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Das Lesezimmer

Aus der Mai 1970-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Frau erkannte einst, wie sehr Elisa, der große Prophet, einen Raum für sich benötigte, in dem er sich auf seinen Reisen ausruhen konnte. „Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe, ich merke, daß dieser Mann Gottes heilig ist, der immer hier durchkommt. Laß uns ihm eine kleine Kammer oben machen und Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hineinstellen, damit er dort einkehren kann, wenn er zu uns kommt.“ 2. Kön. 4:9, 10;

Wenn die Jünger von ihren Reisen, auf denen sie lehrten und heilten, zu Christus Jesus zurückkamen, sagte er zu ihnen: „Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruhet ein wenig.“ Mark. 6:31;

Wie die kleine Kammer in Elisas Tagen und die „einsame Stätte“ zu Jesu Zeiten Ruhe von der Geschäftigkeit der materiellen Welt boten, so können die Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft die Antwort für alle sein, die heute nach einem ruhigen Ort suchen. Mrs. Eddy sagt: „Als Gott die Verfasserin dazu berief, diesem Zeitalter Sein Evangelium zu verkünden, erhielt sie zugleich den Befehl, Seinen Weinberg zu bepflanzen und zu bewässern.“ Wissenschaft und Gesundheit, Vorw. S. xi. Die Lesezimmer sind das Ergebnis ihrer Demonstration, daß die göttliche Liebe für die Menschheit sorgt.

Ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft ist mehr als ein Gebäude, in dem Literatur aufbewahrt wird, wo Leute willkommen sind, diese zu lesen und zu kaufen. Es ist auch ein Heiligtum der fürsorgenden Liebe, wo göttliche Ideen ungehindert von störenden Beeinflussungen der Forderungen einer materiellen Welt aufgenommen werden können. Hier kann man den Ärger und die Spannung, die das tägliche Leben mit sich bringen, fallen lassen und die geistigen Wahrheiten in sich aufnehmen, die in der Bibel, in Mrs. Eddys Schriften und in anderer christlich-wissenschaftlicher Literatur, die Beiträge von hingebungsvollen Christlichen Wissenschaftern aus der ganzen Welt enthalten, vorhanden sind.

Da die Idee des Guten, wie sie durch das Lesezimmer ihren Ausdruck findet, ihren Ursprung in der Liebe, dem göttlichen Gemüt, hat, können wir mit Bestimmtheit wissen, daß sie niemals ihrer Absicht, zu segnen, beraubt werden kann. Menschliche Mittel und Wege, die auf Prinzip gegründet sind, können nicht vergeblich am Wirken sein, sondern sie führen immer die für sie von Gott vorgesehene Absicht aus. Es kann keinen Stillstand für rechte Ideen geben und daher kein Stillstand darin entstehen, diese Ideen menschlich zum Ausdruck zu bringen.

Wenn eine Kirche ein Lesezimmer einrichtet, so sollte viel gebetvolle Arbeit daran gewendet werden, die richtige Lage zu finden. Es muß sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Mitglieder leicht zugänglich sein, wenn es seine Funktion richtig erfüllen soll. Die Bereitwilligkeit der Mitglieder, dieses Projekt in jeder möglichen Weise zu unterstützen, metaphysisch wie finanziell, und in allen Einzelheiten auf Gottes Führung zu lauschen, wird die beste Lage entfalten. Kein Argument des Irrtums sollte uns in Versuchung führen zu glauben, daß ein Fehler gemacht werden kann, denn in Wirklichkeit wird Gottes Weisheit immer ausgedrückt; und wenn mit Überzeugung an dieser Wahrheit festgehalten wird, wird sie die Mitglieder zu guten Räumlichkeiten führen.

Wenn ein Bauer im Frühjahr sein Feld bestellt, so tut er es mit Freude und in Erwartung der Frucht, die er im Herbst ernten wird. Aber er weiß, daß sorgfältiges Bewässern, Düngen und Kultivieren während der Sommermonate ebenso wichtig ist wie die Vorbereitung und das Anpflanzen. Die Mitglieder einer Kirche müssen ebenso treu sein und daran denken, daß Mrs. Eddy sowohl vom Bewässern wie auch vom Pflanzen spricht.

