Seit über 30 Jahren hat die Christliche Wissenschaft alle meine Bedürfnisse gestillt. Ich bin Mrs. Eddy tief dankbar, die diese großartige Religion entdeckte und gründete, eine Religion, die mit Christi Jesu Leben und Lehren in Einklang steht.
Als Student begann ich das Studium dieser Wissenschaft mehr aus intellektueller Neugierde als auf der Suche nach Heilung. Doch die Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre brachte ernste Versorgungs-, Wohnungs- und Beschäftigungsprobleme mit sich, und ich machte es mir zur Gewohnheit, ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft aufzusuchen, um dort geistige Hilfe zu finden. Dadurch wurde ich vom Rauchen und vom Trinken in Gesellschaft geheilt. Ich kann niemals dankbar genug sein für die Hilfe der Lesezimmerbeamten, eines Ausübers und der inspirierenden Gottesdienste, die ich besuchte.
Bei einer weit zurückliegenden Mittwochabend-Zeugnisversammlung erhielt ich die Antwort auf eine Frage, die mich nicht in Ruhe gelassen hatte: Wie heilt die Christliche Wissenschaft? Viele, die ein Zeugnis abgaben, sagten, sie „wußten die Wahrheit“ und wurden geheilt. Ich stellte nicht ihre Aufrichtigkeit in Frage, aber ich wollte wissen, wie denn eigentlich eine Heilung zustande kam. Die Antwort kam von jemandem, der ein Zeugnis abgab und Mrs. Eddys aufschlußreiche Worte zitierte (Wissenschaft und Gesundheit, S. 476): „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Ich werde nie den Augenblick vergessen, wo ich diese Erklärung hörte. Es war, als ob in meinem Bewußtsein eine Tür geöffnet wurde, durch die ich das begrenzte, persönliche Denken hinter mir ließ und mich den unendlichen Möglichkeiten geistiger Entfaltung zuwandte.
Meine Mutter, die über das Hinscheiden meines Vaters voll tiefer Trauer war, wandte sich bald nach mir der Wissenschaft zu. Sie wurde nicht nur von Gram geheilt, sondern auch von vielen Zweifeln, Befürchtungen und dem Gefühl, daß alles zwecklos sei. Ihr ganzes Leben wurde von der Christlichen Wissenschaft umgewandelt. Unser gemeinsamer Fortschritt führte uns schließlich zur Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche und zum Vorrecht des Klassenunterrichts. All das brachte uns Segnungen, die unsere Bedürfnisse in reichem Maße stillten. Zu der Zeit lernte ich meine spätere Frau kennen, die in einer protestantischen Kirche tätig war und kein Interesse an der Christlichen Wissenschaft hatte. Unsere Bekanntschaft begann mit Gesprächen über Gott und besonders über das Gebet. Ich erzählte ihr, was ich von Mrs. Eddys Abhandlung über das Gebet im ersten Kapitel von Wissenschaft und Gesundheit verstanden hatte, wenn es auch nicht viel war. Die Erleuchtung, die uns beiden dadurch kam, führte uns durch weitere Kapitel des Lehrbuchs, und die Wissenschaft wurde zur Grundlage unserer Ehe, einer sehr glücklichen und harmonischen Ehe.
Unsere Erlebnisse während eines Aufenthalts in einem Land, in dem die Christliche Wissenschaft damals noch nicht verbreitet war, boten uns viel Gelegenheit zu geistigem Wachstum. Durch die Gebete eines Ausübers, der 10 000 Kilometer von uns entfernt wohnte, hatte meine Frau eine harmonische Entbindung, und ich wurde schnell von einer beängstigenden Hautkrankheit und auch von einer Nahrungsmittelvergiftung geheilt. Als wir zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Hause zurückkehrten, wurden uns in wunderbarer Weise Transportmöglichkeiten und Schutz zuteil.
