Bei der Ausübung der Christlichen Wissenschaft hängt viel von unserer unmittelbaren Reaktion auf beunruhigende Situationen ab. Sind wir nicht wachsam, wenn wir uns einer Schwierigkeit bewußt werden, mögen wir im ersten Augenblick auf folgende Weise reagieren: „Was ist das? Was soll ich hier tun?“
Ein wachsamer Christlicher Wissenschafter wendet sich sofort Gott zu. Vielleicht erinnert er sich als erstes der folgenden Worte aus dem Johannesevangelium: „Alle Dinge sind durch dasselbe [das Wort Gottes] gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Joh. 1:3; Er mag sich dann fragen: „Hat Gott diese beunruhigende Situation geschaffen, dieses quälende Problem, das sich mir darbietet? Ist es die Wahrheit über mich? Hat Gott es mir geschickt? Führt es zum Guten, oder kommt es von dort her?“
Wenn diese Fragen richtig beantwortet werden, weisen sie unfehlbar auf die Unwirklichkeit des Bösen hin, denn die Bibel erklärt: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31;
Wieviel wertvoller wird diese erste Reaktion auf ein Problem sein, wenn wir, anstatt auf den Feind, das Böse oder das sterbliche Gemüt, zu hören, Argumente gegen das Böse aufzustellen beginnen und anerkennen, daß es nur eine Macht, Gott, gibt, und daß jeglicher Anspruch auf eine Macht außer Gott eine falsche Annahme ist.
Der Irrtum, was für einen Namen er sich auch zulegt — Krankheit, Mangel, gestörte persönliche Beziehungen, Unfähigkeit oder was uns sonst noch unsere wahre Gotteskindschaft streitig machen will —, ist Irrtum, nichts mehr. Er ist ein gefälschtes Bild von etwas Wirklichem und Gotterschaffenem. Er ist aller Wahrheit bar. Er ist nur eine Annahme, und eine Annahme muß offensichtlich jemanden haben, der sie glaubt, ehe sie überhaupt wahr zu sein scheinen kann. Das ist der Grund dafür, warum unser sofortiges Verneinen einer bösen Annahme so wichtig ist.
In dem Augenblick, in dem wir auf die Argumente des Bösen hören und sie für wirklich ansehen, sind wir schon in sie verwickelt. Wenn wir uns andererseits sofort weigern, auf die Ansprüche des Irrtums zu reagieren, können wir sie schnell zerstören. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Gegentatsache in bezug auf eine jede Krankheit ist nötig, um die Krankheit zu heilen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 233; Und je schneller diese Gegentatsache erklärt und akzeptiert wird, desto früher wird sich die Heilung verwirklichen. Mrs. Eddys Unterweisung lautet: „Du mußt den Irrtum als nichts erkennen; dann und nur dann meisterst du ihn in der Wissenschaft.“ Vermischte Schriften, S. 334;
Wir finden in unserer Heilarbeit, daß es gut ist, die uns entgegentretende Schwierigkeit im Bereich der Annahme zu lassen und sie nicht als einen Zustand zu akzeptieren. Das beseitigt die Gefahr, etwas, was nicht wahr ist, zur Wirklichkeit zu machen. Wir geraten in dem Augenblick in Schwierigkeiten, in dem wir die Dinge von einem materiellen Standpunkt aus besprechen, so, als wären sie tatsächlich eine Wirklichkeit.
Jeder erkennt die Tatsache an, daß man vor Eindringlingen, die in unser materielles Heim zu gelangen suchen, auf der Hut sein muß. Warum sollten wir dann andererseits eindringenden irrigen Gedanken den Zutritt in unser mentales Heim gestatten? Mrs. Eddy fordert uns auf, „an der Tür des Gedankens“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 392; Wache zu stehen. Und wir lesen in den Sprüchen: „Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, daß er wache an meiner Tür täglich, daß er hüte die Pfosten meiner Tore!“ Sprüche 8:34;
In jedem wachen Augenblick denken wir an irgend etwas. Passen wir auf, daß wir in der richtigen Weise denken? Wenn wir Gottes Gedanken denken, dann ist das schon an sich ein sofortiges Verneinen alles dessen, was unwahr ist.
Der Irrtum muß erst im Denken erscheinen, bevor er unser Leben beeinflussen kann. Unsere mentale Atmosphäre wird durch die Qualität unseres Denkens geschaffen. Wir haben die sittliche Freiheit, unsere eigenen Gedanken zu wählen und auf diese Weise unser Erleben zu steuern. Manchmal tun wir uns selbst leid und sind versucht zu glauben, daß das Leben uns nicht sehr gut behandelt habe. Vielleicht müssen wir den Fehler bei uns suchen. Vielleicht haben wir unser Denken nicht ehrlich bewacht, und wenn das der Fall ist, wer sonst könnte dann dafür verantwortlich sein als wir selbst?
Kaum jemand kann Vollkommenheit für sich beanspruchen, wenn es darum geht, das Denken in ständiger Beziehung zum Guten zu halten. Doch viele erkennen, daß sie in dem Verhältnis in jeder praktischen Weise gesegnet werden, wie sie es tun.
Folglich sehen wir, daß sofortiges Verneinen des Bösen, zusammen mit rückhaltlosem Akzeptieren des immer gegenwärtigen Christus, der die göttlich richtige Idee von allem, was existiert, einschließt, die Art und Weise ist, die Jetztheit des Guten zu demonstrieren. Wenn das göttliche Licht der Wahrheit als immer gegenwärtig erkannt wird, ist für die Dunkelheit kein Platz mehr vorhanden.
Christus Jesus gab uns den Schlüssel zur Harmonie, als er sagte: „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“ Mark. 13:37.