrenzter Vielfalt und in unbeschränktem Maße zur Verfügung stehen und daß diese Eigenschaften ebenso gegenwärtig sind wie Gott selbst.
Der Christliche Wissenschafter findet, daß alle nötigen Fähigkeiten für seine Pflichten in den sieben Synonymen für Gott enthalten, definiert und ausgedrückt sind, so wie Mrs. Eddy sie dargelegt hat: Prinzip, Gemüt, Seele, Geist, Leben, Wahrheit und Liebe. Diese Synonyme weisen in ihrer Anwendung auf unsere Vortragsvorbereitungen einen klaren, bestimmten Weg. Sie bilden eine feste Basis und bieten dem erwachten Denken unbegrenzte Möglichkeiten.
Das Verständnis, daß Gott Prinzip ist, schließt jedes Empfinden von Mühsal, Zwang oder bloßer Pflichterfüllung aus. Gottes Forderungen sind gütig und barmherzig und tragen unendlichen Segen für den in sich, der sie demütig und bereitwillig befolgt. Göttliches Prinzip ist die Grundlage jeder Tätigkeit, und wo es geistig verstanden wird, herrscht Gesetz und Ordnung.
Die Arbeit geht in dem Verhältnis harmonisch vor sich, wie sie bewußt vom göttlichen Gemüt regiert wird. Mrs. Eddys Definition von Gemüt lautet zum Teil: „Das einzige Ich oder Uns.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 591; Wenn dieser erhabene Begriff auf die Vortragsarbeit angewandt wird, so weist er sofort auf den logischen Schluß hin, daß da nicht eine bestimmte Anzahl Menschen ihre mehr oder weniger intelligenten Ideen zur schließlichen Vollendung der Vorbereitungen zusammentragen. Je mehr sich jene, die zusammenarbeiten, bewußt sind, daß sie in dem einen göttlichen Gemüt vereinigt sind und ihre Intelligenz der einen göttlichen Quelle entspringt, desto weitsichtiger werden ihre Vorbereitungen und desto höher wird das Niveau der Zuhörerschaft sein. Gewissenhaft denkende Menschen werden sich zum Vortrag hingezogen fühlen und das Fundament der Weisheit, Reinheit und Heiligkeit wahrnehmen, auf dem ein Vortrag beruht.
Das Verständnis des Begriffs Geist als unkörperliche und unpersönliche Intelligenz, die durch den Menschen zum Ausdruck kommt, bewahrt uns vor der eitlen Einbildung, daß wir es seien, die ein großes Ereignis vorbereiten, daß wir aufgrund unserer eigenen Vernunft denken, reden und handeln. Wie zweifelhaft ist unser Tun und wie unzuverlässig das Ergebnis, wenn wir auf unsere menschlichen Fähigkeiten bauen und die großen geistigen Möglichkeiten außer acht lassen! Geist allein ist unfehlbar, gibt uns alle Mittel, lenkt unsere Schritte richtig und durchflutet das ganze Unternehmen.
Je klarer wir unser geistiges Sein erkennen, desto mehr verschwindet unser menschliches Planen und desto erfolgreicher wird all unser Tun. Das Bibelwort: „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand“ Spr. 3:5., ist wohl einer der weisesten Ratschläge, die je erteilt worden sind. Der unendliche göttliche Geist hat noch niemals einen Fehler gemacht, noch kann seine Widerspiegelung, der geistige Mensch, einen Fehler machen, denn er besitzt kein anderes als das eine geistige Bewußtsein.
Der wirkliche Mensch kann dieses geistige Bewußtsein niemals verlieren, weil der göttliche Geist die Seele Menschen ist. Seele vermittelt uns Freude zur Arbeit, Begeisterung zur Verwirklichung der göttlichen Ideen, Harmonie in der Beziehung zu unseren Mitmenschen, Hoffnung in unseren Bestrebungen und Frieden, wenn das Vorhaben vollendet ist. Die Christlichen Wissenschafter, die einen Vortrag vorbereiten, müssen sich dieser Tatsachen bewußt sein, dann werden sie ihre Pflichten freudig auf sich nehmen, die göttliche Inspiration fühlen, harmonisch zusammenarbeiten und unentwegt auf das Gute hoffen und daran glauben. Dies sollte zu einer Atmosphäre des Friedens und der Harmonie während des Vortrags beitragen.