Die Heilung von Nahrungsmittelvergiftung geschah etwa sechs Wochen nach meiner Ankunft in Übersee. Ich erwachte eines Morgens so krank, daß ich nicht aufstehen und Hilfe herbeirufen konnte. Ich wandte mich verzweifelt an Gott, die „Hilfe in den großen Nöten“ (Ps. 46:1), und arbeitete mit der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“, die auf Seite 468 von Wissenschaft und Gesundheit steht, und mit dem Gedanken, daß wahre Substanz geistig ist und kein Element von Gift, Irrtum oder Krankheit enthält. Die Erklärung sagt uns: „Geist ist das Wirkliche und Ewige; Materie ist das Unwirkliche und Zeitliche“
Ein Kollege kam in mein Zimmer und war über meinen Zustand so beunruhigt, daß er ins Krankenhaus ging, um Hilfe zu holen. Ich wollte jedoch nur Hilfe von der Wissenschaft haben; es gelang mir aufzustehen, mich anzuziehen und an einen einsamen Teil des Strandes zu gehen, wo ich mehrere Stunden lang die Bibel und Mrs. Eddys Schriften studierte und an der Wahrheit über die dem Menschen von Gott gegebene Herrschaft festhielt. Ich wußte, daß es keine von Gott getrennte Macht gibt. Am Nachmittag hatte ich mich so weit erholt, daß ich trotz einer allgemeinen Schwäche in mein Quartier zurückkehren und meinen Freunden versichern konnte, daß ich wohlauf war. Sehr kurze Zeit danach war ich vollständig geheilt.
Für Eltern ist es ein unschätzbarer Vorteil, die Kinder in der Christlichen Wissenschaft erziehen zu können. In unserer Familie wurden Ansteckung, die Folgen von Unfällen, unglückliche menschliche Beziehungen, Probleme beim Umschulen und so weiter mit einem Mindestmaß an Schwierigkeiten durch unser rückhaltloses Vertrauen auf die Wahrheit überwunden. Unser Sohn wurde an einem Wochenende von hohem Fieber und teilweiser Gliederlähmung geheilt. Unsere Tochter wurde sehr schnell von schweren Verbrennungen an der Hand geheilt, wobei keine Narben zurückblieben. Durch unser gemeinsames Gebet wurde sie auch innerhalb kurzer Zeit von einer Verletzung geheilt, die sie sich beim Skilaufen an einem Ferienort in Übersee zugezogen hatte, wo sich kein Ausüber befand. So glücklich wir auch über jede Heilung sind, wichtiger ist doch die vertiefte geistige Auffassung, die wir durch diese Erlebnisse erlangt haben.
Als meine Frau verschied, wurde ich so von dem Gefühl der Trauer, des Verlusts und der Trennung übermannt, daß ich mir monatelang nicht vorstellen konnte, mich jemals wieder freuen zu können. Alle Freude schien aus meinem Leben gewichen zu sein. Ich wandte mich von ganzem Herzen an die Bibel und die Schriften unserer Führerin Mrs. Eddy und beschäftigte mich besonders mit ihren Worten aus dem Artikel „Die Wiedergeburt“ (Vermischte Schriften, S. 19): „Wer sich zu dem Namen Christi bekannt hat, wer wirklich die göttlichen Forderungen von Wahrheit und Liebe in der göttlichen Wissenschaft angenommen hat, entfernt sich täglich vom Bösen, und alle boshaften Anstrengungen mutmaßlicher Teufel können niemals den Lauf eines solchen Lebens aufhalten, unentwegt zu Gott, seiner göttlichen Quelle, hinzuströmen.“ Als ich über diese Erklärung nachdachte, wurde mir allmählich bewußt, daß Trauer eine Form von Selbstsucht ist, genauso wie Selbstvorwürfe, Selbstmitleid und Verzweiflung. Ich erkannte, daß der Glaube, einen Verlust erlitten zu haben, eine Suggestion des sterblichen Gemüts ist, das die Immergegenwart der göttlichen Liebe leugnen möchte. Ich erklärte wiederholt, daß es keine Trennung zwischen Gott und Seiner Idee, dem Menschen, gibt, daß es keine von Gott getrennte Macht gibt, die den Lauf des Lebens meiner geliebten Frau daran hindern könnte, „unentwegt zu Gott, seiner göttlichen Quelle, hinzuströmen“.
Wenn die Heilung auch nicht schnell vor sich ging, so gelang es mir doch immer mehr, mit zunehmendem inneren Frieden und wachsender Freude wieder meiner Tätigkeit nachzugehen. Aufgrund des geistigen Wachstums, das mir diese Erfahrung brachte, ergab es sich auf wunderbare Weise, daß ich wieder mit einem Heim und einem Lebenskameraden gesegnet wurde und glücklich bin.
Elsah, Illinois, USA