Auf welche Weise trägt eine Zweigkirche dazu bei, daß das Lesezimmer seinen Zweck erfüllt? Was ist nötig, um die Anpflanzung zu pflegen und zu bewässern? Ist es nicht die unaufhörliche metaphysische Unterstützung der Kirchenmitglieder?

Für den Erfolg des Lesezimmers sind nicht nur die Bibliothekare und Komitees verantwortlich, sondern alle Mitglieder der Kirche. Die Vorstände können viel dazu beitragen, in dem sie Versammlungen vorsehen, bei denen die Mitglieder metaphysische Ansprachen und Ausarbeitungen, die diese besondere Tätigkeit zum Thema haben, miteinander teilen. Doch rechtes, wissenschaftliches Denken von seiten aller Mitglieder heilt nicht nur die Apathie unter den Mitgliedern, sondern erstreckt sich auch auf die Ortsgemeinde, denn die Wahrheit ist immer der mächtige Vertreter Gottes.

Ernsthaftes Gebet sorgt für die richtige Pflege. Solch Gebet sollte Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe einschließen, denn wenn diese wirksam zum Ausdruck gebracht werden, stärken und festigen sie. Dankbarkeit und Liebe für die Heilungsbeweise, die durch den Besuch im Lesezimmer hervorgerufen wurden, lassen andere sich des Guten bewußt werden, das sie erleben können.

Die Verfasserin lernte Mrs. Eddys Demonstration, die diese in Gehorsam gegen Gottes Befehl, „Seinen Weinberg zu bepflanzen und zu bewässern“ machte, noch mehr zu würdigen, als nach zweistündigem ernstem Studium in der heilenden Atmosphäre des Lesezimmers ein Gewächs verschwand, das mehrere Jahre lang trotz ihrer Gebete nicht hatte weichen wollen.

Jedes Kirchenmitglied sollte in seinem Verlangen, Mrs. Eddys Demonstration aufrechtzuerhalten, um die Erkenntnis bitten, daß Gottes Güte ewig ist und daß Seine Güte sich auf alle Seine Kinder erstreckt. Es muß erkennen, daß jeder einzelne, der seine wahre, geistige Selbstheit widerspiegelt, Anspruch auf das Gute hat, das Gute sucht und es auch findet. Kein Argument des Bösen kann ihm die Augen für das zur Verfügung stehende Gute schließen. Wer betet, kann auch daran festhalten, daß die Liebe, die die Segnungen bereithält, auch die Macht ist, die jene ins Lesezimmer zieht, die der Segnung bedürfen. Das Lesezimmer gehört der Stadt, in der es gepflanzt ist, damit alle daraus Nutzen ziehen.

Als eine menschliche Kundwerdung der Vorkehrung der Liebe steht das Lesezimmer unter Gottes Regierung und Schutz. Das Verständnis dieser Wahrheit macht ein Lesezimmer gegen irgendwelche Argumente des Bösen, gegen materielles Denken, das störend auf seine Mission einwirken möchte, immun.

Es ist natürlich, daß wir das verbreiten und mit anderen teilen möchten, was wir schätzen und lieben. Die Frau zu Elisas Zeiten bereitete dem Propheten eine Kammer und lud ihn ein, davon Gebrauch zu machen. Jesus lud seine Jünger zu sich. Beide waren sich der wertvollen Eigenschaften bewußt, die sie zu bieten hatten. Christlich-wissenschaftliche Kirchen laden die Öffentlichkeit liebevoll dazu ein, von den Lesezimmern Gebrauch zu machen. Die einzelnen Mitglieder zeigen, daß sie sich des Wertes dieses Angebots bewußt sind, wenn sie sich Gottes Güte erfreuen, indem sie ihr Lesezimmer aufsuchen und von ihm Gebrauch machen. Wenn das Anpflanzen, Bewässern und Pflegen richtig begonnen wurde, werden jene, die das Lesezimmer aufsuchen, Trost und Heilung finden.


Siehe, ich sende einen Engel vor dir her,
der dich behüte auf dem Wege
und dich bringe an den Ort,
den ich bestimmt habe.

2. Mose 23:20

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