Solche Vorbereitung auf einen Vortrag beweist das Leben, das Tätigkeit nicht Trägheit, Energie nicht Schwachheit, Wachsamkeit nicht Lethargie, Interesse nicht Apathie ausdrückt. Unsere Vortragsvorbereitungen mit solchen Gedanken beleben heißt wachsam zu sein gegen die listigen Anläufe des Teufels, die das Werk hindern möchten, und jede Gelegenheit wahrzunehmen, ihnen geschwind entgegenzuarbeiten. Lebendige Arbeitsfreude und Tatendrang im Sinne der Christlichen Wissenschaft lassen die Intrigen des Bösen nicht aufkommen. Solche Freude und Bemühungen sind eine starke Schutzwehr gegen das fleischliche Gemüt, den tierischen Magnetismus, der überall auf einen geheimen Einschlupf zu lauern scheint. In dem Leben, das aufrichtig dem Geist gewidmet ist, gibt es jedoch keine schwache Stelle. Mut und Vertrauen bauen eine sichere Schutzmauer.
Die Kirchenmitglieder, die mit der Vorbereitung eines Vortrags betraut sind, müssen wachsame, umsichtige Arbeiter sein. Sie müssen alles Falsche erkennen und leugnen und ihm alle Daseinsberechtigung absprechen. Und sie müssen dies ebenso konsequent tun, wie sie sich bemühen, die Wahrheit anzuerkennen und sie zu lieben.
Es gibt nur einen richtigen Weg, einen Vortrag vorzubereiten, nämlich den, der zum Erfolg führt. Es ist der Weg des geistigen Verständnisses. Es ist die Wahrheit, daß es in Gottes Reich keine Schwierigkeiten und keine unklaren Situationen gibt, denn Seine Wahrheit ist strahlendes Licht, das das ganze Universum erleuchtet und sich jeder einzelnen Idee voll mitteilt. Wenn dieses Licht vom empfänglichen Herzen bewußt aufgenommen wird, wirkt es sich auf seine Umgebung aus und schafft Klarheit und Reinheit.
Liebe muß jeden Vortrag über die Christliche Wissenschaft in seinem ganzen Unternehmen inspirieren, von der ersten Sitzung des vorbereitenden Komitees bis zu dem Zeitpunkt, wo die Zuhörerschaft den Vortragssaal verläßt, und darüber hinaus. Der Vortrag muß von Liebe untermauert, von Liebe getragen und von Liebe durchdrungen sein, von der unendlichen, unpersönlichen Liebe Gottes, der göttliche Liebe ist.
Die Liebe, die den Vortragenden inspiriert, ist somit dieselbe Liebe, die das Vortragskomitee und die Kirchenmitglieder leitet und die Besucher des Vortrags tröstet, segnet und heilt. Wir müssen die Liebe lieben, damit wir sie mit Freude zum Ausdruck bringen können. Liebe bestimmt den Plan für den Vortrag, für dessen Vorbereitung und Durchführung. Wo solche Tatsachen von der Kirchenmitgliedschaft verstanden und anerkannt werden, da wird die Arbeit von Erfolg gekrönt sein. Dann wird sich herausstellen, daß der Vortrag in der Tat vom göttlichen Prinzip gestützt, von Gemüt beherrscht, von Seele überstrahlt, von Geist durchdrungen, von Leben gestärkt, von Wahrheit geleitet und von der allumfassenden Liebe beschützt wird. Dann wird der Christus, die Wahrheit, das menschliche Bewußtsein erreichen, und nichts kann seine gütige Botschaft aufhalten